22.05. Es ist schon fast Mittag als wir endlich aufbrechen zum Paddeln in der Uckermark, so packt uns der Hunger schon nach wenigen Kilometer und wir halten am Café Kunstpause in Lychen. Was wir von der Strasse aus nicht geahnt haben, ist, dass hinter dem Café eine riesige grüne Wiese liegt und lassen spontan den Lenkdrachen steigen, den wir zufällig im Auto dabei haben. Falafel und Eis unterbrechen unsere Versuche, den Drachen in der Luft zu halten nur kurz. Für ein paar Sekunden klappt das auch. Doch irgendwann wird uns zu heiß, denn die Sonne scheint und wir wollen ja auch noch zur Kolbatzer Mühle.
Paddeln durch den Dschungel
Hier waren wir vor Jahren schon mal zum Zelten bzw.zum Übernachten im Miniblockhaus am See. Heute wollen wir aber mal durch den Dschungel der Uckermark paddeln. Da es keine Tretboote gibt, beschließen wir, ein Viererkanadier zu nehmen, und Geertje paddelt und ich lenke. So der Plan. Doch ganz so einfach geht es dann nicht. Am Anfang der Strecke fahren wir durch einen winzigen, sich dahin schlängelnden Kanal durch Schilf. Aber die Gewichtsverteilung ist doch etwas ungünstig, die Kinder vorne die Eltern hinten, und der Wasserstand (wenig Regen die letzte Zeit) führen dazu, dass wir immer wieder auf Ästen und Bäumen, die ins Wasser gefallen sind, aufsetzen. Kurz vor einer Fußgängerbrücke im Wald müssen wir dann doch alle mal raus aus dem Kanu und ziehen, was wir auch gleich zu einer kleinen Pause nutzen. Kurz danach erreichen wir den Großen Mechnowsee, der groß, allein und verlassen vor uns liegt. Durch einen kurzen Kanal erreichen wir noch den Kleinen Mechnowsee, müssen dann aber umdrehen, da es wirklich beginnt, spät zu werden. Unser ursprüngliches Ziel, die Krüseliner Mühle, geben wir schweren Herzens auf. Ein anderes Mal vielleicht. Wenn alle mitpaddeln können.
Auf dem Rückweg beschließe ich, ab der Fußgängerbrücke zu Fuß zu gehen und so die Rückfahrt für die anderen einfacher zu machen. Zu Fuß sind es etwa 2-3 Kilometer durch den Wald. Da ich nicht langsam gehen kann oder gar stehen bleiben, da mich sonst sofort die Mücken fressen würden, bin ich recht flott unterwegs und erreiche die Kolbatzer Mühle vor der Familie. Das gibt mir die Zeit, bei einem eiskalten alkoholfreien Hefeweizen die Ankunft der Paddler abzuwarten. Als sie dann endlich kommen, denke ich an den Heimweg. Falsch gedacht. Erst einmal muss noch gebadet werden und so schwingt sich mein Sohn am Seil ins Wasser, während meine Tochter mit ihrem Verband am Arm etwas bedröppelt daneben steht und flucht, dass sie nicht mit toben darf.
Als wir letztlich ins Auto steigen, sind wir alle voll mit Eindrücken und dem Gefühl eine richtige Reise gemacht zu haben und nicht nur mal ein Wochenende unterwegs gewesen zu sein. Manchmal liegt das Gute so nah. Wie wir in der Uckermark empfangen wurden, kann man hier nachlesen. Wie wir lustigerweise mit Tretboot und Paddelboot die Gegend erforschten, ist hier zu sehen.
Vielen Dank an die TMB GmbH für die Unterstützung der Reise.