Donnerstag 24.7. St.Johns to Happy Adventure
Das Geheimnis unseres zwei-Berganstaschenverreisens (wo bei sogar nur die kleinere mit Klamotten gepackt ist) ist….Dreckwäsche. bzw. das Waschen der selben.
Da im Hotel das Waschen üblicherweise mehr kostet, als die Kleidung selbst. Hatten wir Tags zuvor die Wäsche in einer kleinen niedlichen Laundry abgeben und sammelten sie heute morgen als erstes wieder ein, um dann direkt Richtung Terra Nova National Park zu fahren. Achja, als Randbemerkung, wir sahen alle aus wie Struwelpeter, weil uns irgendwann vor drei Tagen die Familienreisebürste abhanden gekommen war. Um diesen zwar lustigen aber letztlich nicht sehr fotogenen Zustand abzuschaffen, mussten wir noch schnell eine Haarbürste kaufen. Die Erwähnung dieses Details hier dient vor allem Erklärung des Frisurenzustands auf einigen Fotos.
Terra Nova National Park
Dann war fahren, fahren, fahren, auf der Autobahn dran. Interessanterweise ginge es viel bergauf. Und So fuhren wir zwischenzeitlich sogar durch dicke Nebelbänke. All das gesäumt von Wald, Wald, Wald. Aber da nicht jeder Wald einfach nur Wald ist, gibts es ja die Nationalparks. Nach etwas mehr als 3 Stunden erreichten wir unser Ziel: Das Visitorcenter des Terra Nova National Parks. Dankenswerterweise waren wir vom Neufundland Tourismus Board angekündigt worden, so dass wir mit offene Armen empfangen wurden. Die Kinder freuten sich über die Bewegung, und konnten als erstes in einem Meerwasserbecken die Tiere nicht nur angucken, sondern auch –Vorsichtig!- anfassen. Spinnenkrabben, Krebse verschiedener Größen, Scallops verschiedener Größe und jede Menge Seesterne. Danach gingen wir kurz über den Fluss und beobachteten Bootsbauer, die nach traditioneller Bauweise von Hand ein Kanu fertigten. Das würde wohl noch vier weitere Wochen in Anspruch nehmen, aber ein Anfang konnte man schon am groben Gerüst des Boots erkennen. Geertje und Merle versuchten sich direkt mal im Nähen von Karibuhaut. Das konnten sie. Falls wir in Potsdam also mal Bedarf haben….
Coastal Connection – Research im Brackwasser
Danach ging es direkt weiter mit einer Tour in die Wasserzone in der das Süsswasser des Flusses auf das Salzwasser des Meeres trifft. Brackwasserzone genannt. Um dort mit Röhren mit Plexigalsscheibe die begehbare Unterwasserwelt unter die Lupe nehmen zu können, zwangen wir uns alle in so Wathosen(nicht Watt!), also Gummistiefel mit Gummihosen dran wie sie Angler benutzen. Manchen musste sich da etwas mehr reinzwängen als andere. Und zur Sicherheit noch eine Schwimmweste drüber, damit auch nix passiert, wenn man ausrutscht. Morten hatte die kleinste Größe an und sah immer noch lustig aus. Fotos anbei. Spass hat es allen gemacht. Merle bekam viel erklärt und Geertje und ich passten abwechselnd auf Morten auf, damit der nicht baden geht. Er hatte Spass, mit seinem Kescher Seegrass zu angeln und umzutopfen. Merle hat sogar einen Fisch mit dem Kescher erwischt. Meine Tochter.
Die zweite Lektion beinhaltete die Sektion eines Squid. Obwohl Die Große ihr Gesicht verzog, wagte sie sich an ein paar Schnitte. Interessant war es, den Tintensack zu finden, den Schnabel rauszupulen und die Saugringe anzugucken.
Ankunft im Happy Adventure Inn
Da uns der Hunger zu plagen anfing, konnten wir Geertje von einer langen Wanderung abhalten um erstmal zu unserem Ziel, dem Inn in Happy Adventure zu fahren. Was hinter diesem Ortsnamen steckt, müssen wir noch rausfinden. Das Inn ist eine Gaststätte mit Zimmern. Sehr schöne Zimmer. Und die Gaststätte testeten wir auch gleich. Heißhungrig stürtzen wir uns auf Fish und Chips, einen Elchburger und was es sonst noch so gab. Die Fish und Chips waren sehr gut und der Elchburger wirklich zu empfehlen. Wer noch nie Elchfleisch gekostet hat, das schmeckt schon anders, aber sehr lecker. Fand Morten auch. Nach dem Essen soll man ja bekanntermaßen ruhen oder 1000 Schritte tun und wer Geertje kennt, weiß was sie davon bevorzugt. Also eilten wir mit dem Auto 11 Kilometer zu äussersten Spitze der Halbinsel in der Hoffung bei einer kleinen Wanderung noch ein paar Eisberge zu sehen. Doch es kam etwas anders. Während sich Geertje auf dem Parkplatz von einigen, gerade von einer Wanderung zurückkehrenden Touristen den Weg zum besten Aussichtsplatz erklären ließ, kletterte Merle in Sandalen und Röckchen, eine Felswand hoch. Trotz Warnung bzgl. des Rückwegs, der bekanntlich schwieriger ist. Aber nein. Es musste ja sein. Um es kurz zu machen, die Steine waren etwas lose und Merle rutschte aus und auf ihrem Popo eine steile Schräge bis runter. Wäre ihr das mit Wanderschuhen und ihrer Outdoorhose passiert, wäre das halb so wild gewesen, aber so sah ihre Gesäß danach ziemlich blau und verschrammt aus und eine Verletzung an einer Ferse rundete das Bild ab. Nach dem Trösten und der Erstversorgung mit Rescuetropfen, war an Wandern nicht mehr zu denken. So fuhren wir zurück, um die Wunden zu versorgen. Die drei Entenfamilen auf dem Weg waren da zumindest ein kleiner Trost. Mal sehen wie sich ihre Verletzungen mit der morgigen Ponyreitaktivität vertragen. Das wird wieder.
Das Wetter war übrigens für hießige Verhältnisse enorm. Sonne, 25 Grad. Das nur der Vollständigkeithalber hinterher.
Diese Reise wird unterstützt durch die Destinationen Nova Scotia, Labrador&Newfoundland, wie Explore Canada und dem Reiseveranstalter Fasten your Seatbelt wie auch Marine Atlantica. Vielen Dank dafür.
Das ist ja klasse. Da können deine Kinder ja ganz schön was erleben und natürlich auch lernen. Einen Tintenfisch seziert man ja nicht jeden Tag.
Ja das ist wohl wahr! Ich glaube die Kinder sind sehr aufgeschlossen allem neuen gegenüber und scheuen sich nicht, auch in fremden Ländern und Kulturen Kontakt mit anderen aufzunehmen und die Welt zu entdecken. Da sind wir sehr stolz und freuen uns jeden Moment darüber.