Mein Wecker reißt mich um 7:30 Uhr am Icehotel #32 aus süßesten Träumen – sie handeln bei mir nie von Südsee und Palmenstränden.
In meiner warmen Holzhütte 200 Kilometer nördlich des Polarkreises putze ich mir meine Zähne und sehe mich vor, dass ich nicht zu viel Wasser ins Gesicht bekomme morgens im Bad. Dann schlüpfe ich in meine lange Wollunterhose und streife meine fette Arbeitshose mit Knieschonern und Reflexstreifen über. Die Handschuhe sind auf der Fußbodenheizung über Nacht getrocknet. Meine Füße passen mit den zwei paar Socken gerade so in die Stahlkappen Sicherheitsschuhe.
Arbeitsklamotten am Icehotel #32
Bauarbeiterjacke an, ebenfalls Neonfarben. Helm mit Stirnlampe auf. Die knipse ich gleich an als ich die Hüttentür aufschlage.
Eine trockene eisige Kälte schlägt mir ins Gesicht, dass ich sofort mein Halstuch über Kinn und Nase hochziehe. Im Schein der Stirnlampe glitzern die Schneekristalle an den Bäumen und auf dem Boden. Alles weiß.
Es ist mir zur Routine geworden, dass mein erster Gang zum Außenthermometer an der Icehotel Rezeption führt. Auf dem Weg dorthin merke ich wie meine Nasenhärchen bei jedem Atemzug zusammenkleben. Meine Erfahrung sagt mir, dass es dann so um die 20 Grad minus sein wird.
Als ich oben ankomme, bestätigt mir das Thermometer das und zeigt sogar -22 Grad Celsius an.
Der Arbeitstag beginnt am Icehotel #32
Zunächst freue ich mich über ein reichhaltiges Frühstück, auch wenn mein Arbeitsfrühstück immer dasselbe ist: Porridge mit Früchten und Joghurt, zwei Kaffee, Wasser und Saft. Das hält gut bis Mittag vor, selbst wenn die körperliche Arbeit in der Kälte zehrt. Die Auswahl am Icehotel Buffet ist allerdings zig Mal größer, ich könnte Pfannkuchen, Lachs und Waffeln in mich hinein schaufeln.
Ich setze mich zu meinen Kollegen aus dem Support Team. Luca, der Artdirector des Icehotel ist schon seit zwei Stunden im Dienst und war beim Meeting des Construction Teams. Er kann Aktuelles von dort berichten. Gesternbbei minus 30 Grad fuhren die Traktoren nicht, da sie leicht kaputt gehen könnten, heute ist die große Baustelle des Icehotel #32 wieder voll in Betrieb.
Ein Casting am Icehotel #32
Ein großes Casting findet statt. Das heißt für uns und die anderen Künstlerinnen, dass wir besonders aufmerksam unterwegs sein müssen bzw. bestimmt Bereiche auf der Baustelle nicht betreten, da dort gewaltige Baumaschinen unterwegs sind, Formen aus Metall hin- und hertransportieren, Schnee fräsen und gegen die Formen sprühen. Da sind Kräfte am Werk, zwischen die man nicht geraten möchte. Anders herum ist es immer ein faszinierendes Spiel, fast ein Tanz von gewaltigen Gabelstaplern, Baggern und Maschinen.
Kalle aus Göteborg ist erfahrener Schneedesigner und ist für zwei Wochen aus dem Süden hier her gekommen, um im Support Team zu arbeiten. Meine Kollegin Ilka kommt auch aus der Nähe von Potsdam und arbeitet schon viele Jahre mit dem vergänglichen Material. Wir wohnen zusammen in einer Hütte und haben es uns sogar etwas weihnachtlich gemacht. Vytautas ist der älteste Hase im Supportteam, er ist immer zur Stelle, wenn es schwere Eisblöcke zu bewegen gilt, denn hier sind immer clevere Tricks und zugegebener Maßen auch körperliche Kraft gefragt. Er war in jungen Jahren ein litauischer Judoka, der fast eine Profisportkarriere gestartet hätte.
Wir beraten uns beim Frühstück über die anstehenden Aufgaben für den Tag und teilen uns etwas auf. Nachdem ich den letzten Porridgehaps mit Kaffee hinunterspüle, gehe ich ins Souterrain zum Morning Meeting mit den Künstlerteams. Wir informieren, die internationale Schar über die anstehenden Geschehnisse auf dem Gelände und beantworten Fragen, nehmen Wünsche zu Eislieferungen oder Hilfestellungen entgegen.
Wer arbeitet denn am Icehotel #32?
In jedem Frühling können sich Architekten, Künstler und Designer für die Realisierung einer Artsuite am schwedischen Icehotel bewerben. Eine erfahrene Jury wählt dann die besten Entwürfe aus und achtet dabei auch auf eine Ausgewogenheit der Entwürfe wie auf eine gesunde internationale Mischung von Teams wie auf eine Mischung aus erfahrenen Teams und Neulingen.
Mit den Neulingen kommen auch immer wieder neue erstaunliche Designs zur Verwirklichung.
Wie in diesem Jahr der Entwurf „GINNUNGAGAP“ eines jungen französischen Teams.
Wie meine Liebe zu Schnee und Eis begann
Auch ich selbst reiche in jedem Jahr eine neue Idee ein. 2012 war ich das erste Mal damit erfolgreich und habe die Suite „Elliptical“ mit Gaston Vacaflores umgesetzt. Das war der Moment in meinem Leben, in dem ich mich in Schnee und Eis verliebt habe. Im März nach der Fertigstellung musste ich dann dort den Raum als Honeymoon Suite nutzen, Jan und ich haben in der Eiskirche geheiratet.
Ein langer Arbeitstag
Gegen 9 Uhr sind schließlich alle auf der Baustelle und werkeln an ihren vergänglichen Kunstwerken. Die Bauzeit für die Artsuiten beträgt zweieinhalb Wochen. Luca plant immer einen Tag zwischendrin für alle Künstlerinnen und das Supportteam, um gemeinsame Outdooraktivitäten zu unternehmen.
Auf diesen Tag freue ich mich immer sehr, so lernen wir uns noch besser kennen und beschnuppern auch den Ort Jukkasjärvi und seine Umgebung intensiver, für einige ist es tatsächlich das erste Mal hier oben in Schwedisch Lappland.
Jonathan, der mit seiner Tochter Marnie an der eisigen Form der Dickensen Street arbeitet bittet mich heute als erstes seine Kettensäge in Gang zu setzen. Jedes Team hat eine Kiste mit essentiellen Werkzeugen. Hier müssen manchmal Schneemeißel nachgeschärft werden, Ketten von Kettensägen ausgetauscht werden oder auch andere Spezialwerkzeuge ausgedacht oder hergestellt werden. Denn bekanntlich gibt es keinen Laden für Schnee und Eiswerkzeuge, vieles ist abgewandelt oder selber hergestellt.
„Sacred Giant“
Kettensägen in Schnee und Eis
Elektrische Kettensägen eignen sich wunderbar für Eis und Schnee. Allerdings müssen sie für Eis auch eine besonders scharfe Kette haben. Jonathans Kettensäge gibt gerade keinen Mucks mehr von sich, ich schnappe mir das schwere Gerät mit dem 60 cm Schwert und schleppe es zunächst in die warme Werkstatt. Eine dicke Eiskruste versperrt mir den Zugang zur Schraube, mit der ich normalerweise den Deckel öffne, um die Kette zu wechseln oder nach zu spannen. Gestern waren es weniger als 30 Grad minus, da kann auch schon mal eine Kettensäge einfrieren.
Ich gönne ihr einen Kurzurlaub an der Heizung und schau nach einer Stunde noch einmal nach ihr.
Stecker in die Steckdose, Handbremse lösen und schon surrt sie wieder wie am Schnürchen. Die Kette sitzt etwas zu locker für meinen Geschmack. Ich nehme den Schraubenschlüssel zur Hand und justiere etwas nach.
Dann schleppe ich das gerät wieder zurück über die ganze Baustelle zu seinem Einsatzort. Unter meinen Füßen knirscht der Schnee auf besondere Weise, wie es nur bei unter minus zwanzig Grad zu hören ist. Hier unten am Flussufer des Torne weht auch ein frischer Wind und lässt die Temperaturen noch etwas kälter erscheinen als sie sind. Ich ziehe mir mein Tuch etwas mehr ins Gesicht. Die Stirnlampe kann ich nun für ein paar Stunden ausstellen.
Die Dämmerung ist so hell, dass man es fast als Tageslicht bezeichnen kann. Die Sonne geht derzeit nicht auf, es herrscht also Polarnacht. Nur hinter der Hügelkette am gegenüberliegenden Torneufer ist ein oranger manchmal pinker Schein der Sonne zu beobachten. Irgendwo dort muss sie sein. So spezielles Licht gibt es zu Hause nicht. Auch alle anderen Künstler stehen oft staunend auf der Rückseite des Icehotel und bestaunen die Szenerie, manchmal rauscht ein Hundschlitten mit Touristen hier vorbei. Bei so niedrigen Temperaturen ist das sicher nicht immer ein Vergnügen.
Mein nächster Arbeitseinsatz naht, Anja benötigt zusätzliche Handschuhe und ich beschaffe ihr große warme Fäustlinge aus der „Kleiderkammer“. Hier ist die richtige Ausstattung für alle in vielen Größen vorhanden, so dass alle Icehotel Mitarbeiterinnen und Künstlerinnen mit warmer Kleidung ausgerüstet werden können. Es ist immer wieder eine Erkenntnis hier im Norden – dort wo es am kältesten ist, wissen die Menschen auch, wie man sich gut warm hält.
Großeinsatz in der Artsuite „Dickensen Street“
Dann werde ich heute Vormittag noch zu einem Großeinsatz in die Dickensen Street gerufen. Mit vereinten Kräften, einem Handlift und viel Erfahrung versuchen wir Eisblöcke mit 400kg in die „2. Etage“ des Straßenzuges aus Eis zu hieven.
Es ist Millimeterarbeit. Ich sichere den Block nach hinten, Vytautas schiebt ihn um die Ecke, Kalle steht am Handlift und kurbelt bis er an der richtigen Stelle steht. Jetzt halte ich die Wasserwaage an, richtig gerade steht er noch nicht. Der alte Hase unter uns nimmt die japanische Säge und korrigiert den Spalt zwischen den Eisblöcken, dann rutscht er an einer Ecke noch einmal weiter nach unten, nun steht der Block in Waage. Puh, ganz schön spannend, bis alles perfekt sitzt. Marnie und Jonathan nehmen die Wasserspritze und quetschen Wasser in die Nähte zwischen die Eisblöcke, sie kleben sie quasi zusammen. Kleben funktioniert hier einfach mit Wasser, denn das friert in Minutenschelle die Eisblöcke zusammen. Dann steht da alles felsenfest bis zur nächsten schmelze an Mittsommer. Denn dann ist der temporäre Bau aus Schnee und Eis meist geschmolzen.
Draußen wird es schon wieder dunkler, es ist fast 13 Uhr, also Mittagspause. Ich gehe flotten Schrittes an den emsigen Megamaschinen vorbei und lasse mich vom Schnee der Schneekanonen berieseln. Die laufen, damit es genug Material für den Rohbau des Icehotel und das nächste Casting gibt. Aus dem Schneekanonenschnee entsteht nämlich das typische Gewölbe was dann richtig hart friert. Wir nennen es Snice, also eine Mischung aus Schnee und Eis.
Verpflegung bei der kalten Arbeit nördlich des Polarkreises
Einige Leuchtjacken strömen gen Kantine. Ich habe mittlerweile auch richtig Knast auf ordentlich Fleisch und Kalorien, denn die Kälte fordert ihren Tribut. Regelmäßiges Essen ist hier eine wichtige Regel. Eine andere morgens nicht zu duschen oder sich wasserhaltige Kosmetika ins Gesicht zu machen, denn bei diesen Temperaturen würde das eingeschlossene Wasser in der Haut schnell gefrieren. Lieber trage ich eine schön fettige Babycreme im Gesicht auf und glänze dann wie eine Speckschwarte.
Am Mittagsbuffet gibt es zwar auch vegetarische Kost, dennoch greife ich heute lieber zu Renskav, das ist fein geschnetzeltes Rentierfleisch mit brauner Soße, dazu gibt es Kartoffelbrei und Lingonsylt. Die hiesigen Preisselbeeren geben eine hervorragende herzhafte Marmelade ab, die zum Rentierfleisch passt.
Meine Wangen fangen an zu glühen als ich eine Weile im Warmen sitze, die Müdigkeit schlägt zu. Ja Kälte macht auch müde und ich muss aufpassen, dass ich hier nicht wegnicke. Viele Kollegen nutzen die Mittagspause im warmen, um Nachrichten zu checken oder die Family anzurufen. Ich musste heute schon mal mein Handy über Mittag den Strom hängen, denn Akkus halten bei dieser Kälte auch nicht sehr lang.
Mittagspause in Jukkasjärvi mit Eisbad
Von der Kantine gehe ich noch einmal kurz in die Hütte, neue Fettcreme auftragen, trockene Socken anziehen, ein Stück Schokolade schnappen.
In unseren 40qm ist es richtig weihnachtlich gemütlich, Ilka hat einen Leuchtstern gekauft und Kerzen haben wir auch. Manchmal kringeln wir uns in den gemütlichen Sesseln zusammen und dösen eine Runde, jetzt muss es aber gleich weitergehen mit Arbeiten.
Die eine oder andere Mittagspause habe ich auch schon dazu genutzt, nach Hembygdsgården zu laufen, um dort ins Eiswasser zu springen. An der dortigen Sauna wird nämlich ein viereckiges Eisloch im Torne frei gehalten und ich kann meiner Eisbadeleidenschaft frönen. Wirkt gegen Müdigkeit und macht richtig gute Laune – aber die habe ich hier wegen des vielen Schnees und den tollen Leuten sowieso.
Die Suite „Midsummer“ am Icehotel 365
Es geht wieder auf die Baustelle bzw. auf eine Zweigstelle derselben. Im Icehotel 365 im Gebäude, in dem kalte Kunst das ganze Jahr über zu bewundern ist, hat der schwedische Prinz Carl Philipp Bernadotte mit seinem Designerfreund Kylberg eine Midsummer Suite gestaltet. Hier sollen wir noch kurz vor dem Fotoshooting ein paar Kleinigkeiten richten.
Farbenfrohe Blumen sind in das Torneeis wie in schöne Fensterrahmen gesetzte und Vakuumverschlossen. Sommerliche Musik tönt leise aus den Lautsprechern und die Rentierfelle sind schon gemütlich auf dem Bett dekoriert. Einige Eisblöcke müssen noch sauber gemacht werden. Das heißt, dass wir mit einem super scharfen Meissel ganz vorsichtig über die Oberfläche gehen, um die letzten Unebenheiten zu entfernen. Dann hole ich von draußen eine Schubkarre mit frischem Schnee nach der anderen. Das ist sozusagen der neue Fußbodenbelag, der hier verstreut wird. Die Midsumemr Suite von Berndatte & Kylberg ist eine Luxury Suite, die einen Ausgang zu einem privaten Bad mit luxuriöser Sauna im hinteren Teil hat. Hier treffen Wärme und Kälte zusammen und sorgen wahrscheinlich für ein tolles Übernachtungserlebnis, was man ganz regulär über die Icehotel Webseite buchen kann.
Schwedische Fika während eines normalen Icehotel #32 Arbeitstages
Dann steht die schwedische Fika an – die Kaffeepause, die eigentlich mehrmals am Tag sein muss und für einen entspannten Arbeitstag sorgt. Ein kleines Stück Kuchen, Schokolade oder etwas ähnliches gehört auf jeden Fall dazu. Das Supportteam trifft sich an diesem Nachmittag dafür in der Hütte 21 – das ist Ilkas und meine Hütte. Kerzen brennen, leise Musik tönt in der Hütte und warme Getränke dampfen als einer nach dem anderen mit schweren Arbeitsschuhen in die Hütte stiefelt und den letzten Schnee von der Jacke klopft. Schon nach wenigen Tagen haben wir festgestellt, dass wir alle Eiscreme Fans sind, seitdem gehören verschiedene Sorten Eis wie Lakritzeis für mich, Stracciatella für Luca und Caramel für Vytautas auf den Tisch. Wieder schlägt die Wärme mit ihrem Müdigkeitsfaktor zu.
Nach einer halben Stunde Pause können wir nochmal für die letzte Runde Schneearbeit loslegen. Vytautas schnappt sich den Elektrotraktor und liefert die letzten Eisblöcke für heute aus, Ilka hilft Elisabeth ihren samischen Suite Entwurf zu verwirklichen. Ich bekomme spontan die Aufgabe, nach Kiruna zu fahren und einige Besorgungen zu machen. Das ist auch eine schöne Abwechslung und ich liebe den Icehotel VW Bus, so schön modern mit Sitzheizung und Automatik. Damit düse ich über die dunklen Winterstraßen in die City. Zum Glück begegne ich keinen Rentieren am Straßenrand, die sind die einzige Gefahr hier, ansonsten ist der Verkehr sehr übersichtlich.
Der Abend am Icehotel #32 nach einem langen Arbeitstag
Zum Abendbrot bin ich dann rechtzeitig wieder in der Kantine. Es gibt eine Abwandlung des Mittagessens. Ich bemerke, dass es ganz schön ruhig ist, obwohl mindestens 30 Leute hier zusammensitzen und essen. Alle sind geschafft von dem kalten Arbeitstag. Rote Wangen, müde Augen. Dennoch sind einige Künstlerinnen motiviert auch noch nach dem Abendessen weiter zu arbeiten. Unsere Schicht als Support Team ist 17:30 offiziell zu Ende, nur in Ausnahmefällen machen wir noch einmal die eine oder andere Überstunde.
Wir verabreden uns für die Sauna, die uns fast täglich zum Aufwärmen und Quatschen dient. Hier wird der Tag beschlossen und richtig gut entspannt.
Sauna gehört zum Alltag in Schwedisch Lappland
Sauna gehört hier wie das täglich Brot zum Alltag. Es wird auch nicht so ganz so streng gehandhabt wie in Deutschland. Es ist eher ein geselliger Ort.
Zwischen den Saunagängen wage ich mich raus und wälze mich im frisch gefallenen Schnee. Aus Routine schaue ich in den Himmel und entdecke tatsächlich einen grünlichen Schimmer – ein Nordlicht.
Meine App hatte mir das schon angekündigt mit einer Art Wettervorhersage checke ich hier regelmäßig das Nordlichtwetter, damit ich im Zweifelsfall zur Kamera greifen kann.
Nordlichter am Icehotel
Nach der Sauna gehe ich deshalb auch nochmal mit ihr auf Jagd und mache ein paar faszinierende Bilder. Tatsächlich habe ich auch nur drei Mal in meinen 3 Wochen Icehotel Arbeit das Lichtspektakel fotografieren können. Die anderen Tage gab es entweder keine Nordlichter, der Himmel war bedeckt, ich habe gemütlich mit anderen Menschen zusammen gesessen und nicht raus geschaut oder ich hab sie schlichtweg verschlafen.
Kreative Gemeinschaft am Icehotel
Neben meinem Lieblingsmaterial, dem gefrorenen Wasser habe ich hier in Jukkasjärvi auch mit Lieblingsmenschen zu tun, die mich inspirieren, die aus ihren Ecken der Welt hierher kommen, damit wir gemeinsam an einem riesen großen Kunstwerk arbeiten, dem Icehotel #32, was schon in einem guten halben Jahr wieder Geschichte sein wird.
Alle aktuellen Suiten, die gerade entstanden sind, kannst du dir hier anschauen.
Wir arbeiten tagtäglich Seite an Seite, führen gute Gespräche und lassen uns von den Geschichten der anderen begeistern.
Ich genieße es an den einzelnen Werken mit zu arbeiten und die Entstehung der Suiten zu verfolgen. Jedes Mal und auch dieses Mal am Icehotel #32 lerne ich so viel dazu und bin erstaunt und angeregt für die Umsetzung eigener Ideen mit dem Torne Eis.
Foto: Asaf Kliger
Immer wieder spannend über die Arbeit im wirklich hohen Norden zu lesen. Hab 1999 eine kurze Zeit in Kiruna gearbeitet, allerdings im Frühjahr, und da waren von Ishotell nur noch ein paar Eisblöcke zum Überwintern übrig. Und immer wenn ich bisher im Winter in Kiruna und Umgebung war, war es nur auf der Durchreise. Aber irgendwann einmal…
LG aus Schweden.
Hartmut
Lieber Hartmut, immerhin ein paar Überwinterungseisblöcke sind ja auch schon sehr beeindruckend, heutzutage kann man ja das Icehotel 365 das ganze Jahr über bewundern und auch mitten im Sommer in der Kälte schlafen.
Danke für diesen Einblick in deine ungewöhnliche Arbeit! Was mich (sicherlich nicht als einzige) interessiert, ist die Bezahlung bei diesen harten Arbeitsbedingungen… Lohnt sich das Frieren denn in dieser Beziehung, oder ist die Erfüllung deiner Liebe zu Eis und Schnee schon Lohn genug? 😉
LG
Jenny
Liebe Jenny, für die Arbeit im Supportteam erhalte ich einen gängigen Stundenlohn und alle anderen Arbeitsbedingungen rundherum stimmen perfekt, Unterkunft, Verpflegung, Arbeitssachen, ein Tag mit Aktivitäten.
Auch als Künstlerin kann man ja nicht von Luft und Liebe leben. Das Icehotel ist ein kommerzielles Unternehmen und keine gemeinnützige Organisation:) Da läuft alles in den richtigen Bahnen 🙂 Danke für die Frage und liebe Grüße Geertje