Parkcenter Pingvellir (das P ist so ein Sonderzeichen, das so ähnlich aussieht und sich wohl Th, wie im Englischen spricht)
Heute schreiben wir schon um 1700 Uhr, weil Geertje hier noch die kurze Gelegenheit nutzen möchte, unsere Erlebnisse und Bilder der vergangenen Tage Online zustellen.
Daher in aller gebotenen Kürze. Unser Tag begann gemütlich mit Frühstück und Duschen und für unsere Verhältnisse recht schnell (10.00 Uhr) fuhren wir los.
Zuerst fuhren wir zurück zur Strasse 1 um dann in die 52 abzubiegen. Hier mal eine Anmerkung zu den Karten. Unsere WOMO-Buch hatte die Strassen schlicht falsch eingezeichnet, nämlich vor dem Ort Borganes und nicht danach. Unsere Lonely Planet zielt eher auf Menschen ohne Auto und war da auch nicht viel besser, vorallem bei Strassen die kleiner waren und drei Nummern hatten. Blöd nur, daß es hier davon wimmelte. Auch unsere eigens gekaufte Karte von Island im Massstab 1:400000 versagt hier kläglich. Auch die Auschilderung ist oft wenig hilfreich. Ab und zu stehen aber blaue, extremdetailierte Strassenübersichten an der Seite (das mit den Karten scheint wohl jemand beim Strassenverkehrsamt bewußt zu sein 😉 ). Man tastet sich also abseits der Strasse 1 so vor.
Als erstes fuhren wir auf der 518 zu warmen bzw. heißen Quellen die ein örtliches Kraftwerk Deidartunguhver speisen.
Das Wasser war gefährlich heiß und sprudelte nur so aus dem Felsen.
Dann weiter zu kälteren Wassern, den Wasserfällen Barnafoss und Hraunfossar, wo wir endlich die von Merle so ersehnte Rast machen und schauen uns die eher breiten als tiefen Wasserfälle an die eine extrem wilden Flusslauf speisen. Foto, Foto..usw.
Dann wollten wir nach Pingvellir und der kürzeste Weg war auf der Karte eine F-Strasse.
Jetzt wurde es wieder abenteuerlich. Zumindest für die Großen, denn die kleine schlief über so viel Landschaft und Regenbogen einfach ein. Wir aber wurden von unglaublichen weiten Landschaften ohne Zivilisation, mit Gletschern und Regenbögen fasziniert. Und je weiter wir fuhren, immerhin war das ein 50 km weiter Strecke über die F550, desto unwirklicher wurde es. Auf dem Hochplateau waren wir endgültig in einer Mondlandschaft angekommen.
Der Wind war sehr heftig und der Regen kam von links und nicht von oben. Kalt war es eigentlich nicht, aber gemütlich ist anders. Und dann ging es mit den, sagen wir riesen Pfützen los, die dem Fahrer zwar teilweise komplett die Sicht nahmen weil sie bis auf die Frontscheiben spritzen, aber das Auto interessierte das wenig.
Wir konnten vergleichweise schnell fahren und kamen gut voran. Trotzdem brauchtn wir mehr als ein Stunde. Das lag aber eher an den vielen Stopps für Fotos, die wir machen. Das wird wohl nicht eine „Details“ sondern eher ein „Sights of Island“ Fotoserie.
Dieses Abenteuer macht die Reise besonders, denn die Franzosen 50+ die um uns herum im Parkcenter Kaffeetrinken und im Reisebus durch Island chauffiert werden, werden all diese Hochebenen wohl nicht zu Gesicht bekommen und somit vielleicht das eigentlich Island verpassen. Die Weite, das einsame, das Unzvilisierte und unverfälschte Rauhe der Insel ist es doch, das, warum wir gekommen sind. Wir glauben man muss so ein Land erobern und die Natur fühlen um wirklich sagen zu können „Man war im Norden.“
Wir sind gespannt auf ein morgendliches Abenteuer mit Arktische Abenteuer – naemlich Schnorcheln in der Silfrir Spalte.