Ostern in Louisiana

Ostersonntag 27.3.2016 in Kopenhagen und Louisiana

nordicfamily_001Was für ein gemeiner Ostersonntag, an dem die Uhr eine Stunde vorgestellt wird. In meinem Sightseeingdrang sehe ich die Zeit für die Besichtigung vieler Orte davon rinnen. Und dann auch noch dieses Eiergesuche am Sonntagmorgen. Nun ja. Hier am Haus gibt es einen Garten, in dem ich einige Kleinigkeiten verstecken konnte. Es wird gerannt gesucht, gestrahlt und gefreut. Auf dem Osterfrühstückstisch gibt es selbstgefärbte Eier, frische Brötchen Marmelade, Früchte… so reichhaltig wie lange nicht mehr.
Unser Plan ist es, zum Kunstmuseum im Norden Kopenhagens nach Louisiana zu fahren. Etwa 40 Kilometer von hier. Nach 15 Kilometern jedoch meint Jan lieber dringend ins Krankenhaus zu wollen, an dem kamen wir glücklicherweise gerade vorbei und müssen es nicht umständlich suchen. Volle Notaufnahme. Wir warten. Jan beschließt dann aber uns frei zu geben und er steht das hier alleine durch. Wir treten noch einmal die Fahrt nach Louisiana an.

Dort sind alle nahen Parkplätze belegt. Wir fahren weiter durch den Ort Humlebaek und nehmen einen Parkplatz 800 Meter entfernt vom Museum. Auch hier werden wir mit unserer Copenhagen Card durchgewunken und erkundigen uns sogleich nach dem Børnemuseum. Wir finden unseren Weg zur dreietagigen Einrichtung mit künstlerischen Angeboten für Kinder. Es ist einfach überwältigend.

Bastelalarm in Louisiana

270316_131744Vom Erdgeschoss geht es zwei Etagen nach unten. Dort werden Polysterol Ostereier bemalt. Die Anregung ist es, sie mit Schwarz-weiß Pattern zu bepinseln. Unsere Kinder mögen es lieber farbig. Ich belehre beide, dass ich mir zwanzig Minuten eine Ausstellung anschaue und flitze dann schnell durch „Eye“ Attac. Eine wirklich fesselnde Ausstellung um optische Phänomene. Hier traf ich meinen alten Freund Victor Vaserely wieder, den ich das letzte Mal im Studium getroffen habe und schwelgte gleich wieder in Erinnerungen. Ich wünschte, ich könnte mir mehr Zeit in der Ausstellung nehmen. Besonders haben es mir drei nordicfamily_002abgeschlossene Kuben angetan in denen Spiegel, leuchtende Schnüre und Blitzlichter installiert sind. Ideal wäre es, wenn man sich die Zeit hier im Museum mit einem anderen Erwachsenen und den Kids teilt. So würde man Gedankenversunken Kneten, Eier anmalen können und dann auch wieder die Ruhe haben, durch die Ausstellung zu schlendern, während der andere bei den nordicfamily_003Kids ist. Auf jeden Fall wollte ich den Kindern an diesem Nachmittag die Eye attac Ausstellung noch zeigen und drängelte jetzt ein bisschen, dass sie mit ihren Kunstwerken fertig werden. Die große werkelte fast zwei Stunden an einem plastischen Werk. Aber auch der Kleine war erstaunlich konzentriert bei seiner Bastelarbeit und verfolgt anscheinend eine ganz bestimmte Vorstellung, die er von dem Ergebnis hat.

Trotzdem liefen sie noch begeistert mit mir durch Spiegel und drehende Streifenscheiben und waren hin und weg.

 

Outdoor Kunst in Louisiana

Wenn man einmal hier ist, muss man auch durch den schönen Außenbereich des Kunstmuseum Louisianas spazieren. Leider nieselte es inzwischen. Trotzdem tollen wir nordicfamily_005zwischen den großen Skulpturen herum, die Kids kullern sich einen Abhang hinunter und verstecken sich zwischen riesigen Baumwurzeln. Im Museumshop hätte ich auch unter anderen Bedingungen unendlich stöbern können. Die große entdeckt ein tolles Malbuch, was ich ihr fünf Minuten später und heimlich zum Geburtstag kaufe. Kurz vor fünf stolpern wir fußlahm zum Auto. Wie konnte ich ehrlich denken, dass wir es noch ins Aquarium schaffen?
Wie beim Skipass geht es mit der Copenhagen card ein bisschen so, dass ich gerne viel dafür abarbeiten möchte. Auf der Webseite der Copenhagen Card kann man sich ausrechnen lassen, ob es sich lohnt die Card zu kaufen. Im Nachhinein stelle ich fest, trotz Krankenhausabstecher und kein Aquarium hat sich die Card mehr als gelohnt – jippijeh.

Fazit: Wir kommen wieder

Mein Fazit für das nächste Mal jedoch ist es, spezieller zu schauen, welche Attraktionen für die Kinder interessant sind, welche für die Erwachsenen und welche für beide und dementsprechend zu planen. Oder ganz einfach mal ein Wochenende mit einer Freundin in die dänische Hauptstadt entfliehen, um Kultur und Kunst zu genießen.

Die Kinder berichten am Ende des Tages dem im Gasthäuschen wartenden Papa aufgeregt von den Erlebnissen. Ich glaub, die waren auf den Basteletagen im siebten Himmel.

Es gibt Nudeln und Packerei, denn wir entscheiden, morgen um einiges früher zu fahren, weil Jan gerne im Krankenhaus seines Vertrauens sein möchte.

Das Frühstück mit unseren Gastgebern fällt deshalb wahrscheinlich aus. Die kommen mit dem Flieger genau um die Uhrzeit an, wenn wir losfahren.
Ein weiteres Fazit für einen Aufenthalt in einer Stadt wie Kopenhagen ist es, eine Unterkunft wie ein Apartment oder ein Häuschen zu suchen, wo es eben alles gibt und wo man gerne nach einem geschäftigen Tag heimkehrt. Wie ideal ist es, wenn der Kleine in der Legokiste vom Gastgeberkind verschwindet und der Papa in der Küche Nudeln kocht. So ähnlich erging es uns einmal vor drei Jahren in Stockholm. Eine voll ausgestattete Wohnung ist für uns in so einer Situation Gold wert.

Vielen Dank an Visit Dänemark für die Unterstützung der Reise.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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