Das Fram Museum in Oslo und die Abfahrt mit Colorline

Aufwachen, auf die Uhr schauen, zum Scandic Frühstücksbuffet stürmen. Es ist etwas kühl in der Lobby, aber das hindert uns nicht daran, all die Leckereien auszuprobieren. Merle wartet geduldig am Waffeleisen bis sie endlich dran ist und backt sich DAS skandinavische Frühstück. Es sind Waffeln. Ich halte mich an die Reihenfolge Müsli mit Früchten, Ei, Brötchen mit Käse und dann noch was süßes… I love it. Bis zur Fährabfahrt haben wir noch etwas Zeit und beschließen noch Kultur zu machen.

20160103-DSC_3072

Das Fram Museum

Das Polarschiff FRAM ist am Hafen in einem Museum ausgestellt – im Fram Museum. Da wollen wir hin. Ein dreieckiges Haus mit der Aufschrift FRAM direkt am Wasser empfängt uns. Eine Stunde haben wir Zeit, das Fram Museum zu erkunden. Die klare Empfehlung: Film anschauen, damit man schon das meiste weiß und dann nochmal durch das Schiff klettern. Den Einführungsfilm kann man über Kopfhörer in verschiedenen Sprachen hören. An der Gestaltung mag ich sehr, dass es ein super breites Format ist und wie eine große bewegte Collage funktioniert.

Wir durchkämmen alle Decks der FRAM halten mal das Ruder und gucken in die Kabinen. Dann lockt noch die Kältekammer. Es gibt eine Schleuse. Dann jedoch als sich die zweite Tür öffnet erschrecken beide Kinder. Merle weicht gleich zurück und schafft es durch die Schleuse wieder nach draußen. Morten fängt an zu weinen, weil es halb dunkel ist, der Boden sich bewegt und er im Zwielicht „Blutkerle“ erkennt, Puppen, die wie erfrorene Schiffsmänner in Doppelstockbetten liegen. Hui, mit ihm auf dem Arm, versuche ich möglichst schnell da durch zu kommen. Es ist vielleicht  minus 5 Grad, die Wände sind wie Eis gestaltet und eine kleine Warnung am Eingang wäre angebracht gewesen. So nach dem Motto, die Eltern von Kindern sollten den Gruselfaktor erst einmal selbst einschätzen, bevor sie ihren Kindern gestatten, dort hinein zu gehen. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob es zu gruselig eingestuft hätte. Jedenfalls waren beide Kids, aber besonders der 4-jährige sehr erschrocken. Der Kleine erzählt noch mehrere Tage von den „Blutkerlen“ im Fram Museum  und muss es wirklich verarbeiten.

Abfahrt mit der Colorline von Oslo

Nach einer Stunde müssen wir zum Fähranleger der Colorline, um rechtzeitig einzuchecken. Wir sind diesmal nicht ganz die ersten. Die meisten Fahrzeuge sind aus Deutschland. Viele kommen aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück.

Exklusiver Backstage Besuch auf der Colorline Magic

Auf dem Schiff sprechen wir kurz die Gästebetreuerin, die neue Künstler einweist, und uns dann exklusiv bei einer Bühnenprobe für ein neues Stück auf der Colorline zuschauen lässt. Die Kinder schauen wie gebannt auf die Schauspieler, die in ihren Trainingsklamotten tanzen und singen. Diese kleinen Bühnenspektakel sind wirklich gut gemacht. Sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Am Abend erleben wir dann die „England-Show“, in der Bands und Künstler aus Großbritannien porträtiert werden. Tolle Lichteffekte, vielfältige Szenen. Eine Stunde, die auf dem Schiff gut verbracht ist.

Das Schwimmbad auf der Colorline Fähre

Das erste Mal war ich mit den Kindern auch im schiffseigenen Schwimmbad. Da man es vom Deck aus sieht, waren die Kinder schon ganz heiß darauf. So zahlen wir zu dritt knapp dreißig Euro für eine Stunde Badespaß. Es gibt dort einen Strömungskanal, zwei Wasserrutschen, die waren das Highlight für die Kleinen . Und zwei Whirlpoos, das Highlight für die Erwachsenen. Außerdem einen warmen Kleinkinderpool mit Fernsehen anbei. Ausser in den Whirlpoos und im Kleinkinderpool ist das Wasser recht kühl, so dass ich froh bin, dass wir zum Abschluss noch in die Sauna gehen.

Wir picknicken wieder in unserer Fensterlosen Schiffsinnenkabine, um nicht so viel Geld in den Restaurants auszugeben. Das Angebot ist aber sehr vielfältig von Burgerbar über Buffet zum Ala Card Restaurant. Die Vorhersage war ein windiger, wellenreicher Abend. Zum Glück haben wir nicht all zu viel davon gemerkt. Gut geschlafen und das Schiff ist auch pünktlich in Kiel am Skandinavienkai eingetroffen.

Dann noch von Kiel nach Potsdam

Montag 4.1.12016

Wir machen uns auf den Weg gen Süden. Hier und da sind in der Landschaft noch Schneereste zu entdecken, aber in Deutschland empfängt uns ein graues nachweihnachtliches Norddeutschland.

Die Strecke Kiel Potsdam meistern wir in guten vier Stunden. Natürlich liegen zu Hause noch ein paar Weihnachtsgeschenke, die wir nicht mitgenommen hatten. Große Freude über so einiges, was da noch lag.
Beim Entpacken des Autos ist uns wieder klar geworden, was in so einen VW Bus alles reinpasst. Es war eine gute Entscheidung z.B. unsere Schublade unter den Hintersitzen mit Essen vollzupacken, denn das spart eine Menge Geld in Norwegen. Jetzt auf der Rückfahrt war sie leer.
Ich wage mich mit meinem Beulenknie zum Qigong Training und freue mich auch dort langsame Bewegungen mitmachen zu können. Bis zum nächsten Schneebaenteuer in Kiruna will ich wieder fit sein.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

4 Kommentare:

  1. Ah, offenbar hat das Fram-Museum seit 2009 aufgerüstet. Eine gruselige Kältekammer gab es damals noch nicht, und Silas hat seelenruhig seinen Mittagsschlaf auf den Holzstufen bei der Film-Leinwand gemacht.
    Dafür kann ich mich an ein ähnliches Grusel-Erlebnis in Gol erinnern, also auch Norwegen. Da gab es eine Vikinger-Ausstellung, in der Thor im Halbdunkel die Ziegenböcke über den Gewitterhimmel getrommelt hat – das war für meine beiden damals auch zu viel. 🙂

    Liebe Grüße,
    Lena

  2. Liebe Lena, ja es ist ja immer erstaunlich, was die Museen sich für neue Attraktionen einfallen lassen. Der Norden hat aber all zu viele Geschichten zu bieten, die sich extrem inszenieren lassen. Gol müssen wir auch mal besuchen.

  3. Hallo Geertje,
    kannst Du etwas zum Eintrittspreis sagen und wie die Parkmöglichkeiten sind.
    Ich glaube man kann auch mit der Fähre von Colorline Terminal rüber fahren.
    Wir möchte mit unseren Jüngsten im Sommer auch dorthin.
    Eure Winterreise hat mir gut gefallen kannst du dazu auch einen kurzen Überblick zu den Preisen geben.
    Danke und Beste Grüße Uwe

  4. Lieber Uwe, am Fram Museum waren großflächige Parkmöglichkeiten. Man bezahlt an einer Parkuhr z.B. via Visacard. Wie viel weiß ich jetzt nicht mehr genau. Wir hatten leider nur zwei Stunden Zeit. Von Einer Fähre vom Colorline Terminal weiß ich nichts, aber es würde sich ja anbieten, ist ja gleich gegenüber. Ein guter Tip. Gib beschied, wenn du mehr darüber weißt.
    Im Museum zahlen Erwachsene 100 NOK, also ca 10 Euro und Kinder und Studenten 40 NOK, also ca 4,00. Insgesamt fanden wir das Preisniveau immer noch relativ hoch. Jedoch gibt es immer Möglichkeiten zu sparen. wenn man sowieso mit dem Auto unterwegs ist, große Einkäufe von zu Hause mitbringen oder in Discountern erledigen. Campingkocher dabei haben, dass man sich mal schnell eine warme Mahlzeit zaubern kann und nicht bei jedem Hungeranflug essen gehen muss. Gemeinschaftsunterkünfte wie zB in Jugendherbergen oder ähnlichem sind auch immer günstiger. In Venabu haben wir zB. auch in einem Teil der Anlage gewohnt, der für Backpacker war mit Selbstverpflegungsküche und viel Platz. Alle anderen Hotelannehmlichkeiten wie Sauna, Lobby mit Kamin konnten wir trotzdem nutzen. Viel Freude im Sommer in Norwegen. Geertje

Kommentare sind geschlossen