Wenn eine Familie eine Reise tut, kann sie erstmal packen.
Dieses mal war der Druck alles maximal zu minimieren und zu kompremieren etwas geringer. Wir wollten ja nicht im Bus schlafen. Trotz des Luxus keine allzu große Rücksicht auf Platz nehmen zu müssen, stellten wir schnell fest, dass Weihnachtsgeschenke und der größte Einkauf des Jahres (einige Lebensmittel sind in Norwegen deutlich teurer als bei uns) ungewöhnliche Platzfresser sind. Doch die Großmeisterin des Packens, Geertje, verschachtelte alles Tetris-artig perfekt in unsere große Schublade im T4.
Morgens um 7.45 startet wird dann nach Kiel. Alle gute gelaunt. Sonntag morgen vor Weihnachten ist auf den Strassen nichts los und so erreichen wir Kiel schon um 11.15 und haben daher sogar noch Zeit bei einem alten Studienkollegen von Geertje Nudeln zu Mittag zu essen. Um 12.15 Sind wir dann am Norwegenkai. Gleichzeitig mit uns trifft die Color Fantasy von Colorline ein. Verspätet, wegen eines kleinen Maschinenproblems erfahren wir. Trotzdem läuft alles perfekt am Schnürchen. Um exakt 15.00 Fährt die Fähre ab. Wir haben eine tolle Kabine mit riesigem Bullauge als Fenster, TV mit ARD und ZDF und vergleichweise viel Platz. Wir ruhen uns alle erstmal aus. Dann erobern wir die Mall mit Spielbereich und Restaurants und Shops. Die Kinder spielen ein bisschen im Kinderbereich aber dann treibt uns der Hunger in die Kabine. Geertje hat ein Picknick mitgenommen. Ausserdem sollen die Kinder ins Bett. Letzteres klappt nur mühsam. Nach anderthalb Stunden schläft dann auch Morten. Merle war schon vorher weg.
Am nächsten Morgen gönnt sich Geertje erstmal den Luxus eines Frühstücks ohne Familie während diese noch weiter in der Kabine schläft. Irgendwie auch Luxus.
Geertje Frtühstücksbeobachtungen:
Frühstücksbeobachtungen
Vor einem bunten Wandbild nehmen platz ein Herr mit gedeckt gelbem Strickpullover nebst frau mit leuchtgelbem Strickpullover, aus dem ein grüner Kragen schaut. Auf den tischen stehen Grabblumen. Das Buffet ist grossartig vielfältig. Die Lautsprecherdurchsage verkündet eine Verspätung, dafür gibt es länger Frühstück hurra. Gleich beginnt die Fütterung der Jungtiere. Ich habe noch eine „Rest allein Frühstücksfrist“ von 15 Minuten und lehne mich zurück.
Doch nach einer Stunde stoßen wir auch noch dazu und verbringen den Morgen ganz in Ruhe am Buffet. Noch einige Fotos an Deck geschossen und schon sind wir in Oslo. Kaum Schnee. Bei solchen Temperaturen waren wir hier noch nie. Plus! 5 Grad. 12.45 sind wir wieder auf der Strasse. Die E6. Auch hier ist wenig los. Und so erreichen wir Tretten (etwa 25 km nördlich von Lillehammer) und biegen ab auf die 254. Bis hier her waren die Strassenverhältnisse trotz der leicht zunehmenden Schneeschicht am Strassenrand, recht normal, doch recht plötzlich wird es eisig und glatt. Nachdem ich einige Kilometer Serpetinen auf Eis bergan gefahren bin, beschliessen wir 8 Kilometer vor dem Ziel, dass es Zeit für die Schneeketten ist. Zuhause hatten wir das am Samstag noch mal ausprobiert, und es zahlt sich jetzt bei -6 Grad im Halbdunkeln aus. Als eingespieltes Team haben wir innerhalb von 5 Minuten die Schneeketten drauf. Jetzt fährt es sich schon deutlich besser. Trotzdem bleibe ich vorsichtig und habe bald eine kleine Autoschlange hinter mir. Ist mir auch noch nicht so oft passiert. Die Norweger mit ihren Spikes finden 40 km/h natürlich etwas lahm. Schnee hin, Eis her.
Egal, wir erreiche sicher Skeikampen und freuen uns über unsere große Wohnung direkt neben dem Skicenter. Da es inszwischen 16.00 Uhr ist, hat leider gerade alles zugemacht. Wir müssen die üblichen Aktivitäten des ersten Tages im Skigebiet, nämlich das Skileihen auf morgen verschieben. Was 2 Stunden Fährverspätung alles ausmachen kann, aber wir haben auch so genug zu tun. Auspacken. Dann die Kinder nochmal für einen Spaziergang einpacken. Abendessen. Kinder ins Bett bringen. Diesen Blog schreiben.
Morgen dann wieder mehr.
Die Reise fand mit freundlicher Unterstützung von Colorline, Visitnorway und dem Skiresort Skeikampen statt