2.8.2015 Stora Sjöfallet
Von Gällivare nach Stora Sjöfallet
In einer kleinen Notiz vom Dundret steht: Frühstück von 7 bis 9 Uhr. Das ist für uns ganz schön früh. Als wir es Abends bemerken, ist es zu spät, um bei der Rezeption nachzufragen. Die Kinder und ich schaffen es jedoch, schnell Sachen überzuwerfen und im Nieselregen zum Frühstück zu stürmen. 50m über den Parkplatz. Und wir haben es nicht bereut. Ein Frühstücksbuffett mit allen Müslis und Nüssen, nichtarktischen Früchten und Käsen und Gebäcken, die man sich vorstellen kann. Und mit einer ständigen Aussicht auf Gällivare, ein bisschen dunstig wolkig, neblig – zugegeben.
Wir packen alle Sachen und können uns nur schwer vom besten Internet aller Zeiten auf dieser Reise trennen. Bei dem Regenwetter könnte man doch schön einen Tag drinnen mit Sauna und Computer verbringen.
Wir jedoch wollen den Outdoorpart unserer Reise antreten.
Zunächst machen wir jedoch einen kleinen Einkauf und schauen in der Touristen Info von Gällivare vorbei. Wir bemerken viele Menschen mit großen Rucksäcken, die mit einem Extrabus, wie draußen dran steht, nach Stora Sjöfallet und Ritsem aufbrechen.
Wir fragen uns, ob wir von der Topstuga des Dundret eine gute Aussicht haben. Leider ist es sehr sehr neblig. Wir sitzen im Auto und verfolgen gebannt die sich verändernde Landschaft zwischen Nebelwolken und Regenschauern. Die Berge werden gewaltiger und rauer. Wir entdecken erste Schneelagen. Es ist alles viel dunkler und wirkt massiver als im Winter bei Eis und Schnee. 50 Kilometer westlich von Gällivare biegen wir in eine Straße ein, an deren anderen Ende 90 Kilometer weiter unser Ziel liegt. Wir wissen, dass es zwischen hier und da nicht mehr viel gibt. Eigentlich nichts.
Aber vor allem weniger Rentiere als im Winter, dafür mehr Pullerpausen am Straßenrand. Morten ist ja jetzt aus den Windeln raus.
Lunch im Mountain Center Stora Sjöfallet
Wir erreichen die Fjell Anlage Stora Sjöfallet am Nachmittag und bekommen glücklicherweise noch etwas vom Rentiergeschnetzelten ab. Es ist sehr lecker und wird mit Preisselbeeren serviert. Das Mittagsangebot nehmen hier auch Arbeiter und Einheimische aus den Samidörfern in der Nachbarschaft war.
Das Naturum – Ausstellung über das Weltkulturerbe Laponia
Mit dem Hotelmanager Frederik besprechen wir unsere weiteren Pläne, mutmaßen über den Wetterbericht und entscheiden uns erst einmal, das ein Kilometer entfernte Naturum zu besuchen. Dies ist ein großes neues Museum, was wir im Dezember schon einmal exklusiv besuchen konnten. Jetzt ist es für die Öffentlichkeit zugänglich und wird auch gut besucht. Heute z.B. fand den ganzen Tag ein Workshop zum Thema Fjell Kräuter statt. Die Kinder verziehen sich alsbald in den Bastel – und Malbereich des Museums und wir lassen noch einmal die gut gestaltete Ausstellung und ein paar Details der dargebotenen Geschichten auf uns wirken. Alles ist in Samisch, in Schwedisch und auf Englisch beschrieben. Elke, eine Mitarbeiterin des Naturum führt sehr lebendig und interessant durch die Ausstellung. Das Weltkulturerbe Laponia hat sich die Weiterbildung der Menschen auf den Gebieten Natur und Kultur etwas kosten lassen. Alles ist hervorragend durchdacht und sinnlich gestaltet. Das Design ist detailliert nach traditionellen Farben und Formen modern umgesetzt. Der Eintritt ist erstaunlicherweise kostenlos.
Draußen ist die Bergkulisse mit den Wasserfällen noch einmal sehr präsent und auf Holzstegen, kann man einen Miniausflug ins Fjell unternehmen.
Wir wandern wieder zurück zu unserer Unterkunft. Der Kleinste ist ohne Mittagsschlaf mega müde und quengelt beim Laufen herum. Oh Gott, wie das wohl während der geplanten Wanderungen werden wird. Eigentlich dachten wir mit einer weiteren Familie zu wandern in der Hoffnung, dass sich die Kinder gegenseitig motivieren. Das hat sich leider kurzfristig zerschlagen.
Zum Dinner treffen wir unseren Guide vom Stora Sjöfallet Mountaincenter für die nächsten Tage. Jesper ist ein junger Same, der uns erzählt, was wir die nächsten Tage exklusiv vorhaben. Uns bleibt die Luft weg. Bei dem Gedanken, in die Wildnis zu reisen, mit einem Boot überzusetzen und zu einem Samen Dorf zu wandern, dort in der Gemeinschaft integriert zu übernachten, am Fuße des Ahkka zu wandern und dann, haltet euch fest, mit einem Helikopter über diese wahnsinnige Landschaft wieder zurückzufliegen.
Die Kinder fragen zwar nach Sauna, das dauert uns Erwachsenen aber zu lang und wir wollen morgen gut ausgeschlafen sein und uns in Bestform zeigen. Man sind wir aufgeregt.
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Dieser Roadtrip wird unterstützt von der Destination Schwedisch Lappland und der Autovermietung Hertz. Gegen Mücken schützt uns Kleidung von Craghoppers mit der Serie nosilife. Danke an das Stora Sjöfallet Mountaincenter für das exklusive Erlebniss in diesen Tagen.
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