Nein ich meine nicht unsere Kinder. Sondern Mücken.
Quelle: Wikipedia Creative Commons 4.0. Foto: Urmas Tarte
Wir waren ja nun schon oft in den nördlichen Gefilden, doch irgendwie hatten wir immer das Glück, zu Jahreszeiten (Frühling, Herbst und Winter) reisen zu können, in denen das Thema Mücken keine große Rolle spielte. Doch das soll sich diesmal ändern. Mitten im Sommer (#SchulpflichtigesKind #Sommerferien) fahren wir weit nach Norden um eine Rundreise von Kiruna (S) über Ylläs (F), Levi (F) und Inari (F) und zurück über Jokkmokk (S) und Gällivare (S) machen. Seen, Permafrostboden, Sumpflandschaften. Der Traum jeder Mücke. Und ich mitten drin. Die Traumblutquelle für jede Mücke. Bären, Wölfe, Luchse? Kein Thema, aber Mücken…da werde ich nervös.
Hier also Teil I: Die Vorbereitung auf die Mücken. Teil II: Was letztlich wirklich geholfen hat, kommt dann, nach der Reise.
Zweifacher Schutz vor Mücken
Es gibt zwei Grundansätze (abgesehen von Nicht-hinfahren-wo-Mücken-sind):
1. Etwas Anziehen durch das Mücken nicht durchstechen können bzw. anderes versuchen sie zu vertreiben.
Hemden und Hosen, ja sogar Socken und Hüte gibt es zwar hier und da, aber letztlich stößt man für die Ausstattung von Kopf bis Fuß immer wieder auf die Marke Craghoppers. Es gibt natürlich auch noch Salewa, Tucuman, Deproc und manche Sachen von Fjäll Raven (G1000 Stoff) und man kann mit z.B. Nobite auch einfach „normale“ Klamotten imprägnieren. Interessant für unser Thema ist die Kollektion Nosilife von Craghoppers, weil der Insektenschutz irgendwie in den Stoff verwoben ist. Wie genau, wird zwar nicht erklärt, aber wenn´s hilft. Etwas klarer wird das bei den Halstüchern von BUFF. Deren Idee (Insect Shield) basiert auf dem Insekten-Abwehrmittel Permethrin mit dem die Tücher imprägniert wurden. Laut World Health Organization (WHO) soll das keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Hilft aber voraussichtlich auch nur an den Stellen wo man es trägt. Also dem Hals.
2. Etwas auf die Haut schmieren
Kompliziert wird es, wenn man sich seiner Haut unabhängig von Schutzklamotten erwehren will. Da bleiben dann noch folgende Optionen:
1. Chemie
Chemie klingt erstmal abschreckend und ja DEET (in AntiBrumm, Nobite und einigen Autanvarianten) und Icaridin (Anstelle von DEET in einigen Autanmixen) sind nicht gesund. Nicht für Kinder unter zwei Jahren, nicht für Schwangere und löffelweise sollte man es grundsätzlich nicht zu sich nehmen. Recherchiert man im Internet und liest einige Erfahrungsberichte wird gegen besonders aggressive Mücken letztlich aber doch auf die Chemiekeule zurückgegriffen. In Finnland scheint AntiBrumm besonders gut zu helfen.
2. Natürliche Repellents (von lateinisch „repellere“ = vertreiben)
Und natürlich geht es auch NATÜRLICH, für kleine Kinder oder eher freundliche Mücken. PMD (wird aus den Hochblättern des Zitronen-Eukalyptus-Baumes gewonnen und ist z.B. in NaturGut, Soventol oder Mückenstop enthalten.
Einen Geheimtipp bekamen wir noch aus Stora Sjöfallet. Es gibt ein Bodengewächs, das ein bisschen wie Kiefernzweige aussieht und auf Schwedisch Skvattran heißt. Das Einreiben mit dessen Saft soll helfen. Leider konnte ich den deutschen Namen nicht rausfinden.
3. Technische Hilfsmittel (Dinge zum Abbrennen oder Fallen)
Als technische Hilfsmittel kommen -meiner Recherche nach- Lichtfallen unheimlich schlecht weg. Außerdem sehe ich nicht wie in einer Gegend in der in dieser Jahreszeit die Sonne fast nicht untergeht, die Mücke die Lichtfalle entdecken soll.
Mückenspiralen hingegen werden wir vielleicht mal ausprobieren. Auch wenn die eigentlich auch in die Chemieküche gehören. Der Wirkstoff d-Allethrin, der zum Beispiel darin enthalten ist, ist mit giftig noch wohlwollend umschrieben. Andererseits wollen wir die Dinger ja nicht essen und sie werden im Netz als besonders effektiv beschrieben.
Unser Testparcour gegen Mücken
Wir werden letztlich folgenden Testparcour für die Mücken aufbauen:
Ich werde die verschiedenen chemischen Keulen testen, meine Kleidung mit Nobite imprägnieren und die ganze Nacht wach liegen, bzw. Mücken jagen. Wenn die Mückenplage geringer ausfällt, werde ich auch mal die natürlichen Mittel ausprobieren. Und vor der Reise nicht so viele Süßigkeiten essen. #süssesblut.
Geertje und die Kinder werden die verschiedenen natürlichen Mittel erstmal ausprobieren und sich mit Craghoppers (Nosilife) Hosen und Hemden einkleiden. Und sich Buff Tücher um den Hals und Kopf schlingen.
Abends dann noch eine Mückenspirale an. Vielleicht hilf’s.
Ich/wir werde/n berichten.
nordicfamily wird unterstützt von craghoppers. Danke an Buff.
Schreibt uns hier gerne eure besten Tipps gegen Mücken. Wir probieren es in Lappland aus und werden die Tests dokumentieren! Jeder erfolgreiche Tipp erhält eine kleine Überraschung aus dem Norden!
Hm – die Sache mit den Mücken. Ich musste leider feststellen, dass alle „natürlichen“ Mittel gegen Mücken in unserem Test kläglich versagten. Die besten Erfahrungen haben wir mit AntiBrumm gemacht – und nachts mit Moskitonetzen…
Ich nehme an, dass Du Skvattram meinst, das heißt auf deutsch Sumpfporst.
Ja, die Asche vom Lagerfeuer hilft auch ganz gut. Gesicht und Arme plus Beine einreiben oder bemalen mit der Asche alternativ auch Holzkohle.
Ihr seid dann zwar etwas schwarz aber die Mücken sehen euch dann nicht mehr.
am Ende springt Ihr dann noch mal in den See und Ihr seid wieder sauber und dann schnell ins Zelt damit die Mücken Euch nicht folgen.
Hilft zumindest in Meckpom Viel Spass in Lappland wir hatten letztes Jahr ganz wenig Mücken auf den Kungsleden.
Skvattran ist der in Deutschland nahezu ausgestorbene und nicht ungiftige Sumpfporst (Rhododendron tomentosum; Ledum palustre). Sumpfporstpräparate helfen nach Mückenstichen. Den Kindern in Schweden vielleicht besser ein Kränzchen aus Gagel (Myrica gale; schwedisch: Pors) aufsetzen – in Deutschland steht das Gewächs auch auf der Roten Liste (Weiteres & Fotos auf wikipedia).
Unser Test vor vielen Jahren: drei Menschen gehen in den Wald bei Jokkmokk. Ein Engländer hat eine Mückenabwehr auf elektronischer Basis, eine Italienerin trägt Autan und ich nehme Djungelolja und hatte mich schon vorher wochenlang mit B-Vitaminen in Form von Hefetabletten vorbereitet. Ich kam mit den wenigsten Mückenstichen davon!
Gut helfen soll auch Beck-Olja auf natürlicher Basis gemischt mit Djungelolja.
Gut erprobt und für super befunden, ist es Zitronenscheiben gespickt mit Gewürznelken aufzustellen. Diese können dann auf dem Tisch und dem Bus drapiert werden und geben so obendrein noch eine nette Dekoration ab. Mit einem Band vor dem Eingang angebracht, verströmen sie ihren Duft und schützen auch die Zelte vor Insekten.
Bei regelmäßigen Wechsel der Zitronenscheiben ist dies ein wirksames Hausmittel gegen Mücken und andere Insekten.
Alternativ kann man auch 1 EL Apfelessig mit ein wenig Wasser vermischen und trinken..
Das muss ca. 14 Tage lang gemacht werden- dann piekt nichts mehr!
Viel Spaß
Liebe Angelique, das klingt ja richtig ähm – lecker 🙂 bei all den guten Tipps wissen wir am Ende gar nicht mehr, was denn nun eigentlich gewirkt hat :). MIt dem Apfelessig müßten wir dann mal anfangen. Können das Kinder auch einnehmen?
Oh das läßt hoffen, aber das mit der Asche klingt auch nach einem lustigen Event.
Danke Vivi für dieses Szenario – die bildliche Vorstellung ist sehr unterhaltsam :). Hefetabletten werde ich gleich dem Autor Jan verordnen.
Oh ein Kränzchen klingt ja auch sehr schön und erinnert an Mittsommer. Ist Skvattran also giftig?
Danke Antje, Moskitonetz hatten wir tatsächlich noch nicht auf unserer Packliste. Aber jetzt.
Mein ultimativer Tipp gegen skandinavische Mücken: Bewegung! Ganz im Ernst, die Viecher stechen nur zu, wenn man stillsteht (oder -sitzt, oder liegt…). Also immer schön hin und her rennen, das hilft garantiert 🙂
LG
Jenny
Hej Jenny, das ist ein super Tipp. Wir sind denn also die, die immer ein bisschen rumzappeln oder nervös hin und her wippen oder trippeln; Danke 🙂
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