TAG 15: 22.9.2010 Stödvarfjordur


Nicht wirklich vom Hahn geweckt – oder doch? Für unsere Verhältnisse relativ , noch vor acht stolpern Merle und ich aus dem Zelt. Ich war definitiv zu warm angezogen heute Nacht. Irgendwie war ich froh mal wieder runter zu kühlen. Ausführliches Frühstück als Stärkung für eine kleine Wanderung, denn schließlich waren wir ja in einem Wandergebiet Lonsöraefi gelandet. Wir fuhren noch ein Stück mit dem Auto und suchten den verzeichneten Wanderweg, als die Straße dann immer schottriger wurde, beschlossen wir, diese Gegend als Wandergegend zu benutzen, Ein Flußtal, indem nur noch einige „Rinnsale“ Richtung Meer flossen. Rolithberge ringsherum, sehr schön farbig.
Der Untergrund recht anstrengend zu bewandern, scharfkantiger Schotter aus den Bergen. Merle hatte von Anfang an keine Lust, war auch nicht so richtig mit Schatzjagd zu begeistern. Dann nahm ich sie auf den Rücken und wir kundschafteten noch einen schön einsam gelegenen Campingplatz in dem Flußbett aus. Dann stellten wir fest, daß Jan beim „Gepäcktausch“ am Rastplatz nicht die Kamera mitgenommen hatte, was für ein Schreck. Wir beschlossen, daß Jan mit Merle auf dem Rücken den einfachen Weg zum Auto zurückwandert und ich nochmal den hinweg über den Rastplatz laufe, um die Kamera zu holen…. es war zwar kein Mensch Meilenweit zu sehen, aber trotzdem war ich etwas nervös, ob die Kamera noch da lag. Sie lag da. Dann war es auch schon 12 Uhr Mittags mit einer kleinen Obststärkung (wie luxuriös nach gestrigem Einkauf) ging es in die Ostfjorde, kilometer um Kilometer, Fjord rein, Fjord raus, um den Fjord herum. In den kleinen Hafenorten war die Saison schon längst zuende. Eigentlich hätten wir gerne noch eine Ausflugsfahrt zu Papageientauchern gemacht oder Robben gesehen. Es soll wohl große Vogelkolonien auf den kleinen vorgelagerten Inseln geben.
Auf der Fahrt versuchten wir aber auch an den Steilküsten solche zu entdecken.
Merle machte ien Mittagschläfchen und wir waren von der Fjordwelt fasziniert, obwol sich jetzt kaum ein Fjord vom anderen unterschied. In diesem Ort, wo wir jetzt nächtigen hielt der lonely Planet zwei Highlights für uns bereit: ein Steinmuseum von einer älteren Dame, Petra und eine kleine Holzkirche ind er man übernachten kann. Beides wollten wir uns zumindes näher ansehen. In der Holzkirche trafen wir Simone, die uns schon mal sagen konnte, daß eine Übernachtung 3500 ISK ( pro Person 25 Euro) kostet. Das ließ uns schwanken und nochmal den Zeltplatz besichtigen, der war umsonst, aber es war auch kein geschlossener Raum oder Unterschlupf für uns da. Nach kurzem Überlegen beschlossen wir, die Kirche zu nehmen. Wir sind ja nur einmal hier unterwegs (wahrscheinlich) und wann hat man schon mal die Gelegenheit so nah bei Gott zu übernachten.
Es war wunderschön und gemütlich in der hölzernen Kirche. Mit Kanzel, Kirchenbänken und Altarraum. Auf der Empor schlafen wir heute. Platz soll für 10 Personen sein. Mit Simone und uns dreien ist die KIRche aber schon gut gefüllt. Wir essen gemütlich gemeinsam Abendbrot, Merle fühlt sich gut entertaint und baut aus dem Altarraum einen Pferdestall. Es ist schön zu sehen, wie sie an jedem Ort immer wieder neu gut ankommt und ihre Welt aufbaut. Abends kommt die Besitzerin Inka, auch noch eine Viorschulerzieherin, die Merle aus, aus Freude, daß hier mal ein kleines Kind nächtigt, eine echte isländische Wollmütze schenkt. Es ist draußen kalt und Vollmond. Es ist wunderbar so eine kuschelige Unterkunft zu haben.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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