Um 10.15 Uhr soll die Sightseeingtour per Bus und Schiff losgehen. Meine Handyuhr und Computeruhr sind etwas unterschiedlich. SO bin ich mit meiner morgendlichen Routine etwas früh dran. Aber das schadet ja nicht, mit Picknick gut vorbereitet, falls es den Kindern so langweilig wird, daß sie nur essen wollen… steigen wir in den Bus. Der Buggy paßt auch gerade knapp rein, Morten schläft.
Alle bekommen Kopfhörer und um auf Deutsch etwas zu hören muß man einen Knopf mit der Nr. 5 drücken. Am Anfang fidnet Merle das noch interessant, doch dann ist es wichtiger, wann Luft aus der Klimaanlage kommt, denn es ist sehr warn und schwül. Wir fahren durch interessante Strassen voller Jugendstilhäuser, restauriert und heruntergekommen, Holzhäuser, riesen Granitdenkmalen. Soviel hätten wir auf eigene Faust niemals entdeckt und dazu die Geschichtsfakten über den Kopfhörer… super Investition diese Tour.
Nach etwa 2 Stunden steigen wir um auf ein Bötchen und tuckern durch die Kanäle und über den großen Fluß , die Daugave – was der Name bedeutet kam auch über die Kopfhörer – ich habs vergessen. Nur etwas abrupt ist das Ende als die Bootsfahrt vorüber ist, bringt uns nicht etwa ein Bus wieder zum City Camping, stattdessen müssen wir den Heimweg selbst antreten – also wieder ein Fußmarsch.
An der nächsten Eisbude gabs nur noch 2 Eis, deprimierend für den Rest, aber alle laufen mit den letzten Kräften bei der Hitze gen Brücke, hinter der ein riesen Supermarkt auf unser Geld wartet, Merle schubbern die Schlappen und ich trage sie auch noch ein Stückchen auf dem Rücken und schiebe den Buggy bis ich spontan im Einkaufszentrum neue Schlappen kaufe, die größer sind ( zu Hause stehen solche rum) – egal, wir kaufen noch ein paar Leckereien und auch Postkarten und Briefmarken – die Kreditkarte läßt sich nichts anmerken. Und kehren mit letzten Kräften zum Zeltplatz zurück. Fallen in die Campingstühle sitzen unterm Tarp im Schatten. Ein Lüftchen weht.
Alle gehen nacheinander irgendwie duschen bis dunkle Wolken aufziehen und ein Gewitter losbricht. Klaus und die Kinder bauen in Windeseile das Tarp ab, was es sonst zerfetzt hätte – tolle Leistung. Der endgültige Regenguß läßt noch einen Moment auf sich warten und kommt dann aber doch mit aller Gewalt.
Wir sitzen mit aller Technik, dem Internet und einem alkoholfreien Bier unter einem Pavillondach und beschauen uns das alles. Merle fällt spontan ein, daß sie doch Kaugummis aus dem Auto holen wollte, denn ein großes Thema des Urlaubs ist: Kaugummiblasen machen, Merle hats gelernt. Dann breitet sich schläfrige Regentag Stimmung aus, die Kinder gucken was aufm ipod, ich schlafe mit Morten ne Runde, bis e snochmal ein abendliches Picknick gibt und dann alle schlafen gehen.
Der heftige Regenguß hat etwas in unser Auto reingenäßt, weil die Tür nicht richtig zu war, jetzt ist die Schlafunterlage an einer Ecke naß, ich hoffe, wir kriegen sie bald mal noch trocken.