Ein ausgiebiges Frühstück bei strahlendem Sonnenschein ließ einen auf einen erholsamen Ferientag hoffen, zumal wir nichts wirklich touristisches abzuarbeiten hatten. Das wichtigste Ziel: die nächstgrößere Stadt zu besuchen, um eine Computermaus und ein Stativ zu kaufen.
Wir waren schneller als gedacht mit einem Abstecher zu einem kleinen Vulkankrater mit See in Sellfoss angelangt. Das ist eine Stadt ca 40 km von hier an der Südküste Islands. Ein Wellblech Industriegebiet mit einigen Häusern, Tankstellen, Supermärkten und dem ersehnte Technikladen… alles da was wir brauchen. Wir decken und gleich auch noch für die nächsten Campingtage mit Noodles und anderem Campingfood ein. Es ist alles etwas teurer als hier, Aber in einem Laden namens Bonus erhalten wir eine riesen Kiste mit Essen für ca 50 Euro.. das ist schon ganz ok. Ich habe wiedermal einen Hang zum Meer und Jan muß das Gefährt an die Küste, nochmal 15 km chauffieren. Dort ergibt sich eine schöne Sicht auf die Westmännerinseln und eine flachen Küste. Doch was war das: lauter leuchtgelb reflektierende Wesen, die den Küstenstreifen bevölkern. Einige haben Plastikschaufeln in der Hand, einige etwas größere weiße Plastikeimer: ein Kindergartenausflug mit ca 50 Kindern und 8 Betreuern alle ins reflektierenden Sicherheitswesten der Größe XXS. Wie süss, Merle hatte einige Stunden Kindergartenfeeling mit Utepädagogik (Draußenpädagogik), sie weiß jetzte daß Krabben, Krabba heißen und wenn sie noch leben, sind es levande Krabba. Logisch. Zwischen vielen kleinen Lavakieseln gibt es tausende von kleinen Schnecken.
Sammelleidenschaft bricht aus und wahrscheinlich bekommen die Kinder im Morgenkreis in Deutschland demnächst erstmal einige Meerestiere und Fundstücke aus Island präsentiert.
Nach einiger Zeit an dem sonnigen Küstenabschnitt mit den lustigen leuchtenden Kleinen düsen wir weiter wieder Richtung Reykholt. Auf dem Weg dorthin wollen wir Solheimar besuchen, ein Ökodorf mit einer Gemeinschaft von Behinderten und Nichtbehinderten Menschen. Die Urmutter aller Ökodorfer auch die von Sieben Linden wahrscheinlich.
In einem kleinen Tal versteckt finden wir viele kleine rote Häuser, einige mit Grasdach, eine extravagante Kirche und einige Werkstätten. Am Eingang prangt ein Schild: 80 Jahre Solheimar, das Dorf wurde also 1930 gegründet. In einer Keramikwerkstatt möchte Merle gerne verweilen und mit den Menschen dort in friedlicher Atmosphäre bei schöner Musik töpfern. Sie zeichnet während wir eine kleien Runde durchs Dorf drehen. Es gibt ein Kaffee, das leider geschlossen ist ( offseason) und einen kleinen Laden, der später aufmacht. Hier schein alle rauhe Unwirtlichkeit der Insel vergessen, alles ist so sanft, ruhig und sonnig – ob das nur an der Anthroposphenschrift an den Schildern liegt oder daran, daß die Menschen hier mit dem Frieden seit 80 Jahren so leben?
Es gibt wie in Sieben Lidnen auch eine Klangdusche – daran scheint sich Merle zu erinnern und duscht gleich mal.
Jetzt machen wir uns wirklich auf den Weg zu unserer Hütte, denn schließlich haben wir uach noch eine Verabredung mit den Zwillingen und Tristan und Nathan auf der Farm. Die Vier Kinder gehören zu einer Familie, die unter anderm hier leben udn arbeiten. Und Merle ist seit unserer Ankunft sehr uaf das „wirkliche“ Leben der Kinder hier gespannt, nämlich auf ihre Kinderzimmer. Die neugierde wird auch rasch befriedigt nachdem Lollies als Gastgeschenke verteilt sind – obwohl angeblich kein Candy day ist. Ich unterhalte mich mit der Mama der vier Kinder und wir trinken Kaffee, wie schön soviel originales aus dem Leben der Familie zu erfahren und daß ihre Großeltern noch in Stein udn Matschhäusern lebten und ihre Onkel und Tanten auch noch in solchen geboren wurden. Die Zeiten, wo alles noch naß und kalt und unwirtlich war, sind noch gar nicht so lange her. Neben den vier Kindern muß sie heute noch die Kühe versorgen, da ihre Tante und ihr Onkel, nicht da sind. Eine Menge Arbeit bei 50 Kühen, das schauen wir uns gleich nochmal an. Merle ist ganz vernarrt in die kleinen Kälbchen, füttert sie und streichelt sie. Wenn Die Orte von Farm Holidays alle so sind, ist das wohl ein idealer Familienurlaub – die Eltern schauen sich spektakuläre Sights an, die Kinder sind auf dem Bauernhof erfüllt. Jan meinte, daß es wohl seit der Wirtschaftskrise hier auch ein guter Zuverdienst für die Farmer ist. Viele sind verschuldet und müssen sich jetzt langsam wieder berappeln.
Am Ende des Tages, man rate…. wir wieder gekocht und wieder in den Hot Pot gekrochen.
Mit dem Auto haben wir heute die tausender Marke gekappt.. hätte ich nicht gedacht, da man hier so schnell voran kommt und wir nicht wirklich viele Kilometer pro Tag gefahren sind.
Morgen steht eine Hochlandfahrt nach Landmannalauger an.
Nachtrag zur nächtlichen Stunde: Der Kauf des Statives hat sich ausgezahlt. Die gestrige Nacht mit den Polarlichtern war gut zum testen diverser Kameraeinstellungen und heute konnte Stativ und Erfahrung ihr übriges tun. Geertje machte wirklich Fantastische Fotos.
Polarlichter mit großem Wagen und kleinem Wagen. Alles auf einem Bild und Landrover kann sich aussuchen welcher Wagen der ihre ist.