Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Radeln, Segway fahren und Wasserspaß an der dänischen Westküste

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande einen Strandurlaub zu machen, wäre eine Herausforderung, wenn es nicht viele Action Angebote gäbe. Chillen am Pool bei 30 Grad ist da meist nicht drin. Aber als wir den beiden, der 17 jährigen Tochter und dem 12 jährigen Sohn die vielseitigen Aktivitäten dieser wunderschönen Region an der dänischen Westküste aufzählten, waren Sie schnell überzeugt. Von aufregenden Segway-Touren und Mini-Golf-Herausforderungen im Adventure Park bis hin zu krassen Wasserrutschen im Wasserpark Lalandia und spannenden Rätseln im Escape Room war alles dabei. Einen Surfkurs haben wir mit den beiden auch besucht. Den Blog-Eintrag dazu findet ihr hier.

Anreise nach Hvide Sande als Familie

Um uns eine zu lange Fahrt mit unserem alten treuen VW T4 zu ersparen, teilten wir unsere Anreise in zwei Etappen und übernachteten auf einen netten Campingplatz in der Nähe von Flensburg. Das Wetter war noch durchwachsen, aber kaum hatten wir die dänische Küste erreicht, schien die Sonne bei angenehmen 22 Grad und für örtliche Verhältnisse angenehmen Wind. Für uns war das manchmal schon eine steife Brise. Wir sind ja auch nix gewohnt. Fürs Surfen ideal, aber ich befürchtete schon das meine Pubertiere schimpfend mit hochrotem Kopf über den Lenker hängen würden. Denn wir wollten so viele Strecken vor Ort wie möglich mit dem Rad zurücklegen. Unser Startpunkt dafür war ein modernes, sehr gut ausgestattetes Haus in Sondervig (nördlich des Ortes Hvide Sande).

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande Ferienhaus

Ankunft auf der Halbinsel Jütland

Da wir auf der Hinfahrt etwas getrödelt hatten, kamen wir abseits der Öffnungszeiten von Esmark.dk an. Dankenswerterweise hat dieser Ferienhausvermieter dafür einen Plan parat. Man bekommt eine SMS mit einem Code, den man dann an einer Extratür eingeben kann, und dort findet man dann sein Willkommenspaket. Also den Schlüssel, ggf. Bettwäsche und Handtücher und eben alle anderen Papiere, um das Haus zu orten und alles dort in Betrieb zu nehmen. Toller, weitsichtiger Service. Sowas wissen wir zu schätzen.

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Radeln gegen den Wind

Unser erster Tag begann mit einer entspannten Fahrradtour durch die malerische Boddenlandschaft von Hvide Sande. Wir hatten Räder von Hvide Sande Bike gemietet und machten uns auf den Weg. Die Strecke führte uns zunächst durch die ruhige Landschaft, wo der Wind leicht durch die Gräser strich und die frische Meeresluft uns begleitete. Merle genoss die Fahrt in ihrem eigenen Tempo, während Morten, unser Draufgänger, immer wieder vorneweg preschte. Geertje und ich folgten entspannt, genossen die sanften Hügel und die friedliche Umgebung. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir den Surf-Beach von Hvide Sande. Wer mehr über den Anfängerkurs lesen möchte folge diesem Link.

Viele schöne Bikestrecken von MTB bis asphaltiert konnten wir hier recherchieren.
Vestkystruten | Visitvesterhavet

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande Fahrrad fahren

Ich hatte ein E-Bike zur Verfügung, was mich entspannt gegen den Wind radeln lies, und unser Jüngster hatte ein Mountainbike unterm Hintern, die Damen ganz lässige Hollandräder.

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Mit dem Segway über den Strand

Nach angemessen Chillen ging es diesmal nicht ganz so weit mit dem Fahrrad. Bei Beach Bowl in Sondervig erwartete uns Bjarne bereits mit den Segways. Keiner von uns hatte zuvor auf einem Segway gestanden, aber Bjarne nahm uns die anfängliche Nervosität mit seiner geduldigen Einführung. Mir, dem 50 jährigen Papa wurde klar, warum sich Segways, im Gegensatz zu E-Scootern (voll elektrischen Rollern) in unseren Städten nicht durchgesetzt haben. Es gibt schlicht eine etwas höhere Lernkurve und eine etwas höhere Verletzungsgefahr. Der Unterschied ist vielleicht nur minimal, aber so ist das in der Welt manchmal. Gerade bei technischen Dingen gibt es unzählige Beispiele, die zeigen: ist die Bedienung auch nur ein klein Wenig intuitiver hat diese Technik die Nase vorn. Was allerdings nicht mit popligen E-Rollern geht, ist über einen Sandstrand zu fahren. Dafür waren die großen Räder und stärkeren Motoren der Segways nämlich ideal.

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande Segway

Nach einigen „Trockenübungen“ auf dem Asphalt hinter dem Beach Bowl hatten wir den Dreh raus und es ging los. Wir fuhren zunächst mit den Segways durch die idyllische Boddenlandschaft, wo die sanften Wellen des Wassers gegen das Ufer schlugen und die Vögel über unseren Köpfen kreisten. Es war eine völlig neue Art, die Natur zu erleben. Geertje, unsere Abenteuerlustige, wagte sich mutig voran und meisterte das Segwayfahren mit Leichtigkeit. Merle glitt entspannt hinterher, während Morten immer wieder versuchte, möglichst schnell durch die Landschaft zu sausen. Ich war der Vorsichtige und schlich so mit. Der Höhepunkt der Tour war die Fahrt über den Strand entlang der alten Bunkerruinen. Hier spürten wir den Wind stärker, und die Weite des Strandes gaben uns die Möglichkeit mal richtig losdonnern zu können. Zumindest mal kurz. Bjarne hielt uns auch im Sinne der anderen Strandbesucher ein wenig unter Kontrolle. Auch wenn Morten es gerne ausprobiert hätte – ins Wasser ging es nicht.

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande Segway am Strand

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Maxi-Golfen im Adventure Park

Nach dem Segway-Abenteuer führte uns eine kleine Radtour Richtung Ringköping direkt zum Adventure Park. Hier stand „Mini“- und Fußballgolf auf dem Programm. Das Mini ist in Anführungszeichen, weil es die größte Minigolfbahn war, die mir bisher begegnet ist. (Es gibt auch eine klassische Kleine Mini-Golf-Bahn dort, aber die wird eher genutzt, damit man was zu tun hat, bis man an der eigentlichen Bahn dran ist. Wir haben auch Handball bzw. Fußball „Golf“ ausprobiert, aber ganz ehrlich: Keiner von uns war besonders gut darin! Wir lachten viel, als unsere Bälle überall hin rollten, nur nicht in die Löcher, und hatten Spaß daran, uns gegenseitig zu motivieren. Es war ein entspannter Nachmittag, der uns zeigte, dass es nicht immer darum geht, perfekt zu sein, sondern darum, gemeinsam Spaß zu haben.

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Wasserspaß im  Aquadom Lalandia

Am nächsten Tag regnte es stark und daher ging es mit unserem kleinen Bus zum Aquadom im Lalandaia Ferienpark, das am Orteingang von Sondervig nicht zu übersehen ist. Der Aquadom ist eine Art Mini-Tropical Island mit künstlicher Welle und Surfmöglichkeit, Wellenbad, kleinem Außen-Pool und vielen Wasserrutschen. Bereits beim Betreten der Halle wurden wir von einem lebhaften Trubel und dem lauten Rauschen des Wassers begrüßt. Morten, Geertje und Merle stürzten sich sofort auf die Wasserrutschen, während ich es vorzog, das Geschehen aus sicherer Entfernung zu beobachten. Einmal stellten sich die drei auch beim Wavesurf an. Das ist eine Wasserströmungsanlage, die Wellenreiten einfach macht. Die Fotos sagen mehr als 1000 Worte.  Der Rest der Familie schwärmte vom Tornado. Sie erzählten, dass man fast im freien Fall in das große Rund vom Wasser gerissen wird und sich als zweier, dreier oder vierer Kombo auf einem gelben Rutschteil festklammert. Das Gekreische ist dann wohl eine Mischung aus Angst und Juchzen gewesen. Besonders genossen wir als Familie den Außenpool, wo wir im warmen Wasser schwammen und -als sie dann endlich raus kam- von der Sonne bescheinen ließen. Es war der perfekte Ausgleich zum lebhaften Treiben in der Halle. Zur Mittagszeit gönnten wir uns eine Pause und stärkten uns mit Essen im Aquadom-Restaurant – eine wohlverdiente Erholung nach all der Action. Lies mehr dazu, wie Morten den Besuch beschrieben hat:

Das Einchecken ging recht schnell. Dort gab es auch familienfreundliche Umkleidekabinen. Am Anfang war es sehr leer und es wurde immer voller.  Es gab viele Aktivitäten zum Beispiel ein Wellenbecken, ein Draußenpool, innen drin war ein Whirlpool , ein riesiges Klettergerüst mit mehreren kleinen Rutschen für Kinder. Es gab 4 große Rutschen, die darf man erst ab einer bestimmten Größe rutschen. Zum Glück bin ich schon 1,65 m hoch, deshalb durfte ich alle Rutschen ausprobieren. Die größte Rutsche, der Tornardo hatte am meisten Spaß gemacht: wie man nach kurzer Zeit fast schwerelos runtergerutscht ist, und dann in einen „Tornado“ gefallen ist. Nichts für Weicheier. Aber die anderen Rutschen gingen auch. Was ich cool fand, dass man zu dritt um die Wette rutschen konnte. Aber was Geertje und Merle am besten fanden, war das Surfen, schätze ich, mir hatte es nicht so Spaß gemacht, weil, wenn man abrutscht, knallt man voll gegen die Wand. Aber das Surfen auf einem Bodyboard in der künstlichen Welle ist einfach.

Das Essen war lecker, sehr große Auswahl, sehr fancy und alles war sehr sauber. Wir hatten einen tollen Besuch!

Als besonderes Highlight bot der Aquadom einen Saunaaufguß für Kinder an. Peppige Musik und knackige Gerüche von Fanta über Lavendel bis Tannenbaum und Lakritze, war die Bandbreite für uns gut zu erkennen. Ich bin früher raus, weil es mir zu heiß war.
Als es nachmittags voller wurde, stieg der Lärmpegel schnell an, Wir haben uns in den Außenpool gerettet und haben dort gut gechillt. Für meine vom Fahrradfahren strapazierten Beine und Muskeln war das warme Wasser eine Wohltat

Morten Marquardt
Aquadom im Lalandiapark

Als Familie mit Teenagern in Hvide Sande: Knifflige Rätsel im Escape Room des Escape History House

An unserem letzten Tag stand der Escape Room bzw. das Escape History House auf dem Programm. Escape Rooms sind Rätselräume, in die man eingeschlossen wird, um daraus zu entkommen (daher „Escape“). Die Story hier war an die örtliche Besatzungsgeschichte während des zweiten Weltkrieges angelehnt. Wir mussten entkommen, bevor uns die Nazis erwischen. Gemeinsam traten wir an, um die kniffligen Rätsel zu lösen. Es war eine Stunde voller Spannung und intensiver Zusammenarbeit. Jeder von uns brachte seine Stärken ein: Geertje, die Abenteuerlustige, war besonders scharfsinnig bei den logischen Rätseln, während Morten mit seiner Neugier und Entdeckungsfreude immer wieder neue Hinweise unter oder in den Möbeln des alten Hauses fand. Merle, unser Ruhepol, behielt den Überblick und trug entscheidend zum Erfolg bei. Es war eine intensive Familienkooperationserfahrung. Details dürfen und wollen wir an dieser Stelle nicht beschreiben, um den zukünftigen Besuchern nicht den Spaß zu verderben.

Der Raum Tirpitz war für eine Stunde angelegt.  Wir haben es nur knapp mit 4 Minuten Restzeit geschafft. Ganze schönes Herzklopfen bei uns allen Vieren in den letzten Minuten, Schritte hallten durch die Lautsprecher, der Adrenalinspiegle stieg, dann sprang das letzte Schloss in die Freiheit auf…

Aber wer will, kann dort auch eine ganze 24-stündiges Escape-Room-Abenteuer buchen. Alles inklusive (Übernachtung, Essen usw.). Das haben wir uns nicht zugetraut, da wir schon bei den EXIT-Games meist mehrere Stunden brauchen. Aber für Rätselknacker der fortgeschrittenen Sorte ist das bestimmt toll.

Hier kannst du dir dein ganz eigenes Abenteuer auswählen.

nordicfamily im Escape History House

Naturkraft Park in Ringköbing – dazulernen und Landschaft genießen

Zum Abschluss unseres Urlaubs besuchten wir den Naturkraft Park in Ringköbing, wo wir die Natur auf interaktive Weise erkundeten. Wer die Naturums kennt, die es in Skandinavien oft gibt, um die lokale Flora und Fauna vorzustellen, kann sich den Naturkraft Park wie ein Naturum in XXL vorstellen. Eine ganze Landschaft in der man mit Kindern jeden Alters sicher den ganzen Tag verbringen kann.

Unsere Teenager haben sich auf überraschend viele Dinge eingelassen. Erstmal gab es Stockbrot, dann wurden Proben und Pflanzen gesammelt und mikroskopiert und zu guter Letzt wurden die interaktiven Räume im Besucherzentrum ausprobiert. Für die Fotoaffine Geertje bot der beeindruckende Ringwall einen fantastischen Blick in die Landschaft. Hier konnten wir noch einmal die Schönheit und Vielfalt der Natur genießen und uns an die gemeinsamen Erlebnisse der letzten Tage erinnern.

Windmaschine im Naturkraft Park
Geertje mit Windkraft

Das Video zu unserem Dänemarkurlaub mit Teenagern

Fazit zu unserem Urlaub in Dänemark

Hvide Sande und die Umgebung bieten viele Möglichkeiten, um auch mit kritischen, bewegungshungrigen und technikaffinen Teenagern eine schöne Zeit zu verbringen. Ob beim Radfahren, Segway Fahren, im Wasserpark oder beim Lösen von Rätseln im Escape Room – jeder Tag bot uns die Möglichkeit, gemeinsam zu lachen, zu lernen und zu erleben. Hvide Sande und Umgebung haben uns mit ihrer natürlichen Schönheit und den vielfältigen Aktivitäten begeistert, Danke Visit Hvidesande und Visit Dänemark für die Unterstützung.

Papa

Jan Marquardt ist als Papa von Merle und Morten gut ausgelastet. Hat aber doch noch Zeit sich als Videograf, Blogger und Journalist mit all den spannenden Themen zu beschäftigen, die ihn an neue virtuelle und reale Orte führen. Das ein oder andere Foto hat er auch schon zum Blog beigesteuert. Und viele Texte von unterwegs versehentlich als Geertje Jacob eingeloggt veröffentlicht, daher steht in den Texten meist noch ein extra Hinweis auf seine Autorenschaft. Falls nötig :)

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