Lagoa do Fugo

Wichtige Entwicklungen:

Morten bekommt neue Zähne. Leider plural, aber er schlägt sich gut. Oben einen Eckzahn (wären nicht die Schneidezähne eher dran?) und unten einen dritten neben den beiden Zähnchen die er schon hat.)

Morten kann  Stufen alleine runter krabbeln. Er hat da, nachdem wir ihm nahelegten sich vorher immer umzudrehen und mit den Beinen voran zu krabbeln, seine eigene Technik des Umdrehens entwickelt. Schwer zu beschreiben, sieht aber niedlich aus. Im Haus gibt es einmal zwei Stufen und einmal drei an denen er üben kann. Wir sind beruhigt, dass diese beiden Hindernisse keine unmittelbare Gefahr mehr darstellen.

Merle bastelt IPod’s aus Pappe und hat erfolgreich durchgesetzt, das in unserem Steinofen Pizza á la Jacob gebacken wird. Ich bin gespannt.

Nach unserer Küsten-Tour über Nordeste standen noch einige Ort im Süden aus, die es noch zu erkunden galt. So fuhren wir über Furnas, dass einfach zentral liegt, an die Südküste. Die Insel ist ja nur max. 16 Km breit. Schnell waren wir in Povoacao wo wir am leeren Naturschwimmbad am Meer einen Snack einnahmen. Weiter dann nach Aqua de Pau, wo wir an der Küste eine Tausch-schule entdecken (später stellt sich raus das der Tauchlehrer mit dem man –also Geertje- runter gehen könnte, was an der Schulter hat). Doch das war alles nur Gerede für das Ereignis, des Tages. Wir wollen zum schönsten Strand Portugals der an einer Halbinsel im Lagoa do Fugo gehen. Wir teilen unsere Pläne der Familie, die wir in Furnas kennen lernten, mit und sind kurz darauf verabredet. Merle freut sich.

Geertje hat sich mit Katrin am südlichen Aussichtspunkt verabredet. Etwas unpräzise. Der scheinbare Verabredungs-Punkt liegt, während unten im Tal die Sonne scheint auf der Spitze des Berges und in völligem Nebel mit Sichtweiten unter 30 m. Ich beschließe, alle weiteren Aussichtspunkte abzuklappern anstatt dort zu warten. Und tatsächlich vier Aussichtspunkte weiter stehen sie. Großes Hallo.

Zu meinem Erschrecken wollen alle loswandern, und das wird kein Spaziergang, denn der Startpunkt liegt mehrere Hundert Meter oberhalb des Ziels. Siehe Foto. Runter führt ein Trampelpfad, immer hin mit Stufen, wenn auch 50 cm hohe und das ganze mit viel Lehm garniert. Aber für die Kinder und Frauen gibt es kein halt mehr und in gut 20-30 min. sind wir runter gelaufen. Kurz vor dem See lauert noch ein  Hindernis. Es geht über eine Holzleiter runter. Die ist aber sehr stabil und groß, also kein Problem. Noch eine Halbinsel umrundet sind wir da und haben den schönsten Strand, der wohl schon mehrfach ausgezeichnet wurde und einen wunderschönen Kratersee für uns allein. Kein Wunder bei dem Weg sind kaum Touristenströme zu erwarten.

Es wird gepicknickt, da die andere Familie im Gegensatz zu uns daran gedacht hat.

Dann fängt es an, immer stärker zu Nieseln. Also machen wir uns an den Rückweg. Geertje eilt vor, weil Mortens Brei ansteht und sie nicht auf lahme Schnecken wie mich warten will.  Auch Merle und ihre neue Freundin Stine rennen ihr hinterher und sind schnell im Dschungel verschwunden und nur noch bunte Punkte am Berg. Ich tue mich da schon schwerer, und bin zwar nicht ganz allein, da auch die Eltern langsam unterwegs sind, er weil, er die drei jährige hoch trägt und weil sie auch nicht so eine Kondition hat. Allerdings, so schwer wie ich hat es keiner. So schwer wie ich ist aber auch keiner. Man bin ich außer Puste. Ich muss erstmal auf halber Strecke eine Pause einlegen. Und komme 45 min. später nach Geertje oben  an. Treppensteigen ist nicht meins, ich bin schweiß gebadet und hab einen Puls wie ein Kolibri.

Geertje, die Morten auf dem Rücken hatte, scheint ein bessere Kondition zu haben und ist schon fleißig beim Füttern als der Rest eintröpfelt. Morten hat es scheinbar nichts ausgemacht im Manduca und sich nicht beklagt.

Merle hat vor lauter Spaß mit Stine scheinbar nichts von dem anstrengenden Aufstieg gemerkt. Oben gestehen alle Eltern sich ein, dass sie nie runter gelaufen wären wenn nicht ein anders Kind als Motivation dabeigewesen wäre.  Und wenn sie nicht gedacht hätten, dass jeweils die anderen auf jeden Fall runterlaufen.

Völlig und ich meine VÖLLIG!!! K.o. fahre ich meine Familie nach Ribera Grande für den Einkauf, den wir uns vorgenommen hatten.

Erstmal ein paar Beobachtungen bevor ich sie vergesse.

Es gibt bestimmte Dinge hier nicht, oder zumindest nicht so, wie wir es kennen.

  • Schmand, Creme Fraiche, Saure Sahne (Süße Sahne) Ja und Joghurt aber dafür in allen erdenklichen Geschmacksrichtungen und Formen.
  • Hackfleisch (wir kaufen gehäckselten Knusperspeck – als Panade gedacht – stattdessen)
  •  Brot (aber das kann keinen Überraschen, dafür alle möglichen Sorten Gebäck und Süß-Brot, abgesehen vom Weißbrot)
Aus dem Häckselfleisch plus einheimischen Kartoffeln wird noch ein leckeres kalorioenhaltiges Mahl zubereitet.

Dann fallen wir alle ins Bett.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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