Wir stärken uns für den ersten von fünf Tagen des Wettbewerbs, denn wir wissen, dass wir viel Schnee zur Seite schaufeln müssen.
Bevor wir jedoch loslegen, diskutieren wir mit der Jury unseren Entwurf. Sie halten sehr an einem Inspirationsfoto aus unserer Bewerbung fest und wollen partout, dass es so aussieht wie dort, ansonsten gibt es Punktabzug. So was knauseriges haben wir ja in der Kunst auch noch nie erlebt. In einer Teambesprechung entscheiden wir uns für eine Lösung, die sowohl unserer Idee, als auch der Jury Forderung entspricht.
Wir begeben uns auf das Festival Gelände, nehmen unseren gelosten Kubus in Augenschein und die vorhanden Werkzeuge.
Der Klotz ist riesig, nämlich 5,40 m lang, 3,60 m breit und 3 m hoch, wir sind jedoch motiviert und lassen uns durch Größe nicht schrecken. Es ist kalt aber sonnig und wir klettern mit unseren Gerätschaften nach oben. Anfangsfoto muss sein.
Wir wollen erst einmal die Oberschicht glätten, um einen Überblick zu gewinnen und anzeichnen zu können. Mit Stemmeisen und Spaten versuchen wir Material abzutragen. Wir sind deprimiert, weil wir das Gefühl haben, einen Eisklotz vor uns zu haben. Nur Millimeterweise kommen wir langsam voran. Es ist unglaublich schwer und schweißtreibend. Von den Freiwilligen bekommen wir regelmäßig warme Getränke gebracht und Müsliriegel. Zum Mittagessen gehen wir in eine Ministeriats Kantine. Die Stimmung ist gedrückt, bei allen Teams. Die vorgefertigten Kuben stehen wahrscheinlich schon seit zwei Wochen, seit dem nationalen Schneeskulpturenwettbewerb auf dem Gelände und sind bei minus 30 Grad zu Eis gefroren.
Wir hoffen noch, dass wir auf weicheren Schnee stoßen, wenn wir uns erst einmal durch den ersten Panzer hindurchgemeißelt haben. Am Ende des Tages hören wir bald nach dem Abendbrot auf. Wir erahnen, dass wir mit unseren Kräften haushalten müssen. Die Arme sind lahm. Trotz einer professionellen Massage, die wir fast jeden Tag bekommen können. Ich glaube nicht, dass wir es schaffen können, unsere Idee zu verwirklichen. Will es aber nicht sagen.
Vielen Dank an die Destination Québec für die Unterstützung vor Ort. Unsere Arbeit wird weiterhin unterstützt von Solveig Schirmer mit Interiors Berlin, dem Deutschen Generalkonsulat in Montreal. Ausrüstung haben wir von finside getestet.
Wir sind in Gedanken bei Euch. Liebe Grüße von Merle, Opa August + MuttiOma Traudi
Wir können jede gedankliche Unterstützung gebrauchen, der Schnee ist hart wie Eis und wir kommen nur sehr langsam voran. Danke für`s Daumendrücken.
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