Die Highlights im Süden Islands haben unsere ganze nordicfamily in den Bann gezogen. Nachdem wir schon die Attraktionen auf Reykjanes bestaunt haben und den aktiven Vulkan nahe der Hauptstadt besucht haben, ist nun der Süden dran.
Es sind herrliche Sommertage jetzt im Juli, Wir lieben die Temperaturen zwischen 11 und 17 Grad, oft strahlt die Sonne herrlich vom blauen Himmel. Ganz untypisch für Island. Wir genießen es draußen herum zu laufen, immer wieder ins Auto zu steigen und neue Plätze zu entdecken.
Ein Interview und ein weiteres Video, was wir dazu erstellt haben, befinden sich am Ende des Blogposts.
Die Highlights im Süden Islands
1.Reykjadalur – Familienglück in heißen Quellen
Auf meiner Reiselandkarte habe ich mir unweit unserer Hauptroute einen Ort markiert, wo es heiße Quellen geben könnte. Wir steuern ihn mal an und ich bin super überrascht, wie erschlossen und organisiert hier alles ist.
Reykjadalur ist noch in Reichweite für die Hauptstadttouristen und liegt in der nähe des Golden Circle, wo es die meisten Besucher Islands hinzieht. Deshalb stehen hier auf dem kleinen Parkplatz auch schon einige Auto und ein kleines modernes Gebäude ist Ausgangspubnkt für die Wanderungen in die umliegenden dampfenden Berge. Ein gemütliches Cafe verspricht Erholung danach.
Ein Guide sitzt an einem Tresen umrahmt von Landkarten und gibt mir bereitwillig Auskunft über Länge und Schwierigkeitsgrade des Weges. Ich bin gleich Feuer und Flamme und denke, dass es genau das richtige für uns ist, 4-5 Kilometer zu wandern , um dann in einem heißen Fluss zu baden
Einige andere Menschen sehe ich schon aus der Ferne die Wanderung antreten. Wir rüsten uns mit Wanderstöcken, etwas Proviant und Badesachen aus, um den Weg anzutreten. D
Die sanften geschwungenen Hügel um uns herum sind in verschiedenen Brauntönen gemalt und es dampft aus Spalten und Löchern vielversprechend.
Es geht stetig leicht bergauf und die Familie kommt auch etwas ins Schnaufen. Nach einer kleinen Rast mit Müsliriegeln und Co gehts aber fröhlich weiter und wir laufen über kleine Holzbrücken über Flüsschen und sehen die Butterblumen am Wegesrand wie im Auenland bis wir um die nächste Ecke biegen.
Da lümmeln Menschen in Bikinis in einem sanft geschwungenen dampfenden glasklaren Fluss. Holzstehe am Ofer und kleine Plattformen machen es uns einfach, ein Plätzchen zu finden und die Wanderhose gegen die Badehose zu tauschen. Wir sind entzücket und begeistert und können gar nicht an uns halten. Aber bald liegen wir in dem Flüsschen und haben uns beruhigt und empfangen auch Jan, der einige Minuten länger gebraucht hat.
Einige Menschen wandern noch eine zusätzliche Schleife um den nächsten Berg, wir sind jedoch ganz zufrieden mit unserem Marsch und können gar nicht genug bekommen von dem schönen warmen Quellwasser.
Irgendwann müssen wir dann doch den Rückweg antreten und dazu unsere Wandersachen wieder überstreifen. Dafür dass dieser Ort nur so eine kleine Notiz auf meiner Landkarte war, haben wir ein ganz schönes Tageserlebnis draus gemacht und viel mehr Zeit hier verbracht als geplant.
Am Ausgangspunkt angekommen, hat uns Jan schon einen schönen Café Tisch mit Aussicht reserviert und Morten bekommt natürlich eine Cola nach dieser sportlichen Leistung.
Roadtrip im Süden Islands
Wir steigen wieder ins Auto und haben noch einige Kilometer vor uns bevor wir unser Tagesziel Vik erreichen. Auf der Ringstraße fahren wir ganz gemächlich. Die Straße ist keine autobahn, aber gut ausgebaut. In einem Gespräch mit einem isländischen Guide erfahren wir, dass die Straßen ja auch regelmäßig erneuert werden, da sie durch tauenden Permafrost ja auch Schaden erleiden. Da zeigen sich die Folgen des menschgemachten Klimawandels deutlich. Verrückt eigentlich, dass trotzdem noch mehr Straßen ausgebaut werden, so dass noch mehr Autos, Wohnmobile Trucks auf der Vulkaninsel Urlaub machen können. So soll es demnächst einen Ausläufer der Ringstraße 1 nämlich die Ringstraße 2 in den Westfjorden geben.
Teilweise fahren heute aber auch so wenig Autos auf der Straße im Süden, dass wir auch einfach mal für ein Foto am Straßenrand anhalten können, denn die Aussicht ist gigantisch. Nach rechts heraus zeigt sich immer mal wieder das Meer und links von uns türmen sich Hochland und Gletscher auf.
2. Der Wasserfall Skogafos
Das wohl bekannteste Fotomotiv im Süden Islands
Das ist der Skogafoss. Ein Wasserfall, der sehr gut zu erreichen ist. Es bleibt allerdings nicht aus, dass wir nass werden. Das haben wir auch schon 2010 herausgefunden, als wir die Insel das erste Mal bereisten.
Mittlerweile sind die Highlights im Süden Islands noch viel besser erschlossen und für Touristen zugänglicher gemacht. So finden wir auch hier am Skogafoss einen gut organisierten Parkplatz, Toilettenhäuschen und sogar Campingmöglichkeiten und in Laufentfernung Restaurant.
Es ist schon früher Abend und einige Camper und Gäste haben es sich mit Campingkocher auf dem Parkplatz gemütlich gemacht. Wir streben aber zum rauschenden Wasserfall, der sich von 60 Metern Höhe nach unten stürzt in den schwarzen Sand, ein kleiner Fluss fließt Richtung Meer.
Ich versuche wagemutig mit Kamera und Co mich den rauschenden Wassermassen zu nähern und finde Gefallen daran, dass ich ab und zu je nach Wind eine kalte Dusche ins Gesicht bekomme.
Außerdem ist es ganz schön laut, wenn so viel Wasser von oben nach unten fällt.
Einige Menschen gehen auch hoch auf den Berg, um den Skogafoss von oben zu bestaunen. Das spare ich mir für ein nächstes Mal auf und denke, dass der Anblick von hier unten wohl der spektakulärste ist.
3.Glamping statt Camping
Unser Ziel ist heute die Farmhouse Lodge. Sie ist nur zwanzig Fahrtminuten vom Skogafoss entfernt.
Hinsichtlich der Unterkünfte ist dies eins der Highlights im Süden Islands.
Als wir rechts von uns auf der Ringstraße am Horizont die Westmännerinseln sehen, müssen wir auch schon Links in eine Farm einbiegen.
Das äußere Erscheinungsbild der Häuser ist hier auf der Vulkaninsel ganz unauffällig. Viele Gebäude sind mit Aluminiumblech verkleidet, weil die Bleche hier in Island en gros produziert werden.
Bauholz gibt es wenig, nach dem die Wikinger alles verbaut haben und es keine Wälder mehr gibt.
Hinter einigen Farmgebäuden und einer großen Scheune breitet sich das Glampinggelände mit herrlichen großen Tipi-Zelten aus.
Wir sind eingeladen, hier einige Nächte zu verbringen und sind sogleich verliebt in diese Luxuszelte. Auf Plattformen gebaut, befinden sich in ihnen gemütliche echte (!) Betten, Heizdecken, Ventilator, elektrisches Licht. Ein richtig gemütliches Hotelzimmer. Das Plus ist das Outdoorerlebnis, die frische Luft. Wir sind richtig nah dran an der isländischen Natur und müssen auf keinen Komfort verzichten. In den anderen Gebäuden der Farm gibt es außerdem Gästezimmer und es wird weiterhin gebaut und gewerkelt und wirklich schöne individuelle Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Auch ein Restaurant soll hier bald eröffnen. Geschäftsführer Arnar erzählt, dass er diesen Ort gerne entwickeln möchte. Von seiner Fantasie zeugt schon die fantastische Scheune. Es ist ein großer Gemeinschaftsraum für alle Gäste.
Die Kids stürmen sogleich zur Tischtennisplatte, ich nehme die Küche unter die Lupe. Jan freut sich auch riesig mal wieder richtig selbst zu kochen nachdem wir die vergangenen Tag immer im Hotel waren. Plötzlich fühle ich mich an die Zeit erinnert, als ich als junges Mädchen gereist bin. Automatisch steuerte ich Hostel oder andere Unterkünfte an, um andere Traveller zu treffen. So auch hier versammeln sich hier interessante Menschen an den langen Tischen oder in der gemütlichen Sofaecke. Die Wände sind mit Holz verkleidet und alles ist liebevoll und gemütlich dekoriert. Aus den großen Fenstern sehen wir bis raus aufs Meer in den abendlichen Dunst und morgen früh in den Morgensonnenschein. Allerdings wird es derzeit auch nicht richtig dunkel in den weißen Zelten ist es deshalb auch gar nicht so leicht einzuschlafen. Für die Islandreise haben wir uns auch extra Schlafmasken bestellt. Jan ist ein Experte im Verdunkeln!
Vogelbeobachten im Süden Islands
Ich mag es morgens aus dem Zelt zu steigen und in die Weite hinaus zu schauen, wenn alle noch schlafen. Ein paar Küstenvögel zwitschern hier herum, ansonsten ist es ganz still. Denn so früh ist auch noch niemand auf der Ringstraße unterwegs, die man sonst während des Tages von hier aus wahrnimmt.
Im Frühling sind hier tausende Meeresvögle unterwegs, um an der Küste zu brüten. Es ist die perfekte Zeit hier für Ornithologen, um Vögel der Arktis zu beobachten. Leider habe ich schon wieder mein Fernglas vergessen. Benutze aber gerne mein schönes Fuji Tele Objektiv, was ich extra für diese Reise geliehen habe.
Katla – ein überfälliger Gefährte im Süden Islands
Die Gespräche mit dem Betreiber Arnar sind super interessant. Auch wenn wir durch Netflix schon gut informiert sind :), erzählt er hier noch einmal, dass wir ja am Fuße eines überfälligen Vulkans zelten – Katla bricht alle 50 Jahre mal aus udn war das letzte Mal 1960 dran. Wir sind gespannt. Aber die Isländer scheinen gut vorbereitet zu sein. Das ausbrechen vom Vulkan Katla würde eine riesige Flutwelle bedeuten, da er sich unter dem Gletscher Myrdalsjökull befindet, der dann zu einem großen Teil schmelzen würde.
Was für eine krasse Vorstellung. Angst hat hier aber niemand davor. Hier kannst du mehr zu den Hintergründen des aktiven Vulkans Katla lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Katla
Die Farmhouselodge ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Highlights im Süden Islands zu entdecken. Im nächsten Blogpost erzählen wir von Vik, dem Black Beach, Dyrholey und der Gletscherlagune Jökulsarlon, die alle noch im Süden liegen.
Vielen Dank an die Farmhouselodge für die Unterstützung.
Wenn du wissen möchtest, wie wir den aktiven Vulkan erlebt haben, dann klicke hier, für Sightseeing auf Reykjanes klicke hier.
Ihr dürft gespannt sein auf noch mehr Highlight im Süden Islands.