Tag 4, Samstag, der 25.12.2010

1.Weihnachtstag am IdreFjäll / Autorin: Geertje

Punkt acht Uhr spricht das Wintersportgewissen – es ist zwar noch dunkel, steh doch aber schon mal auf, um zu frühstücken, um dann um 9 Uhr an den aufmachenden Liften zu stehen.

Gehorcht. Haferbreistärkung und eine kleine Frühstücksvorleserunde für Merle und ab aufs Board. 200m durch die Hüttensiedlung gelaufen kommt auch schon die erste Piste auf die man gleich aufstarten kann „Dalarnas Längsta“, unten ist normalerweise der große, bequeme, Po beheizte Sessellift, der bis nach ganz oben fährt. Für dessen Betrieb ist es aber doch noch zu kalt. So fahre ich dann ein paar kleine Teller und T-Lifte, um trotzdem oben anzukommen und die frisch „geharkten“ Pisten zu genießen. 11.30 Uhr bin ich mit Jan udn Merle an der Skischule verabredet. Die Zeit will ich nutzen. Einmal muß ich doch pausieren und in einer Värmestuga (Aufwärmhütte) meinen kleinen Proviant, den ich von Merle zugeteilt bekam, drei Schokotäfelchen, zu verspeisen und mich aufzuwärmen, Eine wunderbare Einrichtung, Warm, WC, und für den Bedarf Microwelle.

Es ist nicht allzukalt, nur minus 10-12 Grad.

Gut eingepackt fahre ich ein paar Schwünge und dank Schmerzsalbe ist von der gestrigen Prellung nichts mehr zu spüren.

Merles Skischule: Es ist fast Privatunterricht, da nur noch ein schwedischer Junge in ihrem Alter mitmacht. Er heißt Waldemar und hat nicht so große Lust, Ski fahren zu lernen. Merle dagegen versucht der Skilehrerin Sandra mehrfach auf deutsch zu erklären, daß sie auf den großen Lift möchte und dahinten mitmachen will. An einem anderen Tag verspricht diese, wenn Merle „Pizza“ kann, also die Skispitzen vorne zum Pflug zusammenhalten kann und sicher den Berg runter kommt. Die Kinder fahren um kleine Figuren herum und Aske, ein Elch und gleichzeitig Maskottchen für das Idrefjell, hat Merle gleich ins Herz geschlossen. Der Unterricht dauert nicht ganz eine Stunde, da es für die kleinen etwas zu kalt ist, wie Sandra meint und wir gehen in eine kleine Hütte und erzählen noch ein bißchen. Waldemar ist ganz traurig, weil sein Vater noch nicht zurück ist, und läßt sich auch von Merles Angeboten einen angebissenen Apfel weiterzuessen , nicht aufheitern. Dann ist die Stunde herum und wir gehen zu der Stelle, wo man grillen kann.

Ein paar Würstchen und Brot im Rucksack sind unser Mittagessen. Die Elektrogrills draußen sind eien prima Sache, so kann man Picknick direkt and er Piste machen oder sich das Essen mit in die Värmestuga nehmen, um sich zu stärken und zu erwärmen. Jan kommt nach ein paar Abfahrten auch dazu und dann geh ich noch mit Merle zu einem anderen Übungshang mit Rollband und kleinen Liften. Als Jan dann wieder dazu kommt, kann sie einmal einen langen Telelrlift fahren und hinunterschießen. Dann hat sie keien Lust mehr. Damit ihr nicht die Lust am Skifahren vergeht, respektieren wir das sofort und machen uns auf den Weg zu unserem Hüttchen. Da es noch früh am Nachmittag ist und gerade erst dämmert will ich noch meine Langlaufski ausprobieren. In der Hoffnung auf einen guten Tip bzgl. einer beleuchteten Piste, gehe ich mit Sack und Pack ins Skicenter Syd, jedoch werde ich wieder in den Norden geschickt zum Skistadion, wo eine Menge gespurte Loipen starten und auch einige beleuchtet sind. Ich entscheide mich für „blau-weiß“. Nachdem der Fußweg zum Startpunkt schon nicht ganz unanstrengend war, fange ich bald an zu schwitzen und mit Schal und Mütze vom Leib zu reißen. Dann werde ich auch noch mehrfach überholt. Eine Frechheit. Aber so sportlich bin ich dann wohl doch nicht mehr, zumal ich gar nicht mehr weiß, wann ich das letzte mal Langläufer benutzt habe. Aber vielleicht benutze ich die ja mal in Potsdam im Wald. Es macht auf jeden Fall Spaß. Ich hätte was zu trinken mitnehmen sollen. Ich hatte für den Notfall nur Schokokekse dabei. Verschitzt und mit rotem Kopf komme ich nach 5,5 km wieder am Stadion an – ich hatte nicht auf die Länge geachtet, aber die kürzeste Strecke war es nicht. Bei Ica kaufe ich mir Smoothies udn Energy drinks, um den Fußweg nach Hause zu schaffen. Dort finde ich meine Famile gemütlich in der Wäreme, lesend und Film guckend. Ich stöhne nur und ächze ob meiner Angestrengtheit. Nach einer heißen Dusche gehts wieder und ich kann nur hoffen, daß außer dem Blasenpflaster an der Ferse von den heutigen Strapazen nichts mehr übrig ist.

Lecker Kekse essen und Kaffeetrinken,ein neues Spiel ausprobieren und noch Memory nach Merle regeln spielen,  Jan klagt über einen Rüclkenschmerz und will sich eine Massage erschleichen, dabei habe ich sie viiiieel nötiger.

Es gibt Gans zum Festtagsessen. Knödel dazu und Rotkraut. Merle mag nur letzteres. Zum Nachtisch Bananen Schoko Fondue.

Dann siegt die Müdigkeit und ich bringe Merle ins Bett und bleibe fast liegen.

Als ich mich dann aber nochmal aufraffe, muß ich wenigstens auch noch mal frische Luft schnuppern, nicht daß ich ein Nordlicht verpasse. Ein paar Nachtlichtfotos mit dem neuen Weitwinkelobjektiv und dann nur noch… Tagebuchschreiben. Gute Nacht!

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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