Surferglück bei Westwind Tag 2
Zum Glück haben die Surfer Chicks noch ein bisschen Magnesium genommen. Ein bisschen gerädert fühlt sich der Körper schon an. Es sind halt ein paar Muskeln strapaziert worden, die wir sonst nicht brauchen. Trotzdem sind alle hoch motiviert. Auf Wunsch der Teenie Mutter fangen wir heute eine Stunde später an und können deshalb beim Frühstück etwas mehr trödeln und natürlich in unsere Kursunterlagen schauen.
Aber grau ist alle Theorie und so möchte ich doch lieber auf dem Brett ausprobieren, wie man wendet und lenkt und so. Unter Raumwindkurs und Vorwindkurs etc. kann ich mir nüscht vorstellen, da hilft auch Merles schlecht illustriertes Workbook nichts.
Diesmal nehmen wir für die anderen zwei Fahrräder Anhänger mit, damit sie sich nicht langweilen brauchen.
Die Surfstunde beginnt heute mit ein bisschen Fachchinesisch und den Vorfahrtsregeln auf dem Wasser – auch das ist mir zu theoretisch. Backbord vor Steuerbord und Luv muss Lee weichen…. Auf dem Wasser zieh ich in den Situationen heute noch die Notbremse und lass das Segel vor einem möglichen Zusammenstoß doch lieber fallen. Es ist viel weniger Wind als gestern, das Wasser ist jedoch 2 Grad kälter – nur Acht Grad. Fragt man sich was besser ist. Der Wind ist immer noch ablandig wie gestern. Neoprenhandschuhe gibt’s leider nicht. Ich freue mich, als ich nach ein paar Malen die gezeigte Wende hin bekomme und sogar lenken kann, indem ich den Mast vor- und zurücklehne. Ich hoffe ganz doll, dass Merle es morgen auch hinkriegt, denn das ist ein tolles Erfolgserlebnis. Jippiejeh!
Echte Wikinger in Hvide Sande
Nach dem Sport wollen wir noch einiges mit den anderen erleben und fahren dazu nach Borg. Dort gibt es ein ganzes Wikingerdorf. Am verblüffendsten, es gibt ein paar Dutzend Menschen , einige Familien, die hier aus Lust und Laune mit der Natur und ohne Elektrik leben.
Männer kämpfen mit Speeren und Schilden auf einer Brücke, es scheint wie ein Völkerball Spiel mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Alle tragen handgenähte Leder Schuhe, Naturleinen mit Pflanzen gefärbt, wie uns später eine Stickende Frau erzählt. Sie sitzt vor einem gestickten Wandbild mit einer Wikingergeschichte und zeigt uns verschiedene Garne und erklärt, wie sie gefärbt wurden.
Dann ist eine neu geschmiedete Schere stumpf. Merle bekommt die Aufgabe, sie beim Schmied vorbeizubringen, dort soll sie geschärft werden. Das kriegt sie hin und nebenbei darf sie den Blasebalg vom Schmied betätigen, damit das Schmiedefeuer in Gang bleibt. Leider schließt um 16 Uhr schon das Dorf für Besucher, dabei haben wir noch gar nicht alles gesehen. Aber die Möglichkeit, in die Welt der Wikinger hier einzutauchen, ist ein richtiges Familien Highlight. Merle wünscht sich gleich, auch mal eine Zeit ohne Technik in einfachen Zelten und Häusern zu leben und am Feuer zu sitzen.
Als wir nochmal kurz Picknick machen, müssen wir wiedermal feststellen, dass die Batterie alle ist. Ich werde hier total kirre, einerseits muss man egal, wann man Auto fährt, das Licht am Auto anhaben und dann vergesse ich, es wieder auszumachen und dann Peng ist die Batterie alle.
Ein anderer Surferbus mit drei Kindern gibt uns netterweise Starthilfe – och wie schön – obwohl der Parkplatz vor dem Wikingerdorf wie leergefegt ist, sprintet Angelique zur Straße und hält den T4 mit Hochdach an.
Wir fahren wieder südlich um den Fjord nach Hvide Sande und wollen noch schnell Ausschau nach einem onepiece – so einen sweat Shirt Overall- halten. Auf den der anderen Mädchen beim Surfen waren wir schon ganz neidisch – wie kuschlig, dass nach dem Surfen sein muss…..
Aber wir bekommen keinen mehr, fahren in unsere schöne kleine Hütte, feuern den Kamin an und stärken uns mit Linsensuppe und gebratenem Gemüse.
Konzentriert schauen wir nochmal in die Kursunterlagen, Merle danach ausnahmsweise einen Film und dann fallen wir alle ins Bett…….. Das Internet läßt sich heute nicht mehr aktivieren, irgendwas liegt da im argen.
Vielen Dank an die Destination Hvide Sande in Dänemark, an den Ferienhausanbieter Danwest und die Surfschule Westwind für die abenteuerlichen Tage.
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