Reise-Zeichnungen erzählen so viel mehr als Fotos! Erinnerst du dich an an unsere letzte Sommerreise nach Estland, genauer gesagt nachKihnu?
Wir sind mit einem alten russischen Motorrad über die Insel gebraust. Das kann man noch prima in einem Video und in den Blogposts nacherleben.
Aber eine ganz besondere Art der Erinnerungen stellen Zeichnungen dar.
Ich nehme ja auch immer ein Skizzebuch mit für Reise-Zeichnungen.
Allerdings sitze ich hier auch in meinem Atelier mit professionellen Illustratorinnen zusammen, die mich immer wieder inspirieren. Anna Laura Jacobi gewährte uns einen Einblick in ihre Reise-Zeichnungen.
Ein Interview mit der Illustratorin, die sich von unserem Erlebnis auf Kihnu inspiriert fühlte und es zeichnete – Reisezeichnungen
Was bedeutet dir dein Skizzenbuch auf Reisen?
Tatsächlich habe ich schon als Jugendliche auf Reisen oft ein Skizzenbuch dabei gehabt. Egal ob in Schweden oder in Venedig, das Skizzenbuch war häufig mit dabei. Nur habe ich es oft aus Zeitmangel nicht geschafft, wirklich viele Eindrücke festzuhalten. Das Tolle für mich an Urlauben ist, so viel neuen Input und Inspirierendes zu entdecken. Da bin ich süchtig nach. Aber das hat auch den Nachteil, dass ich mir kaum Zeit nehme, einzelne Momente tatsächlich ausgiebig zu genießen. Seit einiger Zeit ist das anders. Ich setze mich im Urlaub gezielt mit dem Skizzenbuch an einen Ort, an dem ich entspannen kann oder der mir besonders gefällt und halte kleine Dinge fest. Das hilft mir, nicht durch den Urlaub zu „rennen“, sondern einfach den Urlaub mal so richtig zu leben.
Was hältst du auf deinen Reise-Zeichnungen fest?
Entweder Momente aus der Erinnerung oder etwas, was ich direkt vor mir sehe. Es sind keine großartigen Bilder, die entstehen. Es sind oft nur kleine Momente, die mir als erinnernswert erscheinen und die ich nicht mit der Kamera festhalten kann oder möchte (zum Beispiel den älteren Herrn, der im Café unter unserer Unterkunft Comics liest, das Mahjong-Spiel, das ich auf dem Flohmarkt entdeckt habe oder auch die Kulisse, die ich vor mir sehe, während ich einen Kaffee genieße). Dazu notiere ich mir eine Menge Dinge, die ich im Urlaub erlebt habe. Es ist also eine Art Urlaubs-Skizzen-Tagebuch.
Welche Materialien nimmst du für deine Reise-Zeichnungen mit?
Neben meinem Skizzenbuch natürlich eine ganze Anzahl Bleistifte und den Anspitzer dazu. Aber inzwischen auch ein paar Buntstifte. Bei der letzten Reise waren es allerdings nur 7 verschiedene Farben. Es ist so schwer, sich für die richtigen Farben zu entscheiden und je mehr es werden, umso schwerer trägt man auch, wenn man den ganzen Tag durch die Stadt läuft.
Entstehen nach der Reise auch noch andere Werke aus den Skizzen?
Wenn ich Zeit habe, dann ja, auf jeden Fall. Bei meiner letzten Reise gab es einen Moment, den ich unbedingt festhalten wollte, es war ein wirklich schöner Moment. Den habe ich dann in Gouache und Buntstift gemalt (und mir an die Wand gehängt um mich immer daran zu erinnern).
Welche Motive findest du spannend?
Das kann alles mögliche sein. Ich zeichne wahnsinnig gerne Kleinigkeiten (Flaschen, Schachteln, kleine Törtchen). Aber oft zeichne ich auch Fassaden (Fenster und Fensterläden sind tolle Zeichenobjekte, weil sie in vielen Ländern so unterschiedlich aussehen) oder einfach Dinge, über die ich mich sehr amüsiert habe (pupsende Flamingos oder der Hund, der auf dem Markt ein großes Stück Käse gemopst hat). Eigentlich ist alles spannend, solange es inspiriert.
Danke, liebe Laura für den Einblick in deine Reise-Zeichnungen, die wir hier zeigen dürfen und das Interview.
Schau dich gerne auf dem Instagram Account von Anna Laura Jacobi um.
Hier gibt es viele Inspirationen für das Zeichnen auf Reisen.
Falls du Fragen an sie hast, kommentiere auch gerne den Blogpost.