Heute mal ohne geschützen Raum. Daher wird dieses hier im Auto geschrieben während Geertje Merle ins Dachzeltbettchen bringt. Der Tag begann schon recht Sonnig nach einer milden Nacht. Wir gingen es gemütlich an und verspeisten erstmal die Reste vom Vortag. (Geertje: Wir hatten ein tolles Sonntagsfrühstück in der Sonne draußem vor dem Häuschen mit dem Aufenthalts- uns Kochraum.)
Dann ging es auf die 1. Aber erstmal wieder etwas zurück Richtung Westen, da wir noch schnell eine Berühmte Erdspalte angucken wollten, die Frathjarglufur. Nachdem wir uns mal wieder etwas verfahren hatten, wenn auch nur um 10 Kilometer (Die Wegweisser hier und die Karten, die wir dabei haben, alles Mist, siehe oben), erreichten wir unser Ziel. Nicht nur dieser Riss in der Erde war beeindrucken, sondern auch, wie klar das Wasser war. So klar, das Geertje davon wie magisch angezogen war und sich, daraufhin, gar nicht so klar, auszog.
Ich bin Warmducher und stehe dazu. 2 Grad kaltes Wasser, egal wie klar, ist nicht so meins.
Geertje war drin und nach 10 sek auch wieder draussen. Das weiß ich so genau, weil ich das mit der Kamera dokumentierte. Sie fands trotzdem toll.
Dann ging es aber weiter in unsere eigentliche Richtung, gen Osten. Erstmal gab es folgendes Zusehen: Nichts. Und ich meine nicht dieses übliche Sightseen nichts ich meine Nix, nada, nothing. Eine Strasse, link bis zum Horizont Kies, vor einem bis zum Horizont eine schnurgerade Strasse und rechts bis zu einigen Bergen fern am Horizont auch Kies. Insofern war das auch schon wieder faszinierend. Wo hat man das schon.
Irgendwann führen wir aber aber auf den Vatnajökull und sein Geltscher zu und man musste sich schon sehr zusammenreissen nicht andauernd zu fotografieren, was da auf einem zukam. Erstmal eine Steilklippe von unglaublich majestetischer Höhe vor der wir in Nupsadur hielte, um uns ein Dorf aus grassbedeckten Häusern anzugucken und zu picknicken. Dann aber fuhren wir um die Klippe und uns blieb der Mund offen stehen. In der Sonne begrüßten uns drei Gletscher, Schneebedeckte Gipfel und eine Landschaft, die kaum mit Fotos oder Worten festzuhalten ist. Gigantisch. Ich vermute, dass nur die Hälfte derer, die Island besuchen UND die 1 befahren, das so wahrnehmen wie wir, denn man muss in die richtige Richtung fahren. Wir sahen uns kurz einen Campingplatz nach Skaftafell an und fuhren dann zurück und schon war das ganze nicht mehr so beeindruckend.
Wir hielten noch kurz am Svinafellsjoküll Gletscher (=Joküll) und waren von dessen Mächtigkeit beeindruckt, denn wir kamen sehr nah ran. Anfassen konnten wir ihn aber nicht, da war dann doch zuviel Tauwasser dazwischen, und das ganze war auch so schon gefährlich, wegen Abhängen, Steinschlaggefahr und was weiß ich, aber schön war es trotzdem.
In Skaftafell wollten wir eigentlich erstmal zum Svartifoss, einem der berühmtesten Wasserfälle hier, aber unser Plan wurde durchkreuzt als ich merkte, dass unser Dachzelt 20 Zentimeter nach vorne und z.T. aus den Führungsschienen gerutscht war. Erstaunlich, da wir heute wirklich nichts besonderes Unternommen hatten, was das ausgelösst haben könnte. Gott sei Dank ist es nicht irgendwann runtergeflogen. Wie es so manchmal im Leben läuft, es kam ein ausgemusterter Unimock der Österreichichen Feuerwehr des Weges. Die Besitzer, ein Paar aus Holland, Marco und Marion hatten wir schon kennengelernt, als wir sie auf der F208 überholten und da sie mit ungefähr 10 km/h fuhren hatten wir kurz gehalten und gefragt ob alles ok sei. Sie brauchten damals keine Hilfe, aber diesmal wir, nämlich eine 10er Schraubenschlüssel. Und dann gings munter an die Arbeit. 8 Schrauben mühsam auf Picknickbänken stehend lösen, alles wieder einfädeln und wieder festschrauben. Das ganze dauerte über eine Stunde. Merle war derweil einfach super lieb, aber das Wetter auch besonders gut und so konnte sie mal Hund, mal Urmel, mal Pferd sein. Die Wanderung zum Wasserfall fiel unserem Abendessen zum Opfer. Dann war der Tag auch schon rum. Morgen dann mehr.