Es soll ein typischer Regentag auf den Färöer Inseln werden. Jedoch erfahren wir von einem geheimen Wald, obwohl wir hier noch nie Bäume gesehen haben.Außerdem wollen wir zelten.
Samstag 23.7.2016, Gjogv
Zelte aufbauen auf den Färöer Inseln
Heute wechseln wir die Unterkunft. Gleich nach dem Frühstück sind die Kids mega aufgeregt, dass ziemlich sofort das Zelt aufgebaut werden muss. An dem Campingplatz unten im Ort sind zwei Womo Stellflächen mit Gras belegt. Der Campingplatz in Gjogv wird von der Kommune betrieben und ist relativ neu. Ich kann mir vorstellen, dass sowieso schon immer viele Womos hier unterwegs waren bei der spektakulären Aussicht. Die Nachfrage nach Zeltplätzen schien dann auch immer größer zu werden, so dass die zwei Womo Plätze umgemünzt wurden. Wir breiten uns mit zwei Zelten so richtig aus. Es ist regnerisch und wir müssen uns ein bisschen sputen, damit auch das Innere der Zelte trocken bleibt.
Als das erledigt ist, müssen wir noch aus unserem Sommerhaus ausziehen und alle Sachen wieder zusammensammeln. Es ist ein ganz schönes Tetris Spiel, aber Jan hat sich ein schlaues System ausgedacht.
Als auch das geschafft ist, brechen wir zu einem Tagesausflug zu den Nordöstlichen Gegenden der Inselkette auf. Wir wollen die Straßen abfahren, die man mit dem Auto ohne Hubschrauber gut erreicht.
Ein Besuch in Klaksvik auf den Färöer Inseln
Um nach Klaksvik auf Bordoy und dann nach Vidoy zu kommen muss man über kleine Brücken und einen Damm, aber hauptsächlich durch lange spektakuläre Tunnel fahren. Einige führen unter dem Meer lang, andere durch den Berg.
Einige alte Tunnel sind nur 2,80 Meter breit und etwas über 3m hoch. Aus einer Richtung hat man immer Vorfahrt aus der anderen muss man in Ausweichlücken fahren, die mit einem M gekennzeichnet sind. Ganz schön spannend, die Felswände so dicht am Auto vorbaurauschen zu sehen.
In Vidareidi finden wir einen spektakulären Picknickplatz. Eine weiße Kirche erstrahlt auf einem Hügel, ein Bächlein plätschert den Berg hinunter und dann über die dunklen Felsen ins Meer. In der Ferne ragen spitze schroffe Berge aus dem Meer. Wir breiten die Picknickdecke im grünen Gras zwischen Sumpfdotterblumen aus und kochen Wasser, um schnell einen warmen Snack zu haben. Die Kinder verkrümeln sich alsbald in der Landschaft und versinken im Spiel in der Natur. Ich fotografiere.
Als wir eine gute Stunde fahren, wird dann auch das Wetter immer schlechter, wir fahren durch Nieselregen schmale Serpentinen entlang. Fast trauen wir uns nicht aus dem Auto, aber benötigen nach ein paar Tunneln einen Spaziergang. Durch den Regen schlendern wir einen Weg entlang. Von hier sollte man die kleine Meerjungfrau auf der anderen Seite sehen können. Aber Nebelsuppe erlaubt kaum eine Ahnung vom anderen Ufer der Insel Kalsoy.
In Klaksvik halten wir die Augen auf nach einem Cafe. Wir wollen es uns ein wenig gut gehen lassen. Mit ihren Adleraugen entdeckt die Große das Cafe Frida. Ganz nach unserem Geschmack gibt es leckere Kuchen und Kaffee. Wir kommen ins Gespräch mit der Inhaberin Mimi, die auch in der Tourismusbehörde arbeitet.
Uns ist nämlich schon aufgefallen, dass es manchmal keine Hinweisschilder zu Orten oder Sehenswürdigkeiten gibt. Kann sein, dass sie alle weggeweht sind von Wind und Wetter oder dass Tourismus bisher keine so große Rolle spielte. Wie jedoch an anderer Stelle berichtet wurde, werden ganze Busladungen von Kreuzfahrern ausgekippt, um bestimmte Stellen auf den Färöern zu besichtigen.
Mimi und der geheime Wald auf den Färöer Inseln
Mimis Sohn ist neun und deshalb stehen wir gemeinsamen vor einer großen Landkarte und sie erzählt uns von ihrem Lieblingsort in der Nähe von Klaksvik.
Der geheime Wald. An dem Weg auf dem wir vorhin spazierten, gibt es eine Abzweigung etwas den Berg hinauf, und dann in einer Senke befindet sich ein geheimer Wald. Es ist fast unglaublich auf den Färöern von einem Wald zu reden, sie sagt aber, es sind einige hundert Bäume mit einem riesigen Fels in der Mitte. Wir fragen uns, wo hier die Bäume herkommen, auf der gesamten Inselgruppe haben wir bisher nur Bäume in Vorgärten gesehen. Wir haben vor lauter Nebel nichts gesehen, sonst wären wir natürlich dahin gepilgert.
Wer also besonders mit Kindern in der Nähe von Klaksvik ist, dem raten wir im Cafe Frida vorbeizuschauen und Mimi nach dem richtigen Weg zum geheimen Wald zu fragen. Ein Gespräch lohnt sich auf jeden Fall und dieser mystische Ort in der Nähe von Klaksvik sicherlich auch.
Es ist einfach zu viel Dauerregen, um jetzt nochmal irgendwo auszusteigen. Wir schauen uns die Landschaft bis zum Zeltplatz in Gjogv aus dem Auto an.
Dort wird der Campingkocher angeschmissen und zum Abschluss des Tages gibt es Nudeln unterm Tarp. Wir vermissen hier auf jeden Fall einen Shelter oder etwas ähnliches, wo man unter einem Dach zusammensitzen kann.
Wir krabbeln frühzeitig in unsere Schlafsäcke und schlummern ein.
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