Es gibt ein üppiges nordisches Frühstücksbuffet im Restaurant. Wir treffen dort Mats, der in den letzten 6 Wochen das Supportteam geleitet hat. Dieses Team unterstützt die Künstler am Icehotel bei ihrer Arbeit. Er ist der Fachmann, wenn es um Eis und Schneetechnologien geht. Wir haben noch keine der Suiten gesehen, werden aber Immer neugieriger, als er von abenteuerlichen Herausforderungen bezüglich großer Eisblöcke und den legendären Eiern erzählt.
Ich nehme meine Fotoausrüstung und gehe auf Expedition ins Icehotel im 25. Jahr. Ein Jubiläum. Der Kirchenbau ist noch im Gange, die Eröffnung ist heute Abend.
Die Artsuiten im Icehotel
Gleiche die erste Artsuite, die ich betrete, ist mein Favorit. Es ist ein unwirklicher „Escher“ Raum mit einer undurchschaubaren oder erfundenen Perspektive. Er heißt 7,5° Rø von einem deutschen Team Wolfgang A. Lüchow, Sebastian Scheller und Anja Kilian.
Merle liebt den Raum, in dem polare Tiere versammelt sind, Wolf, Luchs und Eule in Lebensgröße. Das Lichtdesign unterstützt die verschiedenen Ideen. Das hat sich vor allem in den letzten 25 Jahren in der Geschichte des Icehotels verändert: „früher haben wir unsere Kunstwerke mit Grabkerzen ausgeleuchtet, heute gibt es ausgefeilte LED Technik“ so Tjasa Gussfors, eine der Künstlerinnen, die die Kirche gestalten. Das Lighting Team ist außerdem eine extra Mannschaft, die das Licht installiert, wie auch lustiger Weise die Rauchmelder. In jedem Raum gibt es Lichtschalter. Die Kabel sind „unter Putz verlegt“, also unter dem Schnee und von der technischen Komponente nimmt man sonst nichts außer dem schönen Schein wahr.
Ebenso cool in Szene gesetzt ist eines der Eier, die auf dem Icehotel Gelände präsent sind. Mit aufwendiger Technik wurde Wasser auf eine aufgeblasene Form gesprüht, bis eine dicke Schneeeis Wand entstanden ist. Ein Ei beherbergt die diesjährige Eisbar. Als ich sie betrete, kommen mir förmlich die kalten Drinks entgegen gespritzt. Eine sehr witzige Gestaltungsidee, das Flüssige in Szene zu setzen. Umgesetzt wurde sie von einem internationalen Team Wouter Biegelaar, Viktor Tsarski und Maurizio Perron.
In der Kirche fragen wir kurz nach, was das Team zur Gestaltung inspiriert hat und drehen ein kurzes Interview. Es sieht noch aus wie auf der Baustelle und es ist kaum vorstellbar, dass es heute Abend fertig sein soll. Deswegen verdrücken wir uns auch schnell wieder und setzten unseren Weg Richtung Süd Osten fort.
Die Straße liegt in der Dunkelheit und Kälte einsam vor uns. Wir fahren fast die ganze Zeit mit Fernlicht. Glücklicherweise, denn so sehen wir den Elch, der über die Straße spaziert, gerade noch rechtzeitig. Der Vierradantrieb und die Spikes machen sich bezahlt. Puh….
Den Rest der Fahrt schauen wir besonders aufmerksam aus dem Fenster. Wir sind in der Wildnis und wurden eben daran erinnert.
Als wenn es nicht schon einsam genug wäre. Wir verlassen nach 80 km die Hauptstraße E10 und biegen Richtung Avvakko in eine Seitenstraße ein und erreichen in tiefer Dunkelheit Avvakko Adventures, also Sofie und Peters Hof für eine Hundeschlittentour.
Vielen Dank Schwedisch Lappland für die Einladung. Außerdem werden werden wir von der Destination Gällivare und dem Skigebiet Dundret unterstützt.