1.8. Samstag von Jokkmokk nach Dundret
Wir übernachteten in/auf Skabram. Das ist ein Campingplatz, eher kleiner Art, der scheinbar auf einfache Hütten und Hüttchen spezialisiert ist. Drei km westlich von Jokkmokk gelegen, wird dieser von Holländern betrieben und ist, auch wegen seiner angeschlossenen Käse/Milch-Produktion in der Gegend sehr bekannt.
Diese Fjell Kühe besuchen wir dann morgens auch. Es sind nur ein paar Bullen vor Ort, der Rest ist in Voullerim, wo die Kälbchen herangezogen werden. Wir lernen den Besitzer Hanz de Waart kennen, der den eigentlichen Betrieb inzwischen zu Gunsten seines Musikerseins an andere weitergegeben hat. Gute Lösung.
Ájtte – Museum für samische Kultur
Dann gehen wir in DAS Museum für Samische Kultur am Polarkreis. Ájtte heißt so viel wie Lagerraum auf Samisch, doch dieses Museum ist so viel mehr. Wir waren hier schon vor 7 Jahren auf unserer ersten Reise in den hohen Norden. Seit damals wurde viel ergänzt und verändert, aber der Charme blieb erhalten. Mit viel Liebe zum Detail werden hier alle möglichen Kulturgegenstände, Trachten und die Lebensweise der Samen dargestellt. Das ganze zeitgemäß interaktiv und informativ. Wer also mal wissen will, welcher Kot von welchem Tier aussieht oder einen virtuellen Rundflug über das Weltkulturerbe Laponia erleben will oder tatsächlich einfach mal Kälte in einer Kältekammer erfahren will, ist hier richtig. Die Idee mit der Kältekammer hatten auch die Kollegen in Rovaniemi (siehe unseren Beitrag hier), aber die Kältekammer im Ájtte ist einfach richtig kalt und kommt daher der Winterzeit in Lappland deutlich näher. Schön inszeniert als Winterwald mit einer Joik-Geräusch-Kulisse. Dafür ist Ájtte nicht sooo groß wie das Articum in Rovaniemi.
Barnrum – Kinderbereich im Ájtte
Ich fand übrigens auch eine scheinbare Nebensächlichkeit großartig: Den Kinderbereich. Sowas wie einen Kinderbereich kennt man ja vielleicht schon aus anderen Einrichtungen, aber an diesem sollten sich alle ein Beispiel nehmen. Nicht nur steht hier das kollaborative Spielen mit der samischen Variante eines Marktes und eines kleinen Hauses mit Vollausstattung im Mittelpunkt (wo anders steht ja schon gerne mal eine Playstation), nein, die Eltern von (Klein-) Kindern finden eine vollausgestattete Küche vor. Und wer schon mal kleine Kinder dabei hatte, wird Mikrowelle, Wasserkocher und Herdplatten (es gibt ja so viele Möglichkeiten Brei warm zu machen) zu schätzen wissen.
Wir aßen noch Köttbular und Geertje eine Fischsuppe im zum Ájtte gehörigen Restaurant. #Lecker. Wir wollten noch einkaufen zu gehen, mussten aber nochmal zurück zu fahren um Geertjes Kamera zu holen, die sie über der Stuhllehne hatte hängen lassen, um dann aber wirklich einkaufen zu gehen um dann letztlich nach Dundret bzw. und auf den Dundret zu fahren.
Schneeweh (Wenn man sein Heim vermißt…Heimweh; Wenn man Schnee vermißt…) in Dundret
Hier waren wir schon im letzten Winter. Haben großartige Nordlichter über Gällivare fotografiert während wir bei -25 Grad im Schnee standen, Merle hat ihre ersten Snowboarderfahrungen gesammelt und Morten seine ersten Skierfahrungen. Nach unserer Ankunft (wir wurden in einer sehr ähnlichen Unterkunft wie damals untergebracht…also sehr schön) wanderten wir erst mal zu den Skipisten oder was von ihnen bei Nieselregen im Sommer so übrig ist. Alles voll Blaubeersträuchern und Steinen. Nichts von dem erahnte man im Winter unter den 1-2 Metern Schnee. Irgendwie komisch. Aber auch im Sommer kann man hier so einiges machen. Geertje jedenfalls lieh sich erst mal ein Mountainbike um ein wenig Downhill-mäßig die Gegend zu erkunden.
Mountainbiking in Schwedisch Lappland
Geertje: Das ist tatsächlich eine spaßige Angelegenheit. Ich leihe ein ultraleichtes Mountainbike und fahre damit einen markierten Wanderpfad. Es ist angegeben, dass man dort gut mit Kinderwagen und Fahrrad zurecht kommt. Trotzdem ist es natürlich auch steil und steinig. Neben mir rauscht ein reißender Bach und ich lege einige Fotostops ein. Mit etwas Mühe erkenne ich markante Punkte der Skipisten wieder.
Mit etwas mehr Experimentiermut leihe ich das nächste mal ein Fatbike mit richtig dicken Rädern. Einige Wanderrouten sind markiert, ansonsten kann man natürlich auch einige Langlaufrouten abwandern. Auf den Dundret Gipfel gelangt man über einen langen Wanderpfad beginnend direkt vor der Rezeption. Aber auch mit dem Auto kann man Hochfahren. Das werden wir morgen mal versuchen. Allerdings hat die Topp Stugan – das kleine Restaurant oben, nur von 21 bis 1 Uhr nachts geöffnet.
Eine gute Idee in den hellen Nächten.
Der Rest ist Geschichte ->Abendessen->Sauna->Bett.
Dieser Roadtrip wird unterstützt von der Destination Schwedisch Lappland und der Autovermietung Hertz. Gegen Mücken schützt uns Kleidung von Craghoppers mit der Serie nosilife. Danke an Dundret für unser Häuschen am Skihang.