Alle auf die Pisten, aber schnell, bevor der Ansturm der Einheimischen erfolgt. Strahlender Sonnenschein lockt heute noch viele Leute in den Schnee in Skeikampen. Ich breche zu meiner letzten Langlauftour auf. Es geht entlang der Strecke, die uns gestern empfohlen wurde. Wie vereinbart wollte ich aber gegen Mittag zurück sein, deshalb kehrte ich nach der Hälfte der Zeit einfach um. Das war sehr schade, denn ich war endlich mal in einem fast ungespurten Bereich, wo mir keine Menschenseele entgegenkam, unterwegs. Auf einem Hochplateau sollte es die Runde Nummer 11 sein. Lange Strecken ohne Bäume, die weißen Flächen rechts und links sind wahrscheinlich Gewässer oder Hochmoor unten drunter. Der Wind bläst heute scharf und es ist ganz schön kalt. Der Schnee ist verharrscht, deshalb habe ich vor der Tour Is Klister unter die Skier bekommen – Kleber quasi und gleich noch ne Tube mitgenommen für unterwegs. Was für eine Wissenschaft 🙂
Ab hier Jan: Wir brauchen etwas länger bis wir aus dem Haus und bei der Piste angekommen sind. Geertje ist ja schon mal los gefahren. Wir stellen vor der Tür zweierlei fest: erstens: es ist alles gefroren und zweitens der Wind weht streng. Also müssen wir nochmal zurück die Skimasken holen und dann auf den vereisten Wegen bis zur Piste vortasten. Es ist zwar gestreut, aber auch das Streu ist wieder überfroren. Morten fährt wieder rauf und runter und rauf und runter und auch Merle macht sich allein auf den Weg. Ich begleite das Ganze auf dem unteren Teilstück fühle mich aber schon recht überflüssig. Die Kinder sind ja schon so selbstständig.
Hüttenrast auf der Skipiste beim Skifahren
Nach Geertjes Rückkehr gehen wir dann in die Nystua, die örtliche Skihütte, und kommen kurz vor dem großen Ansturm um 1230 dort an. Ab eins ist da High noon. Bei der Gelegenheit verbiege ich mir den Ringfinder als ich auf dem Eis den Halt verliere und mich an der Hüttenwand spontan abstützen muss. Wie der Zufall es will, isst der Sanitäter, der auch schon Geertjes Knie behandelt hat, dort gerade auch Mittag. Nachdem ich zunehmend Schmerzen in dem Finger bekomme, wende ich mich an ihn und bekommen in gutem Deutsche die Diagnose. Ist nichts Schlimmes, sonst wäre es geschwollen. Kann aber schmerzhaft sein. Typische Handballverletzung. Aha. Er taped meinen Ringfinder und meinen Mittelfinger fest zusammen, so dass der Finger ruhig gestellt ist und nicht mehr geknickt werden kann und das war‘s. So jetzt haben wir beide eine Skiverletzung. Ha!
Nach dem Skifahren noch ein Runde Rodeln
Nachdem wir danach noch ein paar Mal runtergefahren sind, machen wir uns alle auf den Weg in die Hütte nur, um um 1600 wieder da zu sein um an der Snowracer-Challange teilzunehmen. Also die Kinder. Die Veranstaltung steht jedoch aufgrund des Wetters erst einmal in Frage. Es ist zwar klar, aber der Wind peitscht bei -9 Grad hart über die kurze Rennstrecke (den Kinderüberungshügel). Doch nachdem das Feuer im Laavu in Gang gebracht und Marshmellows gegrillt, sowie heißer Kakao ausgeschenkt wurde, lassen es sich die Kinder und die Betreuer nicht nehmen doch noch einen Versuch zu wagen. Meine Kinder sind weder durch Wind noch Kälte davon abzuhalten, mit dem Schlitten den Hügel runter zu rodeln. Ich will es filmen, aber dazu muss ich kurz einen Handschuh ausziehen um die Handykamera zu bedienen. In dem kalten Wind zittert meine Hand so, dass ich glaube ich, nichts Vorzeigbares gefilmt habe. Aber Merle hat gewonnen. Eine Medaille bekommen aber alle Kinder. Morten ist stolz und fährt noch ein paar Mal. Inzwischen sind es -10 Grad und mit Windchill noch etwas mehr. Aber er beschwert sich nicht im Geringsten. Ist ja auch gut eingepackt der Kleine.
Mit etwas Sachen packen lassen wir den Tag ausklingen. Morgen geht’s weiter.