Tag6 Nahe Reykholt im Golden Circle

Der gestrige Abend nahm noch einen interessanteren Verlauf, als wir es gedacht hatten. Auf dem Zeltplatz, dem einzigen am Nationalpark thingvellir, der um die Zeit geöffnet hatte, waren wir zunächst die einzigen. Früh am Tag erreichten wir auch unser Ziel, hielten uns noch in der Cafeteria, Parkcenter auf, schauten Bücher an mit fantastischen nordischen Fotos, tranken Kaffee und internetteten. Um 18 Uhr wurde dann aber unsere warme Unterkunft dicht gemacht. Und wir nahmen Zuflucht unter ein Dach, daß zum Zeltplatz gehört unter dem man kochen und sitzen kann. Das Wetter war zu regnerisch, als daß wir noch eine Wanderung unternehmen wollten. Ein interessanter anderer reisnder war aber dort: Bas aus Holland, er umradelt quasi die Welt und war fast auf dem Weg nach Hause, gerade begann er seine Islandrunde von Kanada kommend udn fährt dann im Oktober auch über Dänemark nach Hause. Er ist das Paradebeispiel dafür, daß es was „nützt“, wenn man mit seinen Kindern abeteuerliche Reisen unternimmt.. sie tuns dann auch. In mir keimte uach das Fernweh, die Sehnsucht nach so unabhängigem langen Reisen auf und ich konnte so gut nachfühlen, was Bas bewog herumzuradeln.
Im Verlaufe des Abends traf eine Deutsche Feuerwehr ein, die wir schon in Reykjavik haben stehen sehen. Renate und Mark waren damit unterwegs. Aus dem Schwabenland gekommen, betreiben sie hier Car-Feuerwehrsharing. Ein tolles Modell. Mit zwei weiteren holländischen Trampern, die eine Mehrtageswanderung am Gletscher vorhatten, gab es genügend interessante Gesprächsthemen, um fast bibbernd vor Kälte in die Zelte und Auto zu kriechen. Ich merkte schon so etwas beim Merle ins Bett bringen und ließ ihr ihre Mütze auf. Das war auch das einzig richtige. Ich entschloß mich erst um 2 Uhr nochmal rauszuklettern und mir meine wollunterwäsche und Socken zu holen nebst Mütze. Dann war ich auch endlich entspannt und einigermaßen warm. Draußen war der Sternenhimmel klar, leider gab es auch kein Nordlicht – wohl angeblich später einen tollen Sonnenaufgang, aber keine Speicherkarte in der Kamera. Zusammengekuschelt mit innenbeschlageneer Zeltwand hatten wir da oben die bisher kälteste Nacht. Deswagen gab es am Morgen das Spezialkommando: in Schlafsachen in den Trocken/Waschmaschinenraum zu rennen und dort die Sachen für den Tag anzupellen, für Merle eine tolle Lösung. Bisher hatte ich den Trick, die Anziehsachen am Morgen in meinem Schlafsack vorzuwärmen, bevor sie statt Schlafanzug auf die nackte Haut kommen ( Tip)
Dann wurden wir zu einem luxuriösen Früstück in die Feuerweht eingeladen. Renate udn Mark kochten Kaffee udn hatten Brötchen und Wurst udn Käse,w elch ein Luxus, für Merle besodners,d ie lange keine Wurst gesehen hatte. Mit warmen Haferbreiangeboten kann ich sie leider derzeit nicht mehr locken. Sech Leute fanden an dem Früstückstisch in der Feuerwehr Platz – nicht schlecht.
Dann hatten wir unsere Verabredeung mit „Arktische Abenteuer“ – Schnorcheln ind er Silfraspalte. Inga eine Mitarbeiterin wurde mitgebracht, um Merle zu entertainem, damit wir beide Schnorcheln gehen konnten – das lief total prima und wir freuten uns sehr, daß wir beide das Erlebnis auskosten durften.
Zunächst war es eine ganz schöne Prozedur, das gesamte Equipment anzuprölen. Mit den Autos fuhren wir an eine Stelle, nahe der Einstiegstelle udn ein Anhänger wurde geöffnet, der vor Schnorchelequipment überquoll. Trotz meiner 50 Tauchgänge habe ich noch niemals einen Trockenanzug benutzt. Zunächst die Entscheidung: Wieviel Warmhaltewäsche / Klamotten behalte ich drunter? Dann: wie sehe ich bloß in dem Thermo Unteranzug aus – wie ein Teddybär? Dann: wie kriege ich bloß den Anzug an und dann die Arme rein und die Hände durch die Manschetten? Und vor allem den Kopf durch den Gummi Turtle Neck?
Eine schweißtreibende Prozedur, ich hatte Nachher einen Anzug mit Schuhgröße 44 unten dran, was aber kein Hindernis war, schön zu floaten. Denn dafür machte man alles, sich toll treiben lassen, um in eine scheinbar unendlich tiefe Spalte hinabzuschauen. Die ist voll von wudnerbaren Blautönen in den tiefen Tiefen und an den oberflächlichen Stellen sieht man mit Algen bewachsene beige Steine udn imemr wieder kommen lustige leuchtend orange und leuchtend grüne Algen vorbeigeschwommen. Die Lippen werden irgendwann taub vond er Kälte und die Hände ind en Handschuhen frieren etwas. Durch die Neoprenkappe schlängelt sich hin und wieder 2 Grad kaltes wasser hindurch. Ansonsten hielt alles so dicht, wie gehofft. Wir waren etwa 10 Leute aus Usa, Malaysia,France, die sich gleichzeitig dieses Abenteuer gönnten. Atti und Lisa führten mit viel Humor und sehr professionell durch die Veranstaltung. Zum krönenden Abschluß gab es: Springen vom Felsen in die Spalte udn einen Rückwärtssalto des Anführers – da ich selbst gesprungen bin, habe ich letzteren nicht mehr gesehen, weil ich zurück zum „Umkleidehänger“ stiefelte, Jan fotografierte. Auch für ihn war es ein Erlebnis, vor allem, daß es ganz normale Anzüge für ihn gab. Das war bei C&A nicht immer der Fall.
Fast trocken bis auf die Haare und ganz schön fertig von dem Abeteuer, aber erfüllt stiegen wir in unseren „Landy“ – tranken Tee aus der Thermoskann und waren auch froh, bald in einer Hütte zu sein, die wir gebucht hatten. Meine Haare waren naß vom sprung, so daß es doch etwas fröstelig war und das Wetter war nieselig und nicht sehr freundlich, daß man sich hätte von der Sonne wärmen lassen können.
Am liebsten hätte ich gerne danach etwas mit den Farben gemalt oder unter Wasser fotografiert – ich hoffe, daß ich es möglichst lange im Gedächtnis behalte, um es mal nachzuholen.
Die historisch-politische Gedenkstätte , den eigentlichen Tingplatz der Isländer übersprangen wir ob des schlechten Wetters und steuerten direkt, die Farm und den Ort mit dazugehörigem Supermarkt an. In Erwartung von Bauernhoftieren, Hot Pot und einem richtigen selbstgekochten Essen. Von der Agentur Farmholidays haben wir nach einer langen Entscheidungsfindung, zwei Unterkünfte ausgewählt, die wir von zu Hause reserviert hatten.
Merle genoß es, in der Stube zu spielen und auch mal wieder Nemo-Bewegtbild zu sehen. Wir genossen, es auf einer Couch zu lümmeln während es draußen regnete. Die Vorstellung, jetzt draußen zu kochen , das Zelt fertig zu machen etc. Gefiel uns gar nicht. Gegen 18 Uhr sollten die Kühe gemolken werden – doch noch ein Grund nach draußen zu gehen. So zogen wir uns regendicht an und stiefelten zum Kuhstall. Dort war das Melken schon im Gange, Merle aber wollte doch lieber die kleinen Kälbchen füttern, als die frische Milch kosten. Der Rundgang ergab noch: einige Schafe, Pferde und Hühner. 4 Familien leben hier auf der Farm, eine junge Frau mit ihren 3 jährigen Zwillingen nahm uns zum Hühnerfüttern mit. Wir auch bei uns ist Montags ein schwieiger Kindergartentag – die Kinder sind müde und quengelig – alle Achtung vor Famrarbeit und 4 Kindern, davon ein Paar Zwillinge. Wir verabedeten für morgen Nachmittag zum Spielen. – Jetzt aber erstmal nach einem üppigen Abendbrot ( Nudeln mit Soße von Jan) in den Hot Pot.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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