Scandinavian Summits – Kebnekaise – meine Liebe Teil 1

Scandinavian Summits ist ein neues Projekt in meinem Leben als Abenteurerin und Wanderin. Ich nehme mir vor, die höchsten Berge der skandinavischen Ländern zu besteigen.In den kommenden zwei Blogposts schreibe ich über die Reise zu dem höchsten schwedischen Berg, dem Kebnekaise.

Die Ankunft im Norden zu meiner Premiere von Scandinavian Summits

Ich stehe mit meinen Füßen im frostigen Gras. Ich schaue über sanfte Hügel und ganz hinten sehe ich die Formen der Eisenerzmine. Angekommen. Ich stehe in Kiruna, wo wir schon häufiger waren. Ich habe vor, mit einer Gruppe von Leuten den Kebnekaise zu besteigen. Er ist einer dieser skandinavischen Berge, die mir nicht aus dem Kopf gehen.

Frühestens bei Niels Holgerson und spätestens bei einem unserer Winterausflüge nach Schwedisch Lappland ist mir dieser Berg über den Weg gelaufen. Er ist nicht sehr hoch, um die 2000 Meter, aber strahlt für mich etwas sehr skandinavisches aus und er gehört zu den scandinavian summits, zu den höchsten Bergen der skandinavischen Länder. Er ist der höchste Berg Schwedens. Im vergangenen heißen Sommer schmolz der Südgipfel um einige Meter ab so war der gut erreichbare Teil dieses Berges nicht mehr der höchste Berg Schwedens sondern dann der Nordgipfel. Der Klimawandel schlägt also hier auch im hohen Norden deutlich zu Buche.

Zehn abenteuerlustige Menschen aus Amerika und Deutschland treffen sich in Schwedens Hauptstadt Stockholm am Flughafen, um den Rest des Weges in der kommenden Woche gemeinsam zu bestreiten. Da gibt es zum Beispiel den abenteuerlichen Journalisten Doug, der schon die anderen skandinavischen Gipfel bestiegen hat, die Fotografin Andrea und Matthias der sich das Projekt Scandinavian Summits ersonnen hat. Wir treffen uns am Flughafen und nehmen den Flieger nach Kiruna 600 Kilometer jenseits des Polarkreises.

Kiruna, die Mine und eine Stadt, die umzieht – am Fuße des Kebnekaise

In Kiruna waren wir als nordicfamily schon oft, deshalb kenne ich mich einigermaßen aus. Wir haben die Nacht im Camp Ripan verbracht. Hier gibt es gemütliche Hotel Hütten, wie sie schwedischer nicht sein können. Draußen fröstelt es, während drinnen das skandinavische Frühstücksbuffet vor sich hin dampft. Auf dem steht natürlich auch frischer Waffelteig und ein wenig Rentierfleisch.

Hotel Ripan in Kiruna – Ripan heißt Schneehuhn

David Lindh von Kiruna Lappland erzählt uns nach dem Frühstück, wie aufregend es ist, wenn eine ganze Stadt umzieht. Da die Eisenerzmine weiter betrieben wird, muss ein Großteil des Stadtkerns abgerissen werden und an einem anderen Ort aufgebaut werden. Überall in der Stadt sieht man Anzeichen davon: Bauruinen stehen herum und die Menschen dieser Stadt erscheinen diesem großen Vorhaben aber positiv gegenüber zu stehen, denn die Eisenerzmine ist auch ein großer Arbeitgeber in der Gegend. Nach dem ausführlichen Gespräch über Land und Leute steigen wir in unserere Mietautos und fahren Richtung Jukkasjärvi.

Das Icehotel 365 in Jukkasjärvi und ein Kribbeln im Bauch

Ich bin richtig nervös. Denn wie lange bin ich nicht am Icehotel gewesen, an den Ort, wo ich eine Artsuite aus Eis und Schnee gestaltet und später auch geheiratet habe. Jetzt im Herbst wird der riesige Bau aus Eis und Schnee noch nicht zu sehen sein. Aber seit einem Jahr gibt es das Icehotel 365. Als wir das Gelände des Icehotel in Jukkasjärvi, übersetzt Versammlungsplatz, betreten fließt der wilde Torne im Hintergrund und eine Kuppelarchitektur, die mit einer Grasnarbe bedeckt ist, bestimmt das Gelände.

Das soll es also sein, das Icehotel, was zu jeder Jahreszeit gekühlte Kunst aus Eis und Schnee bietet.Ich streife mir den silbernen Isolierumhang über und setze mir eine Kapuze auf den Kopf. Dann durchschreite ich die Flügeltür hinter der -5° sind. Frostig trockene Luft und der Duft von Schnee schlagen mir an diesem warmen Spätsommertag nun entgegen. Ein großes Foyer mit Eisskulpturen und Wänden aus Schnee empfängt mich. Wir gehen den Gang entlang, von dem die einzelnen gestalteten Räume abgehen. Vor dem Eingang jeden Raumes hängt ein Schild aus Eis, was den Titel und die Künstler der Artsuite verrät. Viele der mitwirkenden Künstler habe ich schon einmal getroffen, ob am Icehotel oder bei anderen Schnee- oder Eisevents. Besonders verzaubert bin ich im Raum „Dancer in the dark“ von meiner Freundin Tjåsa Gusfors, mit der ich das letzte Mal im Sommer zusammen gearbeitet habe. Was für ein gewaltiger Unterschied im Sommer arbeiten wir bei über 30° an einer Strohskulptur und hier ist diese besondere Kunst aus gefrorene Material zu sehen. Zusammen mit einem Lied, was sie selbst gesungen hat, umhüllt mich eine besondere Atmosphäre hier in diesem kleinen Raum aus Schnee und Eis.
Alle sind fasziniert und bestaunen die Möbel aus dem vergänglichen Material.

Obwohl die Hände kalt sind, die Wimpern schon angefroren, wird einem warm ums Herz. Draußen stromern wir noch etwas auf dem Gelände herum und das erste Mal wird auf dieser Reise ein Alphorn enthüllt und geblasen. Was für eine Bühne mit dem Torne, einem der letzten wilde Flüsse Europas, im Hintergrund und lebenslustigen Menschen als Musikanten.

Es wird auf dieser Reise an besonderen Orten aufgebaut und geblasen und war auch schon  auf den anderen skandinavischen Gipfeln mit dabei. Hier am Icehotel hat es auch eine besondere Kulisse, eine besondere Bühne. Den Klang haben wir hier aus den Alpen, den Bergen weit im Süden, mitgebracht.

Hinter den Kulissen des Icehotels

Dann haben wir noch die besondere Gelegenheit, hinter die Kulissen der Eisproduktion zu schauen. Olof, ein Kollege aus dem Icehotel führt uns in der Eisproduktion herum. Wir dürfen sehen, wie die großen Blöcke, die im Frühling aus dem Fluss Torne geerntet werden, in einer riesigen Kühllagerhalle darauf warten, im nächsten Winter verarbeitet zu werden. Wir sehen eine große Fräse und eine Säge, die fleißig Eisgläser für die Eisbar schneidet.

Einer dieser hunderten Blöcke ist zwei Meter lang und fast ein Meter im Querschnitt und wiegt damit fast zwei Tonnen, mehr als so mancher Kleinwagen.

Kebnekaise

Außerdem erzählt eine Ausstellung von den Kunst- und Bauprojekten mit Torne Eis. Von Szenenbildern in der Wüste bis zu einer Modenschau in Paris. Es ist besonders klar, da keine Industrie an den Ufern den Fluss verschmutzt. Außerdem gefriert das Wasser während es fließt, und die kleinen Sauerstoffbläschen werden heraus gewirbelt.
Wir schlendern durch das kleine Dorf Jukkasjärvi, was auf seine Lieblingsjahreszeit den Winter wartet. Die Kirche am Ende der Straße zeigt uns noch einmal die Wärme und Farbenfreude der kleinen Details, bevor wahrscheinlich Weiß und Kälte in ein paar Wochen hier Einzug halten. Gemeinsam fahren wir wieder zurück in die Stadt Kiruna. Dort wird sich ein Teil der Gruppe im Spa das Camp Ripan erholen, Masken auftragen, in die Sauna gehen und ein paar Schwimmzüge nehmen.

Jukkasjärvi Kebnekaise

Hundeschlittensport im Herbst bei Kiruna Husky mit dem Kebnekaise am Horizont

Caro und ich sind mit unserem deutschen Freund Sebastian verabredet. Er hat in der Nähe von Kiruna einen großen Hof, wo er mit seiner Freundin und 60 Schlittenhunden lebt. Weil es Spätsommer ist, müssen wir nicht hoffen, an einer Hundeschlittentour teilzunehmen. Das haben wir aber schon öfter in der kalten Jahreszeit in der Vergangenheit getan.

Heute möchte er allerdings das Herbsttraining zusammen mit uns einläuten. Als wir den Hof erreichen, bellen die Hunde schon aufgeregt. Sebastian und Chiara bereiten alles für das Herbsttraining vor und gemeinsam spannen wir die Hunde vor einen großen Truck auf vier Rädern. Das Team vor dem Buggy besteht aus 8-10 Hunden, die das erste Mal nach diesem Sommer trainieren. Wie unbändig aufgeregte Kinder bellen die Hunde und springen hoch, weil sie so aufgeregt sind, dass sie jetzt wieder ihre eigentlichen Bestimmung nachkommen dürfen. Es scheint anstrengend zu sein. Die Hundebesitzer führen Hund für Hund an das Gespann. Mit Karabinern werden sie an ihrem Platz eingehakt. Dann setzen wir uns auf den Wagen, Sebastian löst die Bremse und die Hunde rennen, als würde es kein Morgen geben. Das Gefährt hat ein Lenkrad und eine Bremse Sebastian steht die ganze Zeit auf der Bremse und versucht die Hunde im Zaum zu halten.

Hundeschlitten Kebnekaise

Wir fahren eine kleine Runde den sandigen Weg entlang und müssen sogar an einer Stelle auf unebenem Gelände wenden. Dort ist es für die Hunde etwas schwieriger, den Wagen auch über Wurzeln und kleine Baumstämme zu ziehen und wir müssen absteigen und das Gefährt mit anschieben.

Hundeschlitten Kiruna Husky Hundeschlitten Kebnekaise

Bei Kaffee und Kuchen erzählen die zwei uns später, wie schön und doch wie schwer das Leben hier oben ist, denn nicht nur dir Fahrten im Schnee, sondern auch der Rest des Jahres muss bewältigt werden. Ein schöner Moment in diesem Herbst ist für die zwei auch die Geburt von Welpen. Diese dürfen wir gleich sehen. In einer großen Kiste draußen bei den Zwingen kuscheln die sechs Welpen die erst drei Tage alt sind. Die Augen sind noch geschlossen, sie passen gut in einer Hand und die Hundemutter kümmert sich fürsorglich um die Kleinen. Es ist unglaublich schön zu sehen, wie die zwei ihren Traum verwirklicht haben und trotz der Härte hier das Leben meistern, die Energie aufbringen, Hunde und Gäste zu erfreuen.

Hundeschlitten Kiruna Husky Hundeschlitten Kebnekaise

Im Winter nach dem Herbst Trainingstagen fahren Sie gerne mit Gästen und großen Hundeschlitten auf eine Nachmittagstour, wo die Gäste Kaffee am Feuer trinken, oder auch abends auf eine Nordlicht Tour hinaus. Aber auch ein längeres Angebot mit den Hundeschlitten viele Tage unterwegs zu sein ist in ihrem Repertoires. Unsere Tochter Merle war schon immer ein Hundenarr und für sie wäre es genau das richtige, hier zu leben und zu arbeiten. Vielleicht geben wir sie mal bei Sebastian für ein Praktikum ab.

Am Abend fahren Caro und ich wieder zurück in die Stadt Kiruna, wo wir auf den Rest der Gruppe treffen und beschließen, dass es am Mittwoch losgehen soll zum Basecamp des Kebnekaise.

Wir schlafen noch einmal richtig gut in unseren Hotelbetten des Camp Ripan aus und frühstücken am nächsten Morgen ausführlich, um den Wandertag zu starten. Mit den Autos fahren wir nach Nikkaluokta. Der kleine Ort am Ende der Straße ist der typische Ausgangspunkt für Wanderungen auf dem Kungsleden oder zum Kebnekaise.

Kebnekaise Rucksack

Wanderstart zum Kebnekaise

Eine typische Wanderstation in Schweden bietet einen kleinen Versorgungsladen, ein kleines Restaurant und all die Annehmlichkeiten, die man am Ende oder am Beginn einer Wanderung benötigt. Wir packen unsere Rucksäcke und wiegen Sie noch einmal. Ich stelle erstaunt fest, dass mein Rucksack über 20 Kilo wiegt. Wie konnte das passieren? Ich reduziere etwas das Gewicht, indem ich die Trinkblase entleere. Jetzt wiegt der Rucksack zweieinhalb Kilo weniger. Unterwegs kann man gutes Trinkwasser aus Bächen und Flüssen schöpfen. Der Wegweiser zur Bergstation sagt uns, dass wir 19 km an diesem Tag vor uns haben.

Alle sind mit großen Rucksäcken Zelt Iso Matten und Schlafsäcke sowie etwas Essen ausgerüstet und gehen gemütlich den Wanderweg mit ihren Trekkingstöcken entlang. Es sieht schon viel herbstlicher aus als um diese Jahreszeit in Deutschland. Ende August färbt sich langsam das Laub der kleinen Büsche und Pflanzen. Es sind am Wegesrand noch viele Blaubeeren zu finden, ich pflücke mir eine Handvoll und esse sie genüsslich auf dem Weg. Unser Wanderweg ist heute in drei Abschnitte gegliedert: Das erste Drittel geht durch eine typische Fjäll Landschaft.

Scandinavian summits

Scandinavian summits

Kleine Stärkung am Restaurant ENOKS

Es sind noch kleine Bäume zu sehen, felsige Abschnitte und ein gut ausgetretener Wanderpfad. Dann erreichen wir Lap Donalds. Dies war vor einigen Jahren noch eine kleine Holzbude am Wegesrand. Dort konnte man laut Matthias Erzählung Rentierburger kaufen. Jetzt steht hier ein kleines Design Bauwerk, was sich hervorragend in die Natur einschmiegt, als ein Restaurant. Wir verspeisen genüsslich Waffeln, trinken Kaffee während wir auf das Boot warten.

Kebnekaise

Mit dem Boot über den See Ladtjojaure  oder samisch: Láddjujávri

Ein Abschnitt des Wanderweges kann man nämlich mit einem Boot über den See Láddjujávri zurücklegen. Man spart sechs Wanderkilometer, ein Teil der Gruppe wandert diese Kilometer am Rand des Sees ohne ihre Rucksäcke, die wir mit dem Boot transportieren. Etwa 20 Leute fasst das kleine Boot. Und eine Überfahrt kostet 35 €. Und die Fahrkarten kauft man direkt am neuen Restaurant ENOKS.

Scandinavian summits

Scandinavian summits

Der Name stammt von dem Sohn der Sarri Familie, der Anfang des 20. Jahrhunderts anfing, hier touristisch zu Arbeiten. Wir fahren über das flache Wasser, was türkis scheint, was ein Zeichen dafür ist, dass das Wasser Gletscherwasser ist. Um uns herum sehen wir die majestätischen Berge, wodurch sich vor vielen Jahrtausenden die Gletscher geschoben haben. In der Ferne sind die spitzeren Berge zu sehen, in den Wolken irgendwo dahinten muss der Kebnekaise thronen.

Scandinavian summits

Scandinavian summits

Als wir das Boot verlassen und wieder auf den Rest der Wandergruppe stoßen, ist es schon nachmittags. Wir wandern das letzte Drittel gemeinsam im Nieselregen zur Kebnekaise Fjäll Station.

Ankunft an der Kebnekaise Fjällstation

Die 19 km haben sich über den ganzen Tag lang gestreckt und wir sind froh und auch einigermaßen geschafft, als wir die Häuser der Station erreichen. Wie schon unsere Recherche im Vorfeld ergab, sind alle Betten hier oben belegt. Das Wetter ist etwas regnerisch und auch windig und kühl. Auf dem Wanderweg war das allerdings gut zu ertragen.

Jetzt bauen wir unsere gemütliche Zeltstadt zwischen kleinen Birkenbäumen auf und ich freue mich schon auf eine gemütliche Nacht. In den Häusern der Bergstation befinden sich nicht nur einfache gemütliche Zimmer für müde Wanderer, sondern auch ein hervorragendes Restaurant, Gemeinschaftsräume wie Sauna, Gemeinschaftsküche, eine Bibliothek und große gemütliche Räume mit großen Sesseln und Kaffeetischen. Hier kann man sich mit anderen Wanderern austauschen oder einfach nur entspannen.

Dieses winzige Fleckchen zwischen den Bergen Lapplands strahlt viel Wärme aus. Die dunklen Holzhäuser bilden das Zentrum und 150 m von ihnen entfernt darf man seine Zelte aufbauen. Das Jedermannsrecht gebietet, dass man die schwedische Natur überall nutzen kann, wenn man sie in pfleglich behandelt. Nach dem Abendessen verziehen wir uns in unserer gemütlichen Zelte und schlummern unter dem Sternenhimmel schwedisch Lapplands.

 

Kein Gipfeltag am Donnerstag

Der Wetterbericht sagte schon, dass der morgige Donnerstag wahrscheinlich kein Gipfeltag werden wird. Die Guides hier an der Kebnekaise Fjällstation waren sich noch nicht mal sicher, ob überhaupt irgendjemand morgen in die Berge aufbrechen wird. So planen wir auch diesen Donnerstag ein, um einfach den Tag hier zwischen den Bergen zu verbringen.

Ein Tag an der Kebnekaise Fjällstation

Es sollte nicht langweilig werden. Wir frühstücken gemütlich, nutzen die Gemeinschaftsküche und trinken jede Menge Kaffee. Dann sind einige von uns mit Marit verabredet. Die Leiterin der Kebnekaise Fjell Station entstammt einer samischen Familie. Überhaupt haben wir den Eindruck, dass alle kleinen Unternehmen im Tourismus von Samen betrieben werden. Und alle sind irgendwie miteinander verwandt. Der Bootsfahrer ist das Kind des Cousins von Marit Sarri und der Inhaber der ENOKS Restaurants ist natürlich auch verwandt mit der Leiterin der Kebnekaise Fjällstation. Schon der Opa von Marit hat die Kebnekaise Fjällstation gegründet. Er war derjenige, der anfing, hier kleine Häuser zu bauen und Gästen Unterschlupf zu gewähren. Und Guides führen seit jeher die Gäste nach dort oben in die Berge schwedisch Lappland und auch auf dem höchsten Gipfel des Landes. Es ist für mich sehr berührend, die Geschichten zu hören die Marit erzählt. Sie berichtet von einer Zeit in der es den Samen hier oben nicht gut geht. Die Bevölkerungsgruppe wurde unterdrückt und die samischen Kinder durften noch nicht mal auf eine richtige Schule gehen.

In einem weiteren Blog Posts berichte ich von dem Gespräch und schreibe das Interview auf. Der weitere Verlauf des Tages ist immer wieder unterbrochen von gemütlichen Kaffee trinken und kleinen Ausflügen in die Umgebung trotz nebligen Regenwetter ziehen wir los, um eine kleine Brücke zu entdecken, die sich einige Kilometer hinter der Fjällstation befindet. Dort treffen wir auf wahnsinnig große Felsen, die das Flussufer säumen. Sie liegen dort in der Landschaft, als hätten Riesen mit Ihnen Würfel gespielt. Doug packt seine Fliegen Fischangel aus und wirft sie in den sprudeligen Fluss, um dort eventuell einen Lachs zu fangen doch es will einfach keiner anbeißen. Dennoch sind wir alle gebannt, als die sirrende Angelschnur sich über das Wasser bewegt. Immer wieder finden wir am Wegesrand Blaubeeren, Preiselbeeren oder auch Moltebeerenpflanzen. Trotz des trüben Wetters scheint die Natur hier reich an Farben und Früchtchen, in diesen letzten Augusttagen.

 

Die Vorbereitung auf den Aufstieg am Fuße des Kebnekaise

Der Aufstieg zum Kebnekaise sollte einen Via Ferrata Weg beinhalten. Ich habe mich zwar schon einmal mit Kletter Geschirr in der Gegend bewegt, zum Beispiel in einem Kletterpark  oder im Elbsandsteingebirge. aber an so einer Felswand, die mit einem Stahlseil ausgestattet ist, bin ich noch nicht entlang geklettert, deshalb gibt es an der Kebnekaise Fjällstation eine kleine Übungsstrecke. Falls man den Aufstieg auf den höchsten Berg Schwedens schon einmal proben möchte, gibt es hier eine etwa 100 m lange Teststrecke die mit einem Stahlseil an der Felswand ausgestattet ist.

Caro, Malin, Gunnar und ich leihen uns Klettergeschirr und erproben diese Strecke. Caro ist unsere ist unser Guide und zeigt die wichtigsten Handgriffe an einem Stahlseil und wie man sich dort sichert. Es ist ein wirklich gutes Gefühl, die 100 Meter hier schon einmal zurück gelegt zu haben, denn wenn ich mich umschaue, geht die Felswand steil unter mir in die Tiefe. Allein dieses Gefühl am nächsten Tag nicht das erste Mal zu haben, ist so eine Übung wert.

Wir tragen Handschuhe, die es komfortabler machen, an dem Stahlseil anzufassen und sich kletternd und durch die Felswand zu bewegen. Nach diesem Tag an der Kebnekaise Fjällstation gönnen wir uns ein leckeres Abendbrot aus Trekking Mahlzeiten, die wir ja mitgebracht hatten und folgen dann der Einladung der Guides zu einer kleinen Einführung in den morgigen Tag. Diese Einführung ist für alle die mit einheimischen Guides zum Gipfel gehen wollen, obligatorisch. Ich finde es sehr wertvoll und wichtig, diese vielen Informationen am Abend vorher noch einmal aufzusaugen. Der Vortrag der Guides macht auch deutlich, dass der Aufstieg kein Kinderspiel ist. Wir werden mit Rucksäcken ausgestattet, mit Trekkingstöcken inklusive Schneeteller, mit einem Klettergeschirr, Steigeisen und Helm.

Wir haben die Aufgabe unseren Rucksack für den morgigen Tag auf eine bestimmte Art und Weise zu packen, genügend Verpflegung und Wasser mitzubringen. Langsam werde ich wirklich wirklich aufgeregt und es wird spannend, denn jetzt sollte ich bald auf den Gipfel des Kebnekaise steigen.

Über den Aufstieg zum Kebnekaise erzähle ich im nächsten Blogpost.

Vielen Dank für die Einladung zu der Reise an Swedish Lapland, das Hotel Ripan in Kiruna, an das Icehotel, Sebastian mit seinen Hunden und das Team um das Projekt Scandinavian Summits – Kebnekaise.

Geertje

Geertje schreibt und fotografiert auf Reisen gerne, um diese intensiven Momente des Lebens festzuhalten. Sie möchte diese wunderbare Welt auch ihren Kindern zeigen und reist deshalb am liebsten als Familie in den Norden. Schön ist es, wenn Bilder und Texte auch andere Familien zum Reisen inspirieren.

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