26.6. Ventè in Litauen, gegenüber der kurischen Nehrung
Die Kinder schlafen seit ca 1 Stunde und dann ist es auch noch eine Stunde später als zu Hause – Jetlag , Panik…aller Rythmus gerät außer Form. Trotzdem versuche ich noch schnell zu schreiben was war.
Nach einem Packwochenend trete ich die Reise ins Baltikum mit Merle und Morten am Montag Vormittag gegen halb zehn an. Um 11.15 Uhr wollen wir uns mit Klaus, Katrin, Enya und Merlin in Bernau-Nord treffen. Das gelingt auch tatsächlich und alle Gefährte sind überpünktlich. Es muß das Start-Gruppenfoto geschossen werden, damit wir am Ende noch am sagen können,schaut mal, wie zivilisiert wir aussehen———–
Wir fahren in verschieden in Etappen in den Norden. Meine Etappen sind durch Mortens Hunger bestimmt, denn schon bald machen wir eine Breichen Pause, dann noch ein zwei Pullerpausen, in Stralsund müssen wir vielleicht noch in den Mediamarkt fahren ein Mini USB Kabel für die Actioncam besorgen. Der Kontakt zum anderne Gespann via Walky Talky ist schon lange abgerissen und wir treffen uns erst im Sassnitzer Hafen wieder. Den Rügenstau haben wir noch glücklicherweise durch Jans Fernlenkung umfahren. Es ist also nicht ganz richtig, daß wir kein Navi haben.
Am Hafen steht man erst hier an, dann dort und dann schließlich in der Schlange mit Autos vor der Fähre. Es sind nicht viele zivile Fahrzeuge, die in diese Richtung fahren und welch eine Überaschung: Merles Kindergartenfreund Moritz mit Bruder und Großeltern fährt auch mit. Merle legt sich ins Zeug, um die Jungs mit Fußball am Fähranleger zu beeindrucken – gut ausgetobt ist sie jedenfalls. Wie schön. Früher als geplant sind alle Autos im Schiff verstaut und es geht noch vor 21 Uhr los. Wir beziehen eine Kabine mit Doppelstockbett. Ich finde sie großzügig, aber werde später noch sehen, daß es noch eine Nummer besser geht. Wir gehen noch ein bißchen raus , schließlich sitzen alle bei uns in der Kabine auf dem Boden, quatschen und spielen MauMau. Im schmalen Bett ist schwierig Schlafen mitStillen. Da freu ich mich doch schon auf unser 1,50m Bett im Bus. Am Morgen werden wir mit einer Durchsage geweckt und zum Frühstück ins Restaurant gebeten. Es gibt schon fremdländische Sachen: herzhaftes mit Ei und Würstchen, Süße Küchlein und auch Erbsen und Mais, eine lustige Mischung. Merle freut sich, daß sie schon zum Frühstück Apfelsaftschorle trinken darf. Dann macht endlich das Kinderparadies auf. Die Kinder erkennen es nicht gleich als solches, weil irgendwas anderes auf dem Fernseher lief und der halbe Raum ist eine Bar. Naja.. irgendwie arrangiert man sich auf dem Straßenteppich und baut was für die Schleichtiere und dann kommt auch noch der Kindergartenfreund dazu und es wird nochmal MauMau gespielt. Die Erwachsenen planen die Route weiter, Klaus führt sein GPS vor und findet heraus, daß wir Luftlinie schon ganz schön dicht am Ziel sind. Ich gehe noch eine Runde ins Unwetter draußen und fotografiere ein bißchen, die Aufnahmen mit der Actioncam sind immernoch sehr experimentell und mit der SLR hetze ich ein wenig durch die Motive an Bord. Irgendwann gibt es dann Mittag. Die Kinder essen Pommes. Unsereiner Fisch und Gemüse, Salat und Boulette, Supersüsskuchen und echten Kaffee.
Wir sind dann auch überpünktlich in Klaipeda in Litauen nach einer einstündigen Fahrt durch den Kanal legen wir an. Müssen ein bißchen warten, weil erst die Trucks rausdürfen und fahren dann in Richtung Urlaub hinaus nach Ventè auf der Landseite der kurischen Nehrung. Es stürmt und regnet. Wir sehen Industriegebiete, merkwürdige Plattenbauten , zerfallene Scheunen, Dörfer mit bröckelndem Putz, am liebsten will ich gleich überall anhalten zum Fotografieren. Klaus muß sein GPS mal wieder richtig ins Lot bringen. Dann befinden wir uns auf dem rechten Weg. Nach ca 50km kommen wir dann auch dort an, wo wir ankommen wollen. Der Zeltplatz ist nicht riesig, aber direkt am Wasser gelegen und sehr leer. Einige kleine Hütten kann man mieten, ein Restaurant gibt es und mit einer Fähre kann man 3 mal in der Woche rüber auf die kurische Nehrung fahren, was wir auch mal wollen am liebsten gleich morgen, aber daraus wird wahrscheinlich wegen des schlechten Wetters nicht. Dann erst wieder übermorgen , aber da fährt das Boot offiziell nicht, wolln sehen wies wird.
Wir zirkeln uns eine Wagenburg zurecht und stehen jetzt im Karree auf ebener Wiese gegen den Sturm. Es ist tatsächlich ruhiger in unseren 3 Wänden: Bulli – Wohnwagen – Bulli. Wir machen einen kleinen Spaziergang ans Wasser, flüchten ins Restaurant, speisen vorzüglich Fisch und Pommes und Geflügel und verdauen bei einem weiteren Fotospaziergnag am Haffwasser. Unzählige Muscheln knirschen unter unseren Füßen und wir freuen uns über unsere gute Pelle und Klaus erzählt, was er für uralt Patagionia Klamotten anhat. Die Kinder toben und spielen, balancieren und finden Muscheln. Jeder will am liebsten gleich heute im Schlafgemach des anderen übernachten. Aber erstmal läuft alles nach Plan, wenn auch spät liegt jeder in seiner Koje, Merle in ihrer Hängematte, Merlin und Enya in ihrem Hochdachbus oben, Klaus und Katrin in ihrem Wohnanhänger, Morten und ich in unserm Bus hinten. Es ist ganz schön vollgemölt, aber gemütlich.