Von Rovaniemi ins Tornedalen nach Kukkolaforsen

Montag 27.7.2015 Kukkolaforsen
Scandic Frühstück mit Laptop an meiner Seite – wunderbar.
Die Kinder kommen kurz nach neun, der Gemahl duscht noch. Wir haben keine Eile, denn uns wird ja heute wieder eine Stunde geschenkt. Wir reisen in eine andere Zeitzone nach Schweden.

Aber zunächst erledigen wir noch ein paar Dinge und besuchen auf dem Weg den Werksshop von Martinii, einer berühmten Messerschmiede. Und Merle ist ganz stolz, dass sie ihr eigenes Messer bekommt. Das ist ein Kindermesser und hat einige besondere Features. Morten bockt im Auto rum und darf am Ende aber doch noch die Messerausstellung bewundern.

Dann fahren wir straight Richtung Süden an den Bottnischen Meerbusen, Richtung Kemi und Tornio. Hier mündet nämlich der Fluss Torne, den wir schon vom Icehotel in Jukkasjärvi kennen, in der Ostsee.

Wir überfahren die Grenze und dann am Torne Ufer gen Norden nach Kukkolaforsen. Der Ort Kukkola heißt westlich und östlich des Flusses gleich und manchmal geht die Post auf die falsche Seite. Auf der östlichen Seite weht eine finnische Flagge, auf der westlichen eine schwedische. Wir sind in Schweden in Kukkolaforsen zu Gast und bewohnen für zwei Nächte eine kleine Stuga mit Flussblick. Es rauscht und sprudelt. Der Torne ist hier wild wie nirgends. Alle anderen Nordlandflüsse meandern ruhig und gemächlich dahin.  In die Stromschnellen sind fragile Holzgestelle mit Stegen gebaut. Da drauf stehen Männer mit langstieligen Keschern und fangen Ränke, einen weißen Fisch. Vor Ort wird gebraten und geräuchert. Die Fische wandern einige Kilometer Flussaufwärts zum laichen und kommen dann hier vorbei. Heute wurden schon 200 Kilogramm hier gefangen.

Vor dem Ort stehen vier Fahnen: Die schwedische, norwegische, finnische und die Fahne des Tornedalen. Matthias, Mitarbeiter im Resort, erklärt, dass die Menschen sich weder für Finnen, noch für Schweden halten, sondern ein ganz eigenes Völkchen sind.

Das Wetter ist wechselhaft, so stehen wir im Nieselregen mit Matthias, der uns den Ort zeigt und sitzen später in der Sonne und ja lesen ein Buch, Merle schnitzt mit ihrem neuen Messer, Morten schiebt die Autos durchs Gras vor der Hütte. Es fühlt sich tatsächlich nach Urlaub auf Reisen an.

Wir schauen uns noch die fast kuriose Ansammlung verschiedener Saunen an. Wie in einem Saunadorf findet man Rauchsauna, Zeltsaune, Saunatonne und klassische finnische Sauna auf einem Platz. Überall dürfen wir hineinschauen. Leider erleben wir hier keinen Saunatag mit.

Jedoch gibt es in jeder Hütte eine Minisauna und noch drei „öffentliche“ für alle Gäste und Camper von Kukkolaforsen. Wir heizen die kleinste von ihnen mit Birkenholz an. Es ist ein kleines rundes Häuschen und wird liebevoll Mumin Sauna genannt. Dort schlüpfen wir kurz vor dem Nudelabendbrot hinein. Und dann springe ich an einem kleinen Strand des Torne in den Fluss. Ein Schwede bewundert das. Nun ja so spektakulär ist es nicht. Ist schließlich kein Eis drauf.

Eine abendliche Fototour in der blauen Stunde rundet den rauschenden Tag ab.

Jetzt bin ich gespannt, ob es wirklich dunkel wird oder nicht.

Dieser Roadtrip wird unterstützt von der Destination Schwedisch Lappland und der Autovermietung Hertz. Gegen Mücken schützt uns Kleidung von Craghoppers mit der Serie nosilife. Danke an Kukkolaforsen für unser Nachtlager heute.