Mittwoch 23.4.2014 (Autor: Jan)
Heute begann der Tag für Geertje mit einer Skitour: (Autor: Geertje)
Ganz aufgeregt gehe ich in den Skiverleih und lasse mir Nordic Skies geben – klingt auch schon viel besser als Langläufer. Vor mir ist eine Gruppe Asiatischer Studenten. Die alle Alpinski ausleihen und anscheinend alle das erste Mal auf Skiern stehen werden… was für ein Gewusel. Aber da ich rechtzeitig hier auf der Matte stehe, bekomme ich , was ich brauche und bin um zehn Uhr draußen vor der Hotelrezeption. Dort treffe ich Anders, der mit genau denselben Nordic Skies mit mir einen kleinen Rundkurs querfeldein antritt.
Wir kämpfen gegen den Wind an, zum Glück habe ich eine Skibrille auf. Ganz schön anstrengend. Der Unetrgrund wechselt von vereist zu Pudezuckerschönklebrigneuschnee. Ich glaube, ich habe meine Stöcke etwas zu niedrig eingestellt. Der Typ in der Ausleihe sagte, dass es drauf ankommt, wie steil man ansteigt und Anders sagt, so ähnlich wie bei Alpinskiern, Unterarm also rechtwinklig, dann ist die Höhe richtig.
Da ich meine Kamera dabei habe, wünsche ich mir eine Tour mit schönen Aussichtspunkten. Erster Halt ist DIE Aussicht über Torneträsk und Lapporten, das U in den Bergen, auch das Tor nach Lappland genannt. Zwischen dem weggewehten Schnee schauen Crawberries hervor, noch vom letzten Herbst tiefgefroren. Der Wind hat dem losen Schnee neue schöne Texturen gegeben, die ich eigentlich gerne andauernd fotografieren will, aber so oft will ich meinen Guide auch nicht zum Anhalten nötigen. Wir kommen an eine kleine Erdhütte, wo die Tür offen steht… ein Ausflugsziel für Nordlichtabenteuer, falls es keine solche gibt, wird gemütlich in der Hütte um das Feuer gesessen und über das Leben der Samen berichtet.
Ähnlich eine kleine Ansammlung von Holzhütten mit breiten Gurten in der Erde verankert – bei dem Wind kann man sich gut die drei kleinen Schweinchen vorstellen, wie deren Haus einfach weggeblasen wird. Dort kann man sich für ein Outdoorabenteuer abseits von der Skipiste mal eine Nacht absetzen lassen. Für meinen Geschmack etwas zu gewollt und nicht ganz authentisch – aber die festgegurteten Häuser geben ein originelles Bild ab.
Das großartigste, was es auf dieser Tour zu sehen gibt ist aber ein gefrorener Wasserfall. Das Eis schimmert in dem Blau, was ich so liebe und drumherum und oben drüber Schneeverwehungen udn ein Überhang, der sorte, wie sie gleich abbrechen könnte. Deshalb meint mein Guide, gehen wir lieber auch nicht dichter an den Wasserfall und er testet noch mit einer Hand den Schnee und erklärt, wie er rausfinden kann, wie hoch die Lawinengefahr ist.
Die Abfahrt von der Anhöhe macht nochmal Spaß und ich kann erahnen, wie es wohl von der höchsten Erhebung dem Lakktajokken sein muss, die 9km abzufahren, die man vorher in 3-4 Stunden aufgestiegen ist. Es sind 700m Höhenunterschied.
Der Wind hat dafür gesorgt, dass jetzt alle Wolken weggeblasen sind und hier herrlichster Sonnenschein ist. Am Ende des Tages haben wir alle etwas Farbe im Gesicht.
Ich schnalle gleich noch mein Snowboard an und nehm die Kamera mit auf die Piste.
Jan:
Ich hingegen wartete bis Merle zur Skischule aufgebrochen war und began dann Morten einzupellen. Da er gerade keine Lust hatte, war das vorsichtig ausgedrückt mühselig. Als wenn man einen Oktopus versucht in ein Einkaufnetz zu stopfen ohne, dass was rausguckt.
Als ich ihn dann erstmal eingepackt hatte, war ich schon mal gut aufgewärmt für mein tägliches Crossfit bzw. Morten-Skiing. Morten am Kinderhang zu betreuen ist nämlich echt megaanstrengend. Körperlich. Morten hat allerdings einen riesen Spass und so hält man das aus. Wenn ich ihn den Berg hochschob und er die Geduld verlor, begann er nicht zu quengeln, sondern zu singen „las jetzt los!, las jetzt los!“ (mit der Melody von „ich lass los/let it go“ aus die Schneekönigin). Zu niedlich. Dann fand er es auch ok wenn ich ihn loslies und er daraufhin rückwärts den Hand runterfuhr. Angst hat er keine und auch hinfallen machte ihm nichts aus. Handschuh. Pah. „Mag ich nich.“ Ok. Und er hat sich auch nicht beschwert. Junge. Junge.
Dann sind wir zum Auto.Um einkaufen zu fahren. Zum Coop (Ich kenn das als Co Op aber hier spricht man es wie Kup aus) nach Abisko (9 min. fahrt). Es gibt zwar auch hier in Björkliden einen Was-wir-nicht-haben-brauchen-sie-nicht-Laden, aber der ist wirklich minimalistischst ausgestattet, eher wie ein Wohnzimmer mit einigen Körben mit dem notwendigsten, aber nichts, was meine Familie happy macht.
Um 1215 sind wir in der Skibar verabredet. Doch auf dem Parkplatz angekommen, stelle ich fest, dass es deswegen Skibar heißt, weil man da am besten auf Ski hinkommt. Aber eigentlich heißt es SNÖBAR. Blöd für mich und Morten ohne Ski. Also frag ich eine nette Dame in Björkliden Resort Jacke ob es denn auch einen Weg für den PKW gibt, schliesslich müsse ja das Essen auch dahin kommen. Sie lächelt mich Naivling an und erklärt, dass hier alles mit Snowmobil liefe. Auch der Vorratstransport. Aber sie könne mir helfen und zack sitz ich mit Morten auf dem Sozius von Christian dem Snowmobilefahrer vom Dienst. Morten freut sich wie ein Schneekönig. Laut und schnell fahren wir den Kilometer oder etwas mehr Bergab und und bergauf, den ich Morten sonst hätte tragen müssen und bestimmt 20 min oder mehr unterwegsgewesen wäre. Ich daher sehr dankbar und Morten happy. Nach dem Mittagessen mit unseren Skibekannteschaften aus Norwegen (Björkliden ist für sie dieses Jahr auch das nächste, weil es in Norwegen nicht so doll geschneid hat und um diese Jahreszeit nichts mehr da ist), fahren wir mit dem Snowmobil und Christian wieder zurück zum Parkplatz. Morten will ungern absteigen. Während Mortens Mittagsschläfchen kommt dann Geertje zurück und ich geh auf die Piste. Das Wetter ist ideal, der Schnee und die Pistenbeschaffenheit sind großartig und verleiten sogar mich, den Langesamen-Bogen-Fahrer zum schnellen runterwedeln.
Merle ist immer noch mit der norwegischen Familie bzw deren Kindern unterwegs und ich kann kaum folgen, fährt Merle doch vorallem Schuss. Irgendwann verlassen mich die Kräfte und ich ermahne Merle nicht allein zu fahren, da sie mir ihre Lieblingsstrecke gezeigt hat und ich diese für zu eng und zu viele Bäume befunden habe. Ich gehe schon mal vor ins Hotel, um dort auf die anderen zu warten. Tatsächlich stehen die Mädels keine 10 min. später neben mir. Mühsam bekomme ich aus Merles Freundin heraus (sie spricht eigentlich gut englsich, aber unsicher und sehr leise), dass ihr Bruder wohl ein Unfall mit einem Baum auf der Strecke hatte und er mit einem Snowmobil zum Arzt unterwegs sei. Merle und sie bekommen von mir erstmal ein Eis spendiert und wir warten gemeinsam auf die Mutter, die mit den beiden allein hier ist. Tatsächlich kommt sie irgendwann und erzählt, dass sie jetzt erstmal zum Röntgen nach Narvik (1,5 h fahrt) fahren muss, da es hier kein Röntgengerät für das Bein ihres Sohnes gäbe. Zu Hause angekommen, überlegen wir zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, damit Merle ähnliches erspart bleibt.
Dann gibst den Abend-Triatlon:s Sauna, Essen, Bett. Für die Kinder. Die Erwachsenen sehen den klaren Himmel und hoffen auf Nordlichter.
Zweimal in der Woche dürfen die Kinder Miniscooter fahren – leider erst ab 5 Jahre. Morten durfte mal drauf sitzen und so tun als ob… ein Traum für ihn.
Diese Reise wird unterstützt durch die Destination Swedish Lapland – Herzlichen Dank.
Vom Skigebiet Björkliden wurden wir außerdem dankenswerter Weise eingeladen.
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