Während unseres Shortsabbaticals besuchte ich die Stadt Göteborg mit Kind an der Westküste Südschwedens. An einem Montagmorgen im Mai 2018 brechen wir auf, um 100 km Autobahn zu überbrücken und in die südschwedische Stadt Göteborg zu fahren. Das Wetter ist sommerlich. Und wir haben einiges vor.
Göteborg mit Kind Tipp 1: Mitmachmuseum – Universeum
Der größte Berufsverkehr ist am Vormittag zwischen zehn und elf schon vorbei. So findet unser Navi schnell unser erstes Ziel in Göteborg, nämlich das Universeum. Es ist ein großes Museum, in dem Kinder und Erwachsene einerseits die Natur erleben können, aber auch viele Experimente, Mitmachstationen von Weltraum bis Technik erleben dürfen.
Der kleine Parkplatz vor dem Museum lässt mich kurz aufschrecken, denn die Parkgebühr für 3 Stunden ist 7-8 Euro aber das ist in größeren schwedischen Städten normal.
An der Kasse im Eingangsbereich das Universeums lösen wir unsere Eintrittskarten für den Tag, sie kosten um die 45 €. Der nette Mitarbeiter schlägt uns eine Route durch die riesige Erlebniswelt vor. Ungefähr die Hälfte des modernen Gebäudes ist durch eine Glaswand über mehrere Etagen von der anderen Hälfte des Universums abgetrennt. Hier befinden sich Dschungel, Tiere und allerlei exotische Pflanzen.
Wir beginnen im untersten Stockwerk und finden uns in einer Unterwasserwelt wieder. Mortens Nase klebt an den Aquarienscheiben. Riesige Fische schauen ihn an.
Die Natur Schwedens ist super gut erklärt: welcher Fisch lebt in welchen Flüssen oder Gewässern und welche Wasserpflanzen wachsen an den Ufern schwedischer Gewässer. Aber es wird auch noch exotischer. Wir gehen durch einen Tunnel und über uns breiten riesige Rochen ihre Körper aus. Und wir kriegen den Mund vor Staunen nicht mehr zu. Morten erzählt noch Tagelang von dem Sägezahnfisch.
Riesige Lachse ziehen an unseren Augen vorbei. Und plötzlich stehen wir an einem Aquariumsbecken, in dem eine Taucherin im Trockenanzug herum werkelt. Eine große Attraktion. Viele Kinder und Erwachsene stehen drum herum. Ich frage sie, was sie dort täte. Sie erzählt davon, hat dass sie neue Wasserpflanzen dort anpflanzt.
Auf unterhaltsame und interessante Art und Weise sind die verschiedenen Stationen kindgerecht beschriftet. Die Informationen findet man auf Englisch und auf Schwedisch.
Die exotische Welt der Haie, Rochen und anderen exotischen Fische ist für Morten besonders interessant. Deshalb verweilen wir lange in dem dunklen Gang, wo die Aquarien von innen heraus blau leuchten und Clownfische sich in ihren Anemonen verstecken.
Weiter geht es über Hängebrücken zwischen exotischen Pflanzen hindurch und riesengroßen Bäumen. Über unseren Köpfen schweben farbenfrohe Vögel und schnattern lustig vor sich hin.
Dann verlassen wir die exotische Pflanzen- und Tierwelt und gehen rüber in den anderen Museumsteil. Hier kann man in den Weltraum fahren jede Menge Experimente machen und aktiv sein. Eine Kletterwand lädt zum Klettern ein. Und es gibt weitere Stationen, wo Mortens Bewegungsdrang ausgelebt werden kann.
Nach 3 Stunden haben wir längst nicht alles gesehen, allerdings sind wir jetzt verabredet.
Das Universum hat übrigens täglich von 10-18 Uhr geöffnet. Und man kann sehr gut den ganzen Tag dort verbringen und auch auf der schönen Dachterrasse etwas Leckeres zu Mittag essen oder einen Kaffe mit Blick über die Stadt genießen.
Dagens Lunch in Göteborg mit Kind
Wir allerdings steigen wieder in unser Auto und fahren in die Innenstadt Göteborgs. Dort finden wir zum Glück kurz vor Evas Palay wieder einen Parkplatz. Hier essen wir gemütlich das typische schwedische Lunch Angebot Dagens Lunch. Das ist ein Buffet mit Salat, Suppe, Brot, Nachtisch und Kaffee als Abschluss. Hier habe ich mich mit Kalle, einem Ur-Göteborger verabredet und wir quatschen ein bisschen über Gott und die Welt. Nachdem wir uns verabschiedet haben, folgen Morten und ich einer heißen Spur. Die Empfehlung lautet Plikta. Das ist ein Abenteuerspielplatz am Rande des Schloßpark in Göteborg.
Haga Nygata – Bummeln ohne Ende oder doch nicht?
Zwischendurch müssen wir aber noch ein Bummel Bedürfnis der Mama erfüllen und wir gehen in eine kleine quirlige Einkaufsgasse. Das Stadtviertel heißt Haga und die Einkaufsstraße Hagar Nygata. Ich erlaube Morten, sein kleines Kinderfahrrad mitzunehmen und hoffe dass er deshalb mehr Spaß an diesem kleinen Bummel haben wird.
Allerdings ist Bummeln nicht gerade seine Lieblingsbeschäftigung, denn es werden immer wieder Wünsche nach speziellen Spielzeugen wach und das Quengeln danach strengt mich unglaublich an. Ich genieße die Auslagen und die runden Postkartenständer, die auf der Straße stehen und mache Fotos von Häusern, Straßenschildern und anderen Kuriositäten in diesem historischen Gäßlein.
Immer wieder eröffnen sich auch kleine Hinterhöfe, in denen schnuckelige Cafés oder interessante Kramläden geöffnet haben. In einer großen Markthalle Saluhall Briggen gibt es verschiedene Essensstände an denen man lokale Käse, schwedisches Fleisch oder Fisch ausprobieren kann.
Göteborg mit Kind Tipp 2 – Spielplatz Plikta
Unsere nächste Station ist der fabelhafter Spielplatz Plikta, der uns von verschiedenen Seiten empfohlen wurde. Der Spielplatz befindet sich gleich am Schlossgarten in Göteborg.
Nachdem wir auch hier wieder einen Parkplatz gefunden hatten, werde ich zu einer riesenlangen Rutsche geschleppt. Dazu muss ich einen hohen Berg hoch kraxeln und dann noch ein paar Stufen einer hölzernen Leiter überwinden. Dann rutschen Morten und ich mit großem Gejuchze die gewundene Metallröhre hinunter.
Große Holzgestelle mit Tauen laden zum Klettern ein und ein gewaltiger Wal mit beweglichen Barten wartet auf die Kinder, dass sie in sein Maul kriechen.
Außerdem kann man viele Spielgeräte ausleihen, um zu jonglieren, sich zu bewegen oder auch Tischtenniskellen, um an den vorhandenen Platten Tischtennis zu spielen. Einige Tische und Bänke laden die Eltern dazu ein,sich gemütlichen nieder zu lassen und das bunte Treiben zu beobachten. Außerdem kann man prima Picknick machen eine kleine Bude bietet Eis an und süße Getränke.
Nachdem wir uns richtig ausgetobt haben, verlassen wir den Spielplatz Richtung Meer.
Göteborg mit Kind – Tipp 3 Askim Badet
Es ist mittlerweile später Nachmittag. Wir fahren an einen Ort etwas südlich von Göteborg ans Meer. Askim badet ist eine riesengroße Badestelle.
Hier hat sich das Meer im Moment etwas verzogen. Es ist Ebbe am Kattegat. Vom Strand aus sieht man einige Felsen und zerklüftete Küste. Hier beginnen die Westschären. Um Göteborg herum gibt es einige dieser Badplatsen, die gut ausgestattet sind.
Morten läuft sofort los und sammelt eine interessante Muschel nach der anderen ein. Es ist nicht so sehr warm und sonnig trotzdem schlüpft er in seine Badehose und badet eine Runde im Meer. Das ist hier sehr flach. Man kann weit hinein laufen ohne überhaupt einen nassen Bauch zu bekommen. Ich sehe den entfernten Campingplatz, die Schären, die langen Stege, die Seebrücke, die in das Meer hinein verläuft.
Ich krame mein Zeichenzeug raus und beginne die Welt um mich herum zu zeichnen. Während Morten in der Ferne immer mehr interessante Dinge findet, überlege ich, ob wir doch noch mal den Aussichtspunkt wechseln. Wir klettern über die große Seebrücke, schauen uns das Meer von hier oben an und wechseln auf die andere Seite. Hier ist kaum Strand dafür gibt es hier viele Steine und Schilf und viele Vögel, die sich anscheinend an den Austern gütlich tun.
Wir sammeln jede Menge leere große Austernschalen und freuen uns an ihrer exotischen Form. Jetzt ist langsam Sonnenuntergangsstimmung. Zum Glück haben wir an der nahe gelegenen Tankstelle ein kleines Picknick gekauft. Es gibt zum Abendbrot Blaubär Suppe, Cracker und natürlich Knäckebrot mit Krabben Käse aus der Tube.
Nun was tut man am Ende des Tages mit all den schönen Schätzen die wir am Meer gefunden haben? Einige Krebsschalen müssen hier am Meer verbleiben. Ich befürchte, dass sie im Auto und dann zu Hause zu sehr stinken würden. Das haben wir schon an anderer Stelle in Dänemark erfahren. Dafür nehmen wir aber einige große und besonders schöne Austernschalen und Muscheln mit. Zu Hause werden wir sie ausführlich reinigen, damit sie nicht mehr stinken.
Ich hätte hier noch ewig verweilen können. Es ist wunderschön, diesen Ausblick zu haben und die Vorstellung, eventuell hier zu campieren ist auch nicht schlecht. Außerdem genieße ich es, den Kleinen Jungen zu beobachten, der ganz in dieser Natur versinkt und mit sich und ihr im Reinen ist.
Auch wenn nicht jeder Tag des Shortsabbaticals so ereignisreich ist wie so ein Ausflug nach Göteborg mit Kind, ist es doch das große Ganze, vom Faulenzen, alltägliche Dinge in einem fremden Land erledigen bis zu den großen und kleinen Höhepunkten wie Museen, Badestellen und der Natur.
Göteborg mit Kind zu erleben, kann sehr abwechslungsreich sein. Die Stadt bietet etwas für Kinder und Eltern, sie bietet frische Meeresluft und Kultur.