Langlauf in Vuokatti und ein Video mit der wahren Geschichte

Heute habe ich so richtig viel Zeit für Langlauf in Vuokatti. Eine etwas längere Tour steht an. Es ist kurz vor neun Uhr und noch nicht so richtig hell , als ich zu der Tour aufbreche. Meine großen Stiefel habe ich im Rucksack – wieso? Am Ende der Langlauftour will ich meine Langlaufausrüstung an der Leihstation wieder abgeben und dann den Skibus zur Hütte nehmen, irgendwas muss ich dann an den Füßen tragen.

Langlauf in Vuokatti

Langlauf in Vuokatti

Nach meinen Berechnungen würde ich für die Tour 2-3 Stunden brauchen und dann den Skibus schaffen. Mein Ziel war die Hütte in In Heikkilä, ca 8 Kilometer südlich von Skizentrum. Von unserer Hütte schafft man es gut in 20 Minuten in das besagte Zentrum, eigentlich kann man mit Langlaufski hier alles erledigen: Einkaufen fahren, Zum Spa fahren und wenn man will quer über den See. Es sind noch nicht viele Leute unterwegs. An dem Startpunkt aller Loipen, wo ich am Ende auch vorbeikomme, um dann meine Ausrüstung bei Vuokatti Sport abzugeben, stelle ich den Rucksack mit den großen Stiefeln ab, so muss ich den nicht die ganze Zeit herumbugsieren.

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Langlauf in gut präparierten Loipen

Es hat etwas geschneit und ich bewege mich in einer frisch präparierten Loipe. Herrlich. Die Bäume sind wieder mit Schnee bedeckt und es kommt Märchenstimmung auf. Die Luft ist angenehm warm um die null Grad. Langlauf in Vuokatti wird so auch für Einsteiger zur richtigen Freude.

Pause auf der Langlauftour im“ Juhlat“

An einer Kreuzung muss ich mich neu orientieren. Vor mir sehe ich ein Pärchen, was ich auch schon am Tag zuvor in den Loipen gesehen habe. Es ist wirklich einzigartig, so hier einsam und fast ganz alleine um die morgendliche Stunde unterwegs zu sein. Nach einer guten Stunde lande ich vor der Hütte, die ihre Öffnungszeiten an einem großen gelben Schild anzeigt. 10 Uhr und tatsächlich, es ist genau 10. Ich schnalle die Ski ab und gehe hinein in die gemütlich warme Holzbude.

Nach so einer Tour oder eben als Pause oder Zwischenziel gibt es nichts schöneres als einen dampfenden Kaffee in der Hand zu halten.

Innen hat Paula, die Inhaberin, schon frisch Mukkas gebacken und bietet frischen Kaffee an. Sie steht hier bestimmt schon zwei Stunden in der Küche. Alles ist so heimelig, gemütlich und duftet nach Weihnachten. Ich gönne mir einen frittierten Kuchen und einen Kaffee und pausiere, bin ich doch ganz schön beim Langlauf in Vuokatti ins Schwitzen gekommen.

Ich unterhalte mich kurz mit der Inhaberin über das originelle Klo: in einem Raum sind zwei Klosetts mit Vorhängen voneinander getrennt, nicht nebeneinander, sie stehen sich gegenüber. Im Originalhaus, das auch von einem anderen Ort in Finnland hierher geschafft wurde, war die Situation mit den Kloschüsseln so vorhanden. Witzig. Würde in Deutschland wohl keine Behörde erlauben.

Langlauftour in Vuokatti – der Rückweg

Ein anderer Weg führt mich wieder zurück zum Start der Heikkilä Loipe, wo noch mein Rucksack steht. Auf der Strecke fängt es jetzt an zu schneien. So schön es auch ist, in der Landschaft und in der Luft die dicken Flocken wirbeln zu sehen, umso störender ist es doch beim zügigen Fahren in der Loipe. Eigentlich bräuchte ich jetzt eine Skibrille. Die kleinen Viecher pieksen ganz schön in den Augen. Ich ziehe meine Kapuze tiefer ins Gesicht und schaffe es bis zum Ausgangspunkt, schnappe mir den Rucksack mit Stiefeln und gebe mit etwas Wehmut meine Ausrüstung wieder ab.

Im Skizentrum, wo auch der Bus fährt stöbere ich noch ein bisschen im Laden und denke, dass ich eventuell aus dem Restaurant unserer lieben Kaisu, die sich die ganze Zeit, so um uns gesorgt hat, ein Dankeschön kaufe. Die kleinen Sektflaschen werden aber leider nicht außer Haus verkauft. Das Verkaufspersonal muss sie öffnen, nachdem man sie bezahlt hat. Um Alkohol in Flaschen zu kaufen, muss man auch hier in Finnland in einen extra Laden „Alko“ – ja der heißt wirklich so 🙂 In normalen Lebensmittelgeschäften gibt es nur Niedrigprozentiges.

Langlauf in Vuokatti als Video

Fotostreifzug durch Vuokatinmaa

Als ich gegen zwölf wieder bei meiner Familie in der Hütte bin, ist das Tasche packen und Haus räumen in vollem Gange – hüstel. Bestes Rodelwetter. Ich gehe mit der großen noch einmal durch Dorf auf Fotopirsch. Wird Zeit, dass das Weihnachtsgeschenk eine kleine DSLR Kamera benutzt wird. Bei bestem Licht bannen wir Häuser, See und uns selbst auf die Chipkarten. Als es dann noch etwas schneit krame ich meinen tollen Folienumhang heraus und Merles Kamera ist bestens geschützt.
Morten ist ein bisschen grimmig, dass er so wenig Beachtung bekommt, dabei  kann er so schön den Weg runter rodeln… aber raufziehen geht nicht alleine – Mist.

In der Zeit, wo wir noch draußen bei Tageslicht herumstromern, kocht Jan aus allen Resten ein vorzügliches Mahl, denn wir haben noch viele Reste von den Weihnachtstagen, die jetzt aufgebraucht werden wollen. Mit dem Flieger können wir nicht alles zurücktransportieren.

Abfahrt von Kajaani nach Helsinki und eine folgenschwere Entscheidung

Noch einen warmen Glögi und Milchreis sind das Dessert bevor uns Petri, der Inhaber von Vuokatinmaa 4 Seasons, zum Hotel fährt, wo wiederum der Flughafenbus nach Kajaani startet.

Durch die verschneiten Straßen fährt uns ein versierter Busfahrer zu dem kleinen Flughafen. Dort steigen wir wieder in eine Propellermaschine, die uns nach Helsinki bringt.

Eine kurze Entscheidung am Flughafen bringt uns ein bisschen in Schwierigkeiten. Das haben wir vorher noch nie gemacht. Ein Flug mit Unterbrechung – wo das Gepäck aber durchgecheckt wird und wir in Helsinki nichts abholen müssen – wir haben dort 22 Stunden Aufenthalt. So haben wir fürs Hotel und den Tag nur unser Handgepäck.

Vuokatti-5-2Aus der schnellen Entscheidung, dass wir es nicht abholen wollen, folgte, dass wir keine Schlafanzüge und Zahnbürsten dabei hatten – was für ein Abenteuer.

In Helsinki am Flughafen sollten wir eigentlich schon unsere Helsinkicard bekommen.  Der Finnair Bus hätte uns somit etwas preiswerter zum Scandic Park Hotel gebracht.
Nun gut, noch eine Halbe Stunde Busfahrt und schon sind wir abends gegen acht im Scandic Hotel. Jippie. Das schlichte schöne skandinavische Design, unser geräumiges Familienzimmer und die Aussicht auf ein tolles Frühstücksbuffet lassen uns einschlummern.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

Ein Kommentar:

  1. Liebe Geertje,
    dein Video macht wirklich Lust auf Skilanglauf! Als ehemalige Mittel- und Langstrecklerin (also ohne Skier) muss das einfach was für mich sein. Bei nächster Gelegenheit stelle ich mich nochmal auf die Bretter, mit Lehrer, wie du mir ja schon mal empfohlen hast.
    Olympische Grüße 😉
    Nicole

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