An unserem letzten Reisetag erleben wir noch Kultur in Turku und Reisen dann gemütlich während der 30 stündigen Fährfahrt mit der Finnlines nach Deutschland.
Aufwachen im Sokos Hotel Hamburger Börs in Turku
Als wir im Sokos Hotel „Hamburger Börs“ in Turku aufwachen, ist es draußen grau. Ich schaffe es abermals, mich aus dem Zimmer zu stehlen und schon um 7.30 Uhr den hoteleigenen Pool zu durchkraulen. Hier ist alles ganz ruhig keine weiteren Gäste. Die Bahnen sind nicht sehr lang, vielleicht 15 Meter oder so. Schnell wird mir langweilig und ich checke den Saunabereich aus. Hier ist natürlich in dieser frühen Stunde auch niemand.
Sauna am Morgen in Turku
Wie schön. Die großen Panoramafenster zeigen auf den Marktplatz von Turku, wo schon die ersten Gemüsehändler ihre Stände aufbauen. In dem Grau ein paar bunte Farbtupfer.
In den Spa Räumlichkeiten entdecke ich eine große Flasche mit Salz. Daneben liegt ein laminierter Zettel. Obwohl ich kein Finnisch kann, schließe ich aus den Zeilen und der Aufmachung, dass man sich daraus ein Fußbad machen soll. Das mache ich doch prompt. Gleich duftet es herrlich nach Eukalyptus. Ich schnappe mir ein Buch, bade meine Füße und schaue in das graue Stadttreiben aus dem 12 Stock des Sokos Hotels. Hat was.
Gegen neun begeben ich mich zum Frühstücksbuffet, wo ich auch noch ein bissschen Zeit ohne meine Familie verbringe. Allerdings ist es hier schon etwas trubeliger. Viele Hotelgäste wollen gerade den Tag beginnen. Es ist eben ein geschäftiger Montagmorgen.
Museum Aboa Vetus & Ars Nova in Turku – familientauglich
Als dann auch die Familie abgefrühstückt ist, brechen wir auf, um das Kunstmuseum zu besuchen. Dabei hatten wir nicht ganz auf dem Schirm, dass wir ja eigentlich ins „ Aboa Vetus & Ars Nova“ wollen und spazieren erst mal mit roten Regenschirmen zu einem imposanten Bau, das ist das Kunstmuseum und Montags leider geschlossen. Dann wird uns klar, dass unser Ziel ja das. „Aboa Vetus & Ars Nova“ ist. Mit dem Auto sind wir dann schnell auch zur Öffnungszeit um 10.30 da.
Wir haben nicht viel Zeit, weil wir dann auch nach Helsinki zu unserer Finnlines Fähre müssen.
Deshalb gehe ich mit den Kids in den historischen Teil des Museums. Hier dreht sich alles um das mittelalterliche Turku. Ein halber Stadtteil liegt halb ausgegraben hier bereit. Alles ist für die Kids wunderbar aufbereitet und auch hier gibt es viel zum Mitmachen. Die Innenarchitektur ist so gestaltet, dass die Kinder sich immer wieder in kleinen Nieschen wieder finden, wo das Thema spielerisch mit einem Puzzle, einem Puppenhaus oder einer Art Schachspiel behandelt wird. Alles analog und nicht digital. Die Atmosphäre hier unten in den Ausgrabungsstätten ist etwas duster und geheimnisvoll. Das scheint den Kids zu gefallen.
Jan besucht in derselben Zeit den Museumsteil mit moderner Kunst. Er kommt begeistert zurück und sagt ich sollte mir doch auch nochmal schnell einen echten Picasso und einen Warhol anschauen. Das mache ich auch.
Gegen 12 Uhr müssen wir aufbrechen.
Über aktuelle Ausstellungen kannst du dich hier informieren.
Die Fahrt von Turku nach Helsinki
Nach Helsinki benötigen wir fast zwei Stunden. Bis dorthin gibt es allerdings gut ausgebaute Straßen und Autobahnen.
Zum Fähr Check-In sollen wir spätestens um 15 Uhr da sein. Die Fähre fährt um 17 Uhr.
Mit uns in der Schlange einige deutsche Autos. Ich unterhalte mich kurz mit der Kanu connection mit Potsdamer Kennzeichen, die seinerseits vom Paddeln in Karelien schwärmt. Einsamer geht es wohl kaum.
Rückfahrt mit der Finnlines von Helsinki nach Turku – auf der Familien Spur
Wir gelangen wieder auf die Familienspur. Wie auch schon bei der Hinfahrt ist das eine sehr gute Einrichtung, die Finnlines da für ihre Fährgäste gemacht hat. Autos mit Kindern dürfen in die Familienspur, die zuerst verladen wird. So müssen wir und einige andere Familien nicht zu lange auf die Verladung warten und sind schnell an Bord. Dort genießen wir nämlich schon vor der Abfahrt Pool und Sauna – logisch, wir sind dann nämlich die einzigen dort.
Wir genießen es auch einmal Zeit in der geräumigen Kabine zu verbringen. Hier gibt es ein großes Doppelbett und ein Doppelstockbett. Wenn wir nicht hier sind, essen wir vom reichhaltigen Buffet und beschließen, dann erst einmal eine „Nach-Urlaubs-Diät“ einzulegen.
Die Kids vergnügen sich im Spielbereich, der Kleinste lernt Tischfußball zu schätzen, weil er dafür gleich den richtigen Spielkameraden gefunden hat.
Die Atmosphäre ist wieder so gemütlich, dass wir uns nach der Sauna zum Malen an ein Fenster setzen und gleich ins Gespräch mit anderen Fahrgästen kommen.
Die Große entdeckt im Bord Shop die Schminksachen und probiert sie mit der Mama ausführlich aus. Auch dafür ist hier Gelegenheit und Muse.
Außerdem treffen wir noch einen kunstaffinen Kinderarzt, der von dem interessanten Projekt „Prävention auf neuen Wegen“ erzählt.
Die langsame Reise in heimatliche Gefilde lässt Raum, die dreiwöchige Reise zu reflektieren und sich mit anderen Finnland Reisenden auszutauschen. Außerdem kommen wir langsam wieder an und stellen uns noch auf ein paar sommerliche Wochen in Brandenburg ein.