Einen Hauch Norden einfangen, das war unsere Mission am gestrigen Sonntag.
und tatsächlich begegnen uns schon vor dem Felleshus weiße Elfen / Schneeflocken – märchenhafte Gestalten, die meditativ ein Stückchen Rasen ein und wieder ausrollen.
Am Eingang zum Innenhof steht security, aber auch auch freundliches Servicepersonal, das uns eine Gewinnchance auf eine Nordreise und das heutige Kulturprogramm in die Hand drückt.
Es sollen verschiedenste Musiken draußen auf der Bühne zu hören sein, unterschiedliche Städte stellen sich vor ua. die Kulturhauptstadt Europas 2014 Umeå. Im Auditorium werden Geschichten erzählt, Filme gezeigt, auf der Terrasse kann man mit dem kulturhuset eV mit einem Lasso ein Rentiergeweih fangen und in einer anderen Ecke aus Zeitungspapier Hüte, Röcke und Schleifen basteln.
Wir stürzen uns ins Getümmel, nachdem ich noch schnell einen professionellen Gesprächstermin mit dem Programmdirektor für die Kulturhauptstadt erledigt habe. Ich bin ganz gepsannt auf die Aktivitäten 2014 und plane schon im Hinterkopf die Kurzreise für Jan und mich – mal ohne Kinder.
Nach dreissig Minuten intensiver Bastelzeit kommt Merle mit einem schicken Zeitungsrock und einem Kopfschmuck auf die Terrasse getänzelt. Schon im letzten Jahr war ich von den simplen und doch so eindrucksvollen Bastelaktionen von den Kleinen Baumeistern sehr in den Bann gezogen. Als Designerin finde ich diese Einfachheit besonders faszinierend.
Es passt hervorragend zu dem schlichten skandinavischen Design, was drumherum in einer Ausstellung zu sehen ist.
Die Männer gehen Mittagsschlaf halten und ich wende mich mit der Großen einer Erzählerin im Auditorium zu. Ragnhild aus Norwegen erzählt fesselnd Sagen und Geschichten aus der Nordischen Welt. Die Kinder im Publikum ziehen Gegenstände aus ihrem Geschichtensack, so kommen natürlich ein Hahn, eine Maus, ein Bär in den Geschichten, die in den nächsten 45 Minuten folgen, vor. Nach der ersten Geschichte wird Merle zappelig, obwohl sie voll dabei ist und mitmacht, wenn es was zu machen gibt, sie will lieber raus – ich glaube, sie denkt, dass sie draußen etwas verpasst. Ich kann sie überreden, drin zu bleiben – es hat sich gelohnt. Ragnhild versteht es wirklich großartig uns in diese Welt der Märchen mitzunehmen und dabei sogar etwas Norwegisch zu lehren.
Apropos lernen, an den Kurzsprachkursen haben wir nicht teilgenommen, die waren jedoch sehr gefragt. Aber eine sehr interessante Entdeckung haben wir gemacht. In Berlin gibt es seit einem Jahr eine Deutsch Skandinavische Schule. In kleinen Klassen werden die Kinder in einer der Skandinavischen Sprachen in Kombination mit Deutsch unterrichtet. Ich denke, dass auch der scandinavian way of live dort gelebt wird. Irgendwie eine schöne Vorstellung für unsere Familie…. mal sehen was daraus wird.
Der nordische Teil in uns ist wieder ein bißchen gefüttert, aber der Tag hat auch wieder Appetit auf mehr gemacht… auf Reisen nördlich von hier.
