Eines der heißen Sommerwochenenden im Juli. Eigentlich denke ich nur daran, wo man wohl am besten schwimmen gehen könnte und auf wenige Menschen trifft. Jedoch ist seit Wochen dieser Samstag für das Yogafestival in Berlin Kladow reserviert. Als Yogalehrerin empfehle ich natürlich fortlaufend solche Veranstaltungen, weil ich glaube, dass das Erlebnis dieser Gemeinschaft nur gut sein kann. Jedoch war ich noch nie selbst auf einem Yogafestival. Irgendwas war immer. Nun habe ich aber zwei Schülerinnen eingeladen, diesen Tag dort mit mir zu verbringen.
Ein Ort am See verwandelt sich zu einem Yogafestival Ort für ein Wochenende
Von Potsdam fahren wir eine halbe Stunde nach Kladow und sind zwar nicht die ersten, finden aber noch einen Parkplatz auf dem Weg zum Haupteingang. Das Motto dieser Tage lautet: Give Peace a chance.
Dann gehen wir zur Sicherheit nochmal auf ein unspirituell anmutendes Dixi Klo und reihen uns in die Schlange zum Ticketverkauf. Für die zwei zwölfjährigen zahle ich jeweils 4,00 Tageseintritt, für mich selber happige 30,00 Euro. Wir bekommen Festivalarmbänder und gelangen sogleich auf einen kleinen Marktplatz, wo es nach gesundem Essen riecht und uns überall organisch einwandfreie biobaumwoll Yogahosen entgegenwehen.
Ein Shoppingparadies für alle, aber besonders für meine zwei Begleiterinnen. Wir eilen zielstrebig zu dem Ort, wo SUP-Yoga angeboten wird, denn bei der Hitze wollen wir unbedingt und dringend Yoga auf dem Wasser machen. Ich erinnere mich gerade mal an mein stürmisches Standup paddling Erlebnis im stürmischen Dänemark und kann mir keine einzige Yogaübung auf dem Board vorstellen. Enttäuscht erfahren wir, dass es pro Einheit nur 6 Plätze gibt und die Wartelisten auch schon überquellen. Wir lassen uns dennoch auf eine schreiben, haben aber keine Hoffnung, gehen stattdessen an die herrliche Badestelle unten am See. Abkühlung bei dem schwül warmen Wetter tut gut – wir haben wohlgemerkt noch kein Yoga gemacht. Die verschiedenen Orte ASANA I und ASANAII, wie auch das große Zelt usw. sind gut gefüllt mit Menschen, die Yoga üben, klugen Menschen lauschen oder einer schönen handgemachten Musik.
Eine Massage auf dem Yogafestival
Ich gönne den beiden Damen die Erfahrung einer Shiatsu Massage, worüber sie erstaunt und erfreut sind. Dabei denke ich, dass heutige Schüler Yoga und Massagen viel mehr in ihrem Alltag benötigen und integrieren sollten. Nun begeben wir uns mit als erste zu einer Yoga Session mit YogaSynergy und dem Lehrer Simon Borg Olivier. Am Rande des vorherigen Workshops hat er sich schon warm gemacht. Schon dabei fielen mir die Augen aus dem Kopf. Nun sitzen wir in der ersten Reihe. Noch nicht mal Yogamatten haben wir dabei. Mein Fellchen liegt im Staub, die anderen benutzen ihre Fleecejacken als Unterlage. Simon thront auf einem Tisch und erklärt kleinste, vor allem fließende Bewegungen, die bestimmte Bereiche im Oberkörper systematisch dehnen. Ein schönes Gefühl. Es hat viel mit Tai Chi oder Qigong gemeinsam. Dann erklärt er, dass eine Übung dieser Bewegungen dazu führen kann, dass man wiederum ganz verrückte Verdrehungen und akrobatische Yogapositionen schafft. Die Damen wollen bummeln gehen. So gehen wir nach einer Stunde langsamen Yogabewegungen vom Platze.
Mantrasingen mit sechshundert Menschen oder mehr
Ganz dringend möchte ich noch, dass meines Schülerinnen einmal die großartige Energie vom Mantrasingen kennenlernen. denn wo hat man schon mal die Möglichkeit mit vielen hundert Menschen zusammen zu singen. In einer alten Halle sitzen Menschen dicht an dicht und vor der offenen Fassade tummeln sich nochmal so viele. Wir sitzen auf sonnengewärmten Asphalt und schwingen uns ein, Atmen mit der Masse und Summen bevor die ersten Mantren zu hören sind. Die Akustik ist phänomenal und der gemeinsame Klang macht süchtig.
Das Programm ist vielfältig und auch für Familien geeignet, so gibt es Familienyoga oder spezielle Kinderangebote. Alles scheint gut organisiert zu sein. Die Versorgung mit gesunder Nahrung ist klasse. Der Marktplatz ist bunt und keiner wirbt zu aufdringlich mit seinen organischen Angeboten. Es gäbe noch viel zu entdecken und auszuprobieren, selbst im Programm gibt es manchmal parallele Veranstaltungen, die ich am liebsten alle gleichzeitig besucht hätte, wenn der Tag nicht nur 24 Stunden hätte. Viele Zelte stehen am Rande des Festivalgeländes. Dicht an dicht verbringen hier Yoginis auch die Nächte der Veranstaltung, die schon am Donnerstag eröffnet wurde und bis Sonntag andauernd. Vielleicht ist das eine Idee für ‚NUR die MAMA‘ für das nächste Jahr zum Berliner Yogafestival
Einen bewegtbild Eindruck vom Yogafestival bekommst du auf meinem Instagram Kanal oder unter dem #yogafestival – die Eindrücke sind so vielfältig bunt inspirierend.